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«Kein Beruf wie jeder andere»

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Schon im späten Altertum hat sich in der katholischen Kirche ein spezielles Priestertum ausgebildet, das durch das Sakrament der Priesterweihe klar vom Laienstand getrennt ist. Einzig Priester sind berechtigt, Sakramente zu spenden, und bis heute dürfen innerhalb der katholischen Kirche ausschliesslich unverheiratete Männer dieses Amt ausüben (siehe auch Kasten). In letzter Zeit hat sich freilich immer mehr die Frage gestellt, inwiefern dieses Amt in seiner gegenwärtigen Form noch zeitgemäss sei.

«Etwas Sakrales»

Einer, der sich vertieft mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, ist Marian Eleganti, Weihbischof im Bistum Chur. In einem Video-Blog von kath.net erläuterte er kürzlich das Wesen des Priestertums aus seiner Sicht. Demnach übt ein Priester «keinen Beruf wie jeden anderen aus», sagt Eleganti in die Kamera. Durch das Sakrament der Priesterweihe habe der Priester «etwas Sakrales» bekommen. Etwas, «das ihn von nun an unterscheidet von allen übrigen Getauften». Ein Priester bekomme die Weihe, «weil er etwas hat, das absolut von oben stammt und nicht von unten, von Gott selbst, der ihn beruft».

Durch die Weihe werde der Priester «für ein dreifaches Amt befähigt», nämlich zu leiten, zu verkünden sowie zu heiligen. Diese drei Ämter könne man nicht aufsplitten und auf andere Schultern übertragen, «so dass der Priester nur noch am Altar steht und die Wandlungsworte spricht und ein anderer predigt, lehrt, verkündet oder leitet».

Unterschied im Wesen

Eleganti betont, dass es hier nicht um einen graduellen Unterschied zu allen übrigen Getauften gehe, sondern um «einen Unterschied im Wesen des Priesters und seines Wirkens», wie das Lehramt der katholischen Kirche und die Konzilien festhielten. Deswegen sei der Priester eine «sakrale Figur». Daran änderten auch die Missbrauchsfälle nichts. Diese Sakralität müsse dem Priester zurückgegeben werden.

Für Eleganti hat das nichts mit Klerikalismus zu tun. Er begründet es damit, dass der Priester diese Gabe Gottes in Demut empfangen müsse. Der Priester dürfe sie nicht «für sich selber ausschlachten, um sich selber zu überhöhen». Er dürfe sich aber auch nicht verleugnen.

Warnung vor «Light-Priestern»

«Hüten wir uns, dieses Priestertum in seiner Integrität aufzusplitten und zu zerstören», so Eleganti. Eine solche Demontage müsse aufhören. Er warnt auch vor einem «Priestertum light», «das der Elektriker von nebenan ausüben könnte», der geweiht werde, um die Eucharistie beispielsweise für eine abgelegene Region zu feiern. Ein solcher «Priester light» hätte laut Eleganti «nicht diese Fülle des Priestertums, zu leiten, zu heiligen und zu verkünden». In einer Aufsplittung dieser Aufgaben sieht Eleganti «die Zerstörung des Priestertums und des sakralen Charakters der Kirche».

Der 64-jährige Marian Eleganti amtet seit Dezember 2009 als Weihbischof von Chur. Seit 1990 gehört er der Abtei der Missionsbenediktiner von Sankt Otmarsberg im sankt-gallischen Uznach an. 1995 empfing er die Priesterweihe, 2003 wurde er aufgrund seiner Dissertation über Romano Guar­dini Doktor der Theologie. 2009 machte er schweizweit von sich reden, als er als Befürworter des Minarettverbots auftrat.

kath.ch/jcg

«Hüten wir uns, dieses Priestertum in seiner Integrität aufzusplitten und zu zerstören.»

Marian Eleganti

Weihbischof

Definition

«Aus der Reihe der Menschen bestellt»

Das Dekret «Presbyterorum ordinis» von Papst Johannes Paul II. stellt fest, dass die Priester «aus der Reihe der Menschen bei Gott bestellt» würden, «um Gaben und Opfer für die Sünden dar­zu­bringen». Das theologische Profil der Priester in der christkatholischen und den orthodoxen Kirchen stimmt mit demjenigen der Katholiken in grossen Teilen überein. Die reformierten Konfessionen hingegen haben sich vom Amtsverständnis des Priestertums distanziert. Deshalb empfangen reformierte Pfarrer auch keine Priesterweihe.

jcg

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