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Kein Happy End für Düdingen

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Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht: Eigentlich hätte der SCD schon letzte Saison absteigen sollen, konnte sich aber in der letzten Runde mit einem klaren Auswärtssieg in Vevey noch in extremis retten; auch deshalb, weil Marti­gny damals La Sarraz-Eclépens im letzten Saisonheimspiel schlug. Diesmal ging die Geschichte ganz anders aus: Das offenbar wenig motivierte Martigny verlor beim in der Rückrunde noch punktelosen Azzurri Lausanne gleich mit 1:5. Deshalb hätte auch ein Düdinger Sieg in Naters den Senslern nichts mehr genützt.

Totomat als Ärgernis

Für Düdingens Trainer Daniel Monney war der Totomat, der auf der neuen Anzeigetafel im Stapfen 90 Minuten lang online lief, nicht nur ein Ärgernis, sondern der Hauptgrund für das katastrophale Nachlassen seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit. Als meine Spieler sahen, dass Azzurri plötzlich 3:1 führte, war natürlich die Motivation mehr oder weniger weg. Das entschuldigt aber keineswegs unser Auftreten, das nach einer guten ersten Halbzeit der 1. Liga eben nicht mehr würdig war. Anders der mit einigen Nachwuchsspielern angetretene FC Naters, dessen Vorstellung im ersten Umgang fast so etwas wie an Arbeitsverweigerung grenzte, der sich aber dann nach dem Wechsel in einen Torrausch spielte und am Schluss hochverdient die drei Punkte einheimste.

Vom 0:2 zum 5:2

Wer nicht im Stadion war – mindestens die Hälfte der Zuschauer kam aus Düdingen –, kann den komischen Spielverlauf in diesem torreichen Match nur schwer nachvollziehen. Nach einer Viertelstunde lagen die Gäste dank zwei schnellen Toren über die rechte Seite, wo Naters-Aussenverteidiger Bogdan Dinic masslos überfordert war, 2:0 in Führung, und weil es zu diesem Zeitpunkt in Lausanne noch 0:0 stand, schien eine Rettung der Sensler noch im Bereich des Möglichen.

SCD-Toptorschütze Dylann Nyangi (11 Saisontreffer) traf danach sogar noch den Pfosten, auf der anderen Seite kam der Gastgeber bis zum Seitenwechsel kaum einmal zu einer gefährlichen Szene vor Goalie Kai Stampfli. Was dann in der Pause in den zwei Kabinen passierte, kann sich niemand erklären. Scheinbar in der Ehre gekränkt, drückte Naters plötzlich mächtig auf die Tube und kreierte sich Chance um Chance. Vorerst konnte die schwer unter Druck stehende SCD-Abwehr um den reaktionsschnellen Kai Stampfli den gröbsten Schaden noch abwenden, dann aber überschlugen sich plötzlich die Ereignisse: Praktisch jeder Angriff der Walliser brachte ihnen ein Tor ein. Der grosse Mann der Stunde war plötzlich Doppeltorschütze und Routinier Albert Spahiu, mit dem 1:2 und 2:2 innert sechs Minuten stellte er den Match auf den Kopf. Danach kamen nebst dem zweitbesten Skorer der 1. Liga, Vitesz­lav Hrdicka (18 Saisongoals), beim Heimklub auch noch zwei Auswechselspieler zum Torerfolg. «In dieser Phase gelang Naters nun wirklich alles, während meine Spieler nur noch tatenlos zuschauten», erklärte der sichtlich enttäuschte Monney nach dem Match diese spielentscheidende Phase. Das zweite persönliche Tor von Gezim Shalaj, dem für einige Zeit letzten SCD-Treffer in der 1. Liga, und der unnötige Ausschluss von Jannick Rytz waren dann nur noch Randereignisse, die nichts mehr am feststehenden Abstieg änderten.

Abstieg kein Weltuntergang

Ein Abstieg, der den Verantwortlichen die Chance geben sollte, einen echten Neuanfang zu machen. Das sollte den vielen jungen Spielern zudem mehr Chancen für eine vernünftige Weiterentwicklung bieten.

Der anwesende Co-Präsident Alex Schmutz, Präsident Beat Hirschi war auf Spionagemission im Stade de Chavannes in Lausanne, blieb in der sportlich schweren Stunde für seinen Klub ruhig und gelassen: «Dieser Abstieg hat sich schon seit langem angekündigt, er kommt für uns nicht ganz überraschend und ist kein Weltuntergang. Wir sind ein gut strukturierten Verein mit einer starken Juniorenbewegung. Wir wollen nun einen Schnitt machen und mit einer jungen, hungrigen Truppe, mit möglichst vielen eigenen Spielern in einer unteren Liga wieder voll angreifen und natürlich möglichst schnell wieder aufsteigen.»

Nächste Saison wird mit dem neuen Präsidenten Pascal Klaus und dem neuen Trainer Rolf Rotzetter sicher auch auf dem Platz ein neues Team ohne viele teure auswärtige Spieler stehen. Einzig Adan Reb­ronja hätte für die 1. Liga übrigens noch einen weiterlaufenden Vertrag gehabt.

Man habe den Ligaerhalt nicht in der letzten Runde verspielt, analysierte Monney richtig. «Wenn man 25 Runden lang unter dem Strich ist, kann man nur ganz selten in der 26. Runde noch den Kopf aus der Schlinge ziehen.» Ein Wendepunkt im Abstiegskampf sei die unglückliche Niederlage vor zwei Wochen in Echallens gewesen: «Wenn wir dort gewonnen hätten, wären wir über den Strich gerutscht, und das hätte für die letzten Spiele vielleicht noch etwas mehr Motivation mitgegeben.» Überraschend kommt der Abstieg nicht: Im Team fehlte es an Stabilität, zu viele Spieler sind bloss Durchschnitt – und in wichtigen Momenten fehlten dem von Captain Frédéric Piller auch in Naters noch angetriebenen Team einige richtige Leaderfiguren.

Telegramm

Naters – Düdingen 5:3 (0:2)

Sportplanlage Stapfen: 200 Zuschauer. – SR Christian Bannwart.

Tore: 4. Nyangi 0:1, 14. Shalaj 0:2, 64. Spahiu 2:1, 70. Spahiu 2:2, 78. Badalli 3:2, 80. Stojanovic 4:2, 86. Hrdlicka 5:2, 90. Shalaj 5:3.

FC Oberwallis Naters: Fumeaux; Dinic, Steiner, Schalbetter, Taugwalder; Bernini (57. Badalli), Zwimpfer; Spahiu (81. Stojanovic); Hrdlicka, Ritz, Feldner (72. Mustafi).

SC Düdingen: Stampfli; Rytz, Hofer, Moussa, Portmann (87. Marmier); Ziegler, Piller; Rebronja (76. Fasel), Dindambe, Shalaj: Nyangi (83. Catillaz).

Bemerkungen: Naters ohne Acosta (gesperrt); Düdingen ohne Cassara, Corovic, Suter, M’bala (alle verletzt). Pfostenschuss: Nyangi (30.). Verwarnungen: Rytz (48.), Dindamba (67.), Spahiu (77.), Hofer (85.). Gelb-Rot: Rytz (88., grobes Foul).

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