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Keine Angst vor Molière-Klassiker

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Molière im französischen Original zu lesen, wäre für manchen Vierzehnjährigen deutscher Muttersprache schon Herausforderung genug. Eine zweite Progymnasiumsklasse der Deutschen Orientierungsschule Freiburg (DOSF) ist jetzt aber noch einen Schritt weiter gegangen: Unter der Leitung ihrer Klassen- und Französischlehrerin Nadia Anthonioz bringt sie am Freitag das Stück «Le Malade imaginaire» («Der eingebildete Kranke») vor Publikum auf die Bühne.

Berührungsängste mit der französischen Sprache haben die 21 Schülerinnen und Schüler offensichtlich nicht. Auch wenn der Text bei den Proben noch nicht bis ins Detail sitzt, so sprechen die Jugendlichen ihn doch fliessend und nahezu akzentfrei. Und wenn zwischen den Szenen Erklärungen oder Anweisungen ausgetauscht werden, so passiert das mal auf Schweizerdeutsch, mal auf Hochdeutsch und dann wieder auf Französisch–und alle verstehen, was gemeint ist.

Eine Erinnerung fürs Leben

Einige der Schüler seien zweisprachig aufgewachsen, sagt Nadia Anthonioz, die meisten kämen jedoch aus deutschsprachigen Familien. «Aber das Niveau der Klasse ist allgemein gut, darum konnte ich das Projekt mit ihr verwirklichen.» Es sei eine grosse Herausforderung und bedeute viel Arbeit, aber das lohne sich. «Ein solches Erlebnis fördert den Zusammenhalt enorm.» Man spüre die Motivation der Jugendlichen und den Ehrgeiz, das Beste zu geben, so die Klassenlehrerin. «Und am Ende sind es doch diese besonderen Sachen, die einem aus der Schulzeit auch nach Jahren noch in Erinnerung sind.»

Die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler spüren das schon jetzt: «Es ist anstrengend, aber es macht Spass, und es ist schön, das mit der Klasse zu erleben», sagt etwa Michal Steinemann, die nicht nur eine Dienerin spielt , sondern auch Regieassistentin ist. Dabei kann sie ihre früheren Theater- und Zirkuserfahrungen einbringen und ihren Kolleginnen und Kollegen wertvolle Tipps geben.

Auch Alec Hans und Salim Kaoutli freuen sich über die neue Erfahrung: «Es ist eine schöne Abwechslung zum gewöhnlichen Unterricht», sagt Salim, der den Liebhaber Cléante spielt. Alec spielt die Hauptrolle des Argan, des eingebildeten Kranken. Mit dem Text hat der zweisprachige Vierzehnjährige keine Schwierigkeiten. Er hat sogar, zusätzlich zu der für Jugendliche angepassten Fassung, welche die Klasse einstudiert hat, auch Molières Originaltext gelesen. «Um das Original auf die Bühne zu bringen, hätten wir mehr Zeit gebraucht», sagt er. Doch auch so bringe das Projekt viel, nicht zuletzt Fortschritte in der französischen Sprache. 

Seit Beginn des Schuljahres ist die Klasse mit dem «Eingebildeten Kranken» beschäftigt. Im Französischunterricht haben die Jugendlichen das Stück gelesen; ihren eigenen Text haben sie zu Hause gelernt. Die Verteilung der Rollen sei einvernehmlich vonstattengegangen, sagt Lehrerin Nadia Anthonioz. «Alle 21 Schülerinnen und Schüler stehen auf der Bühne; dafür haben wir die grösseren Rollen auf zwei oder drei Schauspieler verteilt.» Parallel zur Arbeit am Stück hat die Klasse im Technischen Gestalten die Kostüme genäht und das Bühnenbild kreiert.

Ein Abschiedsgeschenk

Kurz vor der Aufführung ist Nadia Anthonioz zufrieden mit ihren Schützlingen und deren Engagement. «Man spürt ihre Freude und die Lust, es gut zu machen.» Das aufwendige Experiment habe sich damit auch für sie gelohnt. Nach Saint-Exupérys «Le Petit Prince» vor ein paar Jahren ist es für Anthonioz das zweite Mal, dass sie mit deutschsprachigen Schülern ein französisches Stück einstudiert. Sie habe schon länger Lust gehabt, die Erfahrung zu wiederholen. Dass es dieses Jahr geklappt habe, sei besonders schön: Die Aufführung sei damit auch ein Abschiedsgeschenk für Schuldirektor Jürg Küenzi, der Ende Schuljahr in Pension geht.

Aula der OS Jolimont, Freiburg. Fr., 26. April, 19.30 Uhr. Eintritt frei (Kollekte).

Zum Stück

Lachen über Krankheit und Tod

«Le Malade imaginaire» ist das letzte Werk des französischen Dramatikers Molière (1622–1673). Die Komödie in drei Akten handelt vom Hypochonder Argan, der sich von seinen Ärzten haufenweise überflüssige, teure Behandlungen verschreiben lässt. Gerne sähe er es, wenn seine Tochter Angélique den Arzt Thomas Daiforius heiraten würde, doch diese ist in Cléante verliebt. Nicht nur der Hypochonder und die Mediziner werden im Stück auf die Schippe genommen; Molière lässt sein Publikum auch gerne über den Tod lachen. Ironie des Schicksals: Molière, der bei den ersten Aufführungen in Paris selber die Rolle des Argan spielte, erlitt bei der vierten Vorstellung einen Blutsturz und verstarb ein paar Stunden später noch in seinem Kostüm.cs

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