Der Kanton Freiburg soll ausserschulischen Betreuungseinrichtungen während der Klassen 3H bis 8H auch künftig nicht finanziell unterstützen. Mit 51 Nein- gegen 40 Ja-Stimmen bei neun Enthaltungen erteilte das Kantonsparlament diesem Anliegen gestern eine relativ knappe Abfuhr. Eine entsprechende Motion der beiden Grossratsmitglieder Bernadette Mäder-Brülhart (Mitte links – CSP, Schmitten) und André Schneuwly (Freie Wähler, Düdingen) wurde damit für nicht erheblich erklärt.
«Die Eltern bei der Kinderbetreuung zu unterstützen, ist sehr wichtig», hatte zwar Susanne Aebischer (CVP, Kerzers) gemahnt. «Ausserdem hätten wir momentan die Möglichkeit, drei Jahre lang von Bundesbeiträgen für dieses Anliegen zu profitieren.» Andererseits sei immer noch unklar, ob die Steuerreform, die eine Unterstützung von 3,7 Millionen Franken für Massnahmen zugunsten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Verfügung stellen würde, wirklich komme oder nicht. Auch Martine Fagherazzi (SP, Ecuvillens) bemerkte: «Wir dürfen diese Möglichkeit nicht ungenutzt verstreichen lassen.»
Michel Zadory (SVP, Estavayer-le-Lac) hielt dem entgegen, dass es Eltern gebe, die ihre Kinder extern betreuen liessen, obwohl sie beide nicht berufstätig seien, und forderte, dass bei einer Annahme der Motion das entsprechende Anwendungsreglement so zu gestalten sei, dass es eine «exzessive Nutzung» verhindern könne.
Nadia Savary-Moser (FDP, Vesin) verwies ihrerseits auf die Aufgabenentflechtung zwischen Kanton und Gemeinden, die solche ausserschulischen Betreuungseinrichtungen eindeutig der Kompetenz der Gemeinden zuweise. Die knappe Ratsmehrheit teilte diese Meinung. Sie entsprach auch dem Standpunkt des Staatsrats, der durch Staatsrätin Anne-Claude Demierre (SP) vertreten wurde.
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