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Kein Ferienpass mehr in Kerzers

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Der Verein Ferienpass Kerzers hat sich nach 24 Jahren Bestehen Mitte Januar aufgelöst. Das schreibt der Verein in einer Mitteilung und nennt einen kontinuierlichen Rückgang der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie eine schwieriger werdende Finanzierung als Gründe.

Der 1996 ins Leben gerufene Verein bot in den Osterferien Aktivitäten an, die von Kindern aus Kerzers, Fräschels, Ried, Gurbrü, Wileroltigen, Golaten und Galmiz besucht wurden. Zuletzt – im Frühjahr vergangenen Jahres – hätten sich 112 Kinder für die über 30 Kurse eingeschrieben, sagte Vereinspräsidentin Helen Grüter auf Anfrage. Früher waren es über 300 Kinder. Schon seit einigen Jahren hätten sich kontinuierlich weniger Kinder eingeschrieben, ab 2016 habe sich dieser Trend verstärkt.

Den Rückgang des Interesses führte Regula Lüthi, Mitglied des Vorstandes und Gründungsmitglied, auf einen Wandel in den Familien zurück. «Früher waren die Eltern eher bereit, Kurse zu begleiten oder die Kinder in Fahrgemeinschaften zu den Kursorten zu bringen.» Vorstandsmitglied Barbara Ruch meinte, dass die Kinder heute ein deutlich grösseres Freizeitangebot hätten.

Von der Broschüre zur Website

«Wir achteten immer auf selbsttragende Kurse. Die Kursgebühren sollten kostendeckend sein; einen Profit zu machen, war nie unser Ziel», so Lüthi. Der Verein hat Broschüren und eine Online-Plattform mit den Jahresbeiträgen der 20  Vereinsmitglieder sowie mit Unterstützungsbeiträgen von Gemeinden und Unternehmen aus Kerzers und Umgebung finanziert, sagte Grüter. Möglicherweise habe die finanzielle Beteiligung der Unternehmen in der Gemeinde Kerzers und Umgebung wegen der Digitalisierung des Ferienpasses abgenommen.

Bis 2017 verschickte der Verein an die Schülerinnen und Schüler aus der Region jährlich 1000 Programmbroschüren – darin waren die Logos der Sponsoren «jederzeit gut sichtbar», so Grüter. Die Adressen der Kinder erhielt der Verein von den Schulen. «Der Druck und Versand kostete viel. Und datenschutzrechtlich ist es auch problematisch gewesen», sagte die Vereinspräsidentin.

2018 pausierte der Verein die Ferienaktivitäten, um eine Online-Plattform einzuführen. Mittels in den Schulen verteilter Flyer informierte er im folgenden Jahr, dass das Kursangebot neu nur im Internet abrufbar ist und auch die Anmeldungen online entgegengenommen werden. Die Logos der Sponsoren waren auf der Webseite auf einer separaten Seite aufgeführt.

Verein spendet 1000 Franken

Grüter, Lüthi und Ruch hoffen, dass nach dem Ende des Vereins eine andere Gruppierung die Ferienaktivitäten organisieren und koordinieren wird. Sie wolle mit der Kinder- und Jugendarbeit Regio Kerzers und auch dem Elternrat Gespräche führen, sagte Grüter. «Vielleicht kann der Ferienpass in einer anderen Form weiter bestehen.» Eventuell könnte in Zukunft ein ganztägiges Angebot geschaffen werden, so Grüter. Denn wenn Kurse nur einen Teil des Nachmittages abdeckten, hätten die Eltern sich organisieren müssen, um ihre Kinder hinbringen und abholen zu können.

Das Vereinsvermögen – etwa 1000 Franken – werde an Johns kleine Farm, ein Zoo in Kallnach, gespendet.

Die Gemeindepräsidentin Nicole Schwab bezeichnete die Auflösung des Vereins Ferienpass Kerzers, «der ein solch grosses Angebot für die Kinder und Jugendlichen hatte», als grossen Verlust. Dass die Gemeinde einspringt und den Ferienpass übernimmt, sei nicht realistisch. Schwab gab zu bedenken, dass Ferienaktivitäten anzubieten, nicht Aufgabe einer Gemeinde sei.

Zahlen und Fakten

Ein Novum in Kerzers

Seit 1996 gibt es den Verein Ferienpass Kerzers. Der Start war laut Gründungsmitglied Regula Lüthi schwierig, denn damals waren Ferienpässe ausserhalb von Städten nicht verbreitet. Im ersten Jahr wurden acht Kurse angeboten. 2001 waren es 40 Kurse für rund 300 Kinder; 2011 machten 400 Mädchen und Buben mit. 2016 hatten sich rund 330 Kinder für 45 Kurse angemeldet. Im selben Jahr verlieh die Gemeinde den Preis für Freiwilligenarbeit an den Ferienpass-Verein.

 

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