Kein Blick für das Wesentliche
Es ist eine traurige Tatsache, dass die Stadt Freiburg mit den Vorbereitungsarbeiten für die vom Volk beschlossene Einführung des 2. Kindergartenjahres arg in Verzug geraten ist. Zum Verzug im vorschulischen Bereich gesellen sich die dringendst zu lösenden Infrastrukturprobleme der Oberstufe. Dies alles ist nicht nur das Resultat einer mangelhaften Planung, sondern auch einer falschen Prioritätensetzung durch den Gemeinderat. Dieser scheint vergessen zu haben, dass die Zurverfügungstellung einer quantitativ wie auch qualitativ hinreichenden schulischen Infrastruktur zu den Kernaufgaben des Gemeinwesens gehört und einen wichtigen Standortfaktor darstellt.
Es bleibt nur wenig Zeit, die gemachten Fehler zu korrigieren und ein eigentliches Desaster abzuwenden. Eine Konzentration der Kräfte auf das Wesentliche ist längst überfällig. Umgekehrt besteht für zweit- oder drittrangige Investitionen kein Platz. Diesbezüglich steht auch das städtische Parlament, der Generalrat, in der Verantwortung. Deshalb ist es umso bedauerlicher, dass eine klare Mehrheit des Generalrates anlässlich seiner letzten Sitzung dem Antrag der Fraktion der FDP.Die Liberalen nicht folgte und den Gemeinderat beauftragte, die Errichtung eines Künstlerhauses zu prüfen.
Autor: Antoinette de Weck, Generalrätin, Thomas Zwald, Generalrat, Freiburg