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Kein neuer Bericht über Sprachenfrage

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Die Festlegung der Amtssprache in den Gemeinden eilt nicht

Das Kantonsparlament hat nämlich ein Postulat von Raphaël Chollet (dsp, Prez-vers-Noréaz) mit 47 zu 37 Stimmen bei 16 Enthaltungen abgelehnt. Raphaël Chollet, in der Sprachenfrage kein unbeschriebenes Blatt, wollte vorest mittels einer Motion erreichen, dass Gesetzesgrundlagen für die Festlegung der Amtssprache in den Gemeinden geschaffen werden. In der vergangenen März-Session wandelte er seine
Motion in ein Postulat um, wonach der Staatsrat bei dessen Über-
weisung nur noch gezwungen wor-den wäre, einen Bericht auszuar-
beiten und Vorschläge zu machen. Chollet wies gestern darauf hin,
dass bislang nur die Gerichte über diese Frage entschieden haben.
Er wollte aber, das Freiburg
die Frage der Amtssprache selber regelt.

Keine Notwendigkeit

Eine Mehrheit des Grossen Rates vertrat jedoch die Meinung, dass dazu kein Handlungsbedarf besteht. Sie wollte auch vermeiden, dass in dieser heiklen Frage neue Spannungen entstehen, ja gar ein Sprachenkrieg entfacht wird. Sie setzte sich für ein weiterhin pragmatisches Vorgehen ein, das sich bislang bewährt hat, wie dies u.a. CSP-Sprecher Nicolas Bürgisser und FDP-Sprecherin Irmgard Jungo hervorhoben. Laut CSP muss sich der Verfassungsrat dieser Frage annehmen. Und Irmgard Jungo gab sich überzeugt, dass ein Gesetz nur Probleme schaffen würde. Sie setzte ihre Hoffnung
in die Jugend, die diese Frage viel freier und offener angehen werde,
jedenfalls nicht so, wie dies heute
einige «Ewiggestrige» tun. Laut SVP-Sprecherin Elisabeth Leu-
Lehmann muss die Zweisprachigkeit vor allem als Chance und nicht als Gefahr betrachtet werden. Dies hänge von der Einstellung ab, welche man zur Zweisprachigkeit einneh-
me. Für sie ist der Seebezirk, in
welchem die Zweisprachigkeit historisch gewachsen ist, ein Musterbeispiel, wie ein Nebeneinander möglich ist.

«Alle Seebezirkler sind zweisprachig oder verstehen die andere Sprache»

Dies konnte Pascal Friolet als Sprecher des Deutschfreiburger Klubs des Grossen Rates nur bestätigen. «Alle Seebezirkler sind zweisprachig oder verstehen zumindest die andere Sprache», hielt er fest und sah in
in dieser heiklen Frage, die viel Fin-
gerspitzengefühl verlangt, ebenfalls keinen Handlungsbedarf.

Es gab weiter Fraktionen wie die SP und CVP, die zwar Nein zu gesetzlichen Grundlagen sagen, jedoch nichts gegen die Ausarbeitung eines Berichtes hatten. «Eine Studie ist nützlich, weil die Sache für Freiburg wichtig ist. Dies bedeutet aber nicht, dass wir die Thesen von Raphaël Chollet unterstützen, welche den Röstigraben noch vertiefen. Die SP will keine Mauern, sondern Brücken bauen», hielt SP-Sprecher Francis Moret fest.
Auch die CVP-Sprecherin Isabelle Chassot lehnte ein Territorialitätsprinzip ab, das nur einsprachige Gemeinden vorsieht. Wenn sich aber die CVP positiv zum Postulat äusserte, so vor allem deshalb, weil der Staatsrat eine Umfrage bei den Gemein-den auf der Sprachgrenze in Aus-sicht gestellt hat-te. Laut Isabelle Chassot könnten so die Bedürfnis-
se dieser Gemeinden festgestellt
und die Resultate der Umfrage dem Verfassungsrat weitergeleitet werden.

Umfrage ist erfolgt

Staatsrat Pascal Corminboeuf konnte mitteilen, dass die Umfrage bereits erfolgt sei. «Die Gemeinden auf der Sprachgrenze wünschen nicht, dass in dieser Frage gesetzliche Grundlagen geschaffen werden», hielt er fest.

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