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«Kein Drama»

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Er habe jedes einzelne Spiel von Olympic in der Champions League live vor dem Bildschirm mitverfolgt, sagte Slobodan Miljanic, der letzte Saison mit den Freiburgern noch das Triple geholt hatte und nun für Massagno auf Punktejagd geht. «Natürlich habe ich meinen Ex-Kollegen per SMS zum Einzug in die Gruppenphase gratuliert. Das ist nicht nur für Olympic, sondern für den ganzen Schweizer Basketball fantastisch.» Damit war aber genug der Gratulationen. In den 40 Spielminuten zuvor waren die herausragenden Leistungen der Gastgeber auf dem internationalen Parkett für den Montenegriner und seine neuen Teamkollegen vielmehr eine zusätzliche Motivationsspritze gewesen. Zwar lagen die Freiburger vor der Pause mit bis zu 18 Punkten vorne, am Ende waren es jedoch die Gäste, die mit den zwei Zählern heimreisen konnten.

21 Ballverluste

Mit drei erfolgreichen Distanzwürfen kurz vor der Schlusssirene von ebendiesem Miljanic, von James Sinclair sowie von Topskorer Keon Moore fügten sie Olympic die erste Heimniederlage seit Mai 2017 (!) und dem Playoff-Viertelfinal gegen Genf zu. Und das obwohl die Gastgeber in vielen relevanten Statistiken wie bei den Rebounds (43:20) die teils klar besseren Werte aufwiesen. In einer Kategorie allerdings fielen die Freiburger für einmal negativ auf: 21 Ballverluste sind weit mehr als üblich für die Mannschaft von Trainer Petar Aleksic. «So viele hat Olympic wohl in den letzten drei Jahren nie verzeichnet», stellte Massagno-Coach Robbi Gubitosa fest. Die zahlreichen Freiburger Turnovers waren das Resultat der aggressiven Defensive der Tessiner gewesen, die sich als äusserst opportunistisch entpuppten.

«Ich bin ein wenig enttäuscht, wie wir das Spiel trotz der hohen Führung noch aus den Händen gegeben haben», bilanzierte derweil Aleksic. «In vielen Spielsituationen haben wir uns schlicht zu wenig intelligent angestellt.» Wirklich sauer war der Olympic-Trainer trotz der Niederlage indes nicht. «Für mich ist das kein Drama.» Das wäre es nur, wenn sein Team nicht Lösungen finden würde, um in Zukunft mit der Doppelbelastung Champions League und Championat umgehen zu können. Tatsächlich sind die Strapazen erheblich: Olympic bestritt am Samstag seine neunte Partie in den letzten 23 Tagen, die teils langen Reisen nach Russland oder Israel sind dabei nicht zu vergessen. «Die Müdigkeit war heute nicht das Problem», sagte Spielmacher Chad Timberlake fast ein wenig trotzig. «Aber klar, wir spüren den hohen Rhythmus.» Man habe in die Champions League gewollt, nun müsse man damit eben auch umgehen können. Auch Aleksic will diesbezüglich keine Entschuldigungen gelten lassen.

Mental am Anschlag

Mit möglichst ausgeglichenen Spielzeiten – am längsten stand Babacar Touré (knapp 26 Minuten) auf dem Parkett – versuchte Aleksic mit den Kräften, so gut es geht, zu haushalten. Die Erschöpfung seiner Spieler war denn auch weniger im physischen Bereich zu finden. «Schwieriger ist die mentale Komponente», erklärt Aleksic, der nicht verhehlt, dass es mitunter schwierig sei, den Fokus seiner Mannschaft zwischen zwei Spielen der Champions League auf die Meisterschaft zu lenken. Einige wie Timberlake, Dusan Mladjan oder Nathan Jurkovitz konnten denn auch Konzentrationslücken nicht kaschieren.

Und so bewegen sich die Freiburger eben auf einem schmalen Grat. Nachdem sie es bis weit in das zweite Viertel mit gut 50 Prozent ihres Leistungsvermögens schafften, Massa­gno in Schach zu halten, waren sie nach der Pause nicht mehr dazu imstande, eine Schippe draufzulegen, als die Tessiner immer besser in Schwung kamen. Dass den Freiburgern die Heimpleite aber alles andere als egal war, zeigte sich in der Reaktion einiger Spieler nach Spielende. So verschwand etwa Touré noch vor der Ehrung der besten Spieler beider Teams angefressen in der Kabine.

Gelingt es Olympic, diesen Frust in die nächste Partie mitzunehmen, ist am Mittwoch im zweiten Gruppenspiel der Champions League zu Hause gegen Opava vieles möglich. Dann wird die Ambiance in der Halle St. Leonhard bestimmt auch wieder eine andere sein als am Samstag, als gerade mal 950 Zuschauer anwesend waren. Was für die Spieler gilt, trifft wohl auch auf das Publikum zu: Wer gibt sich schon mit Alltagskost zufrieden, wenn es unter der Woche Basketball-Feinkost zu sehen gibt.

Telegramm

Olympic – Massagno 74:77 (46:36)

St. Leonhard. 950 Zuschauer. SR: Herbert, Pillet, Mazzoni.

Freiburg Olympic: Roberson (14), Jaunin (4), Steinmann, Gravet (2), Mladjan (8), Touré (14), Madiamba (4), Williamson (10), Timberlake (10), N. Jurkovitz (8).

Massagno: Moore (23), Martino (2), Miljanic (18), Magnani, Aw (10), Grüninger, Sinclair (21), Slokar (3).

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