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Kein Geld für den alten Raddampfer

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Das 100-jährige Raddampfer «Neuchâtel», der zurzeit in Sugiez restauriert wird, soll ab Frühling 2014 zu einer Touristenattraktion im Drei-Seen-Land werden (die FN berichteten). Zur Mitfinanzierung der rund elf Millionen Franken teuren Instandsetzung fragte der Verein Trivapor die Kantone Bern, Freiburg, Neuenburg und Waadt für einen einmaligen Beitrag von je einer Million Franken an. Während Neuenburg und Waadt die Beiträge gesprochen haben, verzichten Bern und Freiburg auf eine Unterstützung. In einer Anfrage wollten die beiden Seebezirkler SVP-Grossräte Ueli Johner und Werner Zürcher vom Staatsrat wissen, warum er trotz anfänglich signalisierter Bereitschaft auf die finanzielle Beteiligung verzichtet hat.

Keine Zusage gemacht

In seiner Antwort schreibt der Staatsrat, er habe nie eine Zusage für einen Beitrag gemacht, wie dies in der Anfrage behauptet werde. «Die vom Vertreter des Kantons eingegangene Verpflichtung beschränkte sich einzig auf eine allfällige Prüfung des Antrags.» Zudem habe sich die Kantonsregierung bei der Loterie Romande für einen Beitrag eingesetzt. Diese unterstütze Trivapor nun mit 250 000 Franken.

Dass der Kanton selber das Projekt nicht unterstützt, begründet der Staatsrat einerseits mit dem Sparprogramm. Angesichtes der Opfer, welche dieses verlange, sei eine Beteiligung des Kantons am Trivapor-Projekt kaum vertretbar.

Andererseits hält der Staatsrat fest, verschiedene Bedingungen für einen Beitrag seien nicht erfüllt worden. So habe man von Beginn an festgehalten, eine Beteiligung komme nur infrage, wenn alle Kantone mitmachten. Da Bern sich nicht beteilige, sei diese zwingende Bedingung nicht erfüllt. Zudem seien verlangte Business- und Finanzpläne sowie ein Kostenverteilschlüssel von Trivapor nie ausgehändigt worden. «Unter diesen Voraussetzungen fragte sich der Staatsrat, ob die Initianten des Projekts eine sorgfältige Kostenanalyse durchgeführt haben.» Und zu guter Letzt fehle es im Kanton Freiburg an den gesetzlichen Grundlagen für einen solchen Beitrag.

Enttäuschte Grossräte

Ueli Johner erklärt auf Anfrage, er sei von der Haltung des Staatsrats enttäuscht. «Andere touristische Angebote wie Bergbahnen erhalten grosse Kantonssubventionen, aber für das Dampfschiff gibt es nichts», sagt er. Und dies obwohl der Kanton laut den Verantwortlichen des Vereins Trivapor anfänglich eine Beteiligung signalisiert habe. «Dass sich Freiburg nun hinter dem Kanton Bern versteckt, finde ich enttäuschend.» Dieser Meinung ist auch Werner Zürcher. «Das ist aus meiner Sicht ein faules Argument, schliesslich haben Neuenburg und Waadt das Geld gesprochen.» Freiburg hätte sich diese Kantone zum Vorbild nehmen sollen, und nicht Bern. Für die beiden Grossräte ist die Haltung ein Affront gegenüber dem Seebezirk. «Ich werde das Gefühl nicht los, dass es für uns schwieriger ist als für andere Regionen, Beiträge oder Unterstützung für Projekte zu erhalten», sagt Johner. Auch für Zürcher wäre der Beitrag eine wichtige Geste gewesen. «Eine halbe Million hätte gereicht, und das könnte der Kanton verkraften.» Zürcher ist überzeugt, dass ein solcher Kredit im Grossen Rat eine Mehrheit finden würde.

 Vom Verein Trivapor war gestern niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

«Dass sich Freiburg nun hinter dem Kanton Bern versteckt, finde ich enttäuschend.»

Ueli Johner

SVP-Grossrat aus Kerzers

Chronologie

Die Restauration ist in der Schlussphase

Der Verein Trivapor hat den 1912 erbauten Raddampfer «Neuchâtel» im Jahr 2007 gekauft, um ihn seetauglich zu machen. Zuvor wurde das Schiff rund 30 Jahre im Hafen von Neuenburg als Restaurant genutzt. Mittlerweile ist die Renovation in Sugiez in der Schlussphase, ab 2014 soll das Schiff auf den drei Juraseen verkehren. Finanziert wird das Elf-Millionen-Projekt über private Spenden, Beiträge öffentlicher Institution, sowie Lotterien und Stiftungen.luk

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