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Kein Studienkredit für das Burgquartier

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Ein Platz rund um die Kathedrale mit Pflastersteinen, ein Lift von der Zähringerbrücke bis ins Auquartier und eine öffentliche Nutzung der ehemaligen Post hinter der Kathedrale: So soll der Platz rund um die Freiburger Kathedrale künftig aussehen (siehe Kasten). Der Gemeinderat beantragte dem Generalrat für die Neugestaltung einen Studienkredit in der Höhe von 2,5 Millionen Franken.

Finanzierung zu wenig klar

Doch wehte dem Gemeinderat gestern Abend eine steife Brise entgegen: Die Finanzkommission des Generalrats stellte einen Rückweisungsantrag. «Die Finanzierung des globalen Projekts ist nicht garantiert», sagte Dominique Jordan Perrin (SP), Präsidentin der Finanzkommission. Auch rund um das Parkhaus Grenette seien noch viele Fragen offen. Dies vor allem, weil die Besitzer – Kanton, Gemeinde und Private – nicht genügend zusammenarbeiteten. Der Lift, welcher das Burgquartier mit der Unterstadt verbinden soll, sei an einem falschen Standort. Und ganz allgemein sei das Projekt, das auf 28 Millionen Franken veranschlagt sei, zu luxuriös für die Stadt Freiburg.

Anderer Meinung war die Mehrheit der Baukommission. «Das historische Burgquartier ist im Umbruch, und die Vorbereitungen für die Neugestaltung müssen möglichst rasch vorangehen», sagte Präsident Georges Rhally (CVP).

Die SP folgte den Argumenten der Finanzkommission. «Wir unterstützen die Neugestaltung des Burgquartiers, aber in einem vernünftigen Finanzrahmen und in Etappierungen», sagte Sprecher Christoph Allenspach. «Gesamtkosten von 30 Millionen Franken scheinen uns angesichts all der Bedürfnisse der Stadt, die noch gedeckt werden müssen, zu viel.»

SVP mit SP und CSP

«Wir warten ungeduldig auf die Neugestaltung des Burgquartiers», sagte CSP-Sprecher Pierre-Olivier Nobs. Die CSP sei jedoch gegen den Ausbau des Grenette-Parkings; vielmehr solle ein Parkhaus auf der anderen Seite der Zähringerbrücke geprüft werden. «Wir möchten die Studien in Etappen aufteilen und möglichst bald mit der Neugestaltung des Bereichs rund um die Kathedrale beginnen», sagte Nobs. Darum sei auch die CSP für eine Rückweisung.

Für einmal war die SVP gleicher Meinung wie SP und CSP: «Dies ist ein sehr schönes Projekt», sagte Sprecher Pascal Wicht; «trotzdem sind wir dagegen». Die Gemeinde müsse zuerst andere Projekte umsetzen, die wichtiger seien – wie das Schwimmbad, die Eishalle und den Ausbau der Schulhäuser.

FDP, CVP-GLP und Grüne stellten sich gegen den Rückweisungsantrag. So sagte Béatrice Acklin Zimmermann im Namen der FDP, die Stadt müsse vorwärtsmachen und das Gebiet rund um die Kathedrale und zur Zähringerbrücke hin neu gestalten. Darum spreche sich die FDP für den Kredit aus, auch wenn noch zahlreiche Fragen offen seien.

Grünen-Sprecher François Ingold rief den Generalrat dazu auf, sich für den Kredit auszusprechen anstatt über Details zu streiten. «Hören wir auf, ständig Projekte zu bremsen.» Die Grünen seien nicht mit jedem Detail einverstanden – so sei zum Beispiel ein Lift, der drei Millionen Franken koste, ein Luxus, den sich Freiburg nicht leisten kann.

Alexandre Sacerdoti sprach für die CVP-GLP-Fraktion. «Fragen, wie, ob und wo es einen Lift zwischen Unterstadt und Burgquartier braucht und wie die Umgebung der Kathedrale gestaltet werden soll, müssen so schnell als möglich geklärt werden.» Darum brauche es den Studienkredit. «Das historische Burgquartier soll ein kulturelles Zentrum der Romandie werden.»

Doch sein Appell konnte den Ausgang der Abstimmung nicht mehr beeinflussen: Fünf Generalratsmitglieder enthielten sich der Stimme – und je 33 sprachen sich für und gegen den Rückweisungsantrag aus. So traf Ratspräsidentin Lise-Marie Graden den Stichentscheid. Sie stimmte für die Rückweisung. Nun muss der Gemeinderat noch einmal über die Bücher gehen.

 

Zum Projekt

Venezianisches Flair im Burgquartier

Im Oktober 2014 wurde mit der Schliessung der Zähringerbrücke in Freiburg der Transitverkehr aus dem Burgquartier verbannt. Das Quartier soll neu gestaltet werden; im letzten Juni gewann das italienische Architekturbüro Montagnini-Fusaro den Projekt- und Ideenwettbewerb (die FN berichteten). Das Büro schlägt einen Pflastersteinbelag sowie eine Vergrösserung des Grenette-Parkings auf neun Stöcke vor. Um den Platz hinter der Kathedrale zu beleben, möchten die Architekten das ehemalige Postgebäude öffentlich nutzen. Nun hätte das Projekt weiterentwickelt werden sollen – doch der Generalrat hat nun den Studienkredit zurückgewiesen. Geplant hatte der Gemeinderat, den Baukredit für den Platz rund um die Kathedrale in einem Jahr vorzulegen, jenen für Ulmenplatz, Liebfrauenplatz und das Grenette-Parking in drei Jahren.njb

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