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Keine Big Macs ohne gute Verkehrslösung

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Damit im Löwenberg in Murten ein McDonald’s-Lokal entstehen kann, muss die Einfahrt zum Industriegebiet Grande Ferme neu gestaltetwerden. Das Projekt mit einem Mehrzweckstreifen, das derzeit öffentlich aufliegt, stösst aber auf Kritik: Eine Einsprache ist bereits angekündigt.

Eigentlich ist der Bau einer McDonald’s-Filiale und einer Gewerbehalle im Industriegebiet Grande Ferme unbestritten. Dass das Bauprojekt trotzdem seit rund zwei Jahren blockiert ist, liegt an der Verkehrserschliessung (siehe Kasten). Sie muss verbessert werden, damit gebaut werden kann. Die dazu geplante Umgestaltung der Zufahrt zum Industriegebiet Grande Ferme liegt bis zum 27. Mai öffentlich auf.

 Das Projekt sieht statt der heutigen Einspurstreifen Richtung Industriegebiet und Richtung Parkplatz des Centre Löwenberg einen sogenannten Mehrzweckstreifen vor. Diesen Mittelstreifen können Fahrzeuge aus beiden Richtungen für das Abzweigen und Einspuren nutzen. Im Vergleich zu den heute bestehenden Einspurstreifen werden die Mehrzweckstreifen deutlich kürzer und auf beiden Seiten von einer Verkehrsinsel begrenzt. eine der Inseln soll zudem als Querungshilfe für Fussgänger dienen. Die Kosten für Umsetzung und Planung liegen laut Baugesuch bei insgesamt gut 60 000 Franken.

«Dieses Geld könnte man sich sparen», sagt Christian Haldimann von der im Industriegebiet ansässigen Haldimann AG. Aus seiner Sicht bringe die Umgestaltung gar nichts. Er glaube eher, die Situation werde damit noch gefährlicher als sie es heute sei, nicht zuletzt wegen der Verkürzung der Einspurstreifen. «Wenn da ein Camion draufsteht, hat es fast keinen Platz mehr für weitere Autos.» Aus seiner Sicht wäre ein Kreisel die einzige sinnvolle Lösung. Warum der Kanton sich für die minimale Lösung entschieden hat, versteht er nicht.

Grössere Studie läuft

Das kantonale Tiefbauamt teilt auf Anfrage mit, die verkürzte Einspurstrecke erhöhe die Sicherheit. Die abbiegenden Autos müssten bereits auf der normalen Spur abbremsen, wodurch das Tempo aller Verkehrsteilnehmer verlangsamt werde, schreibt Corinne Rebetez, Pressesprecherin der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, in ihrer Stellungnahme. Dadurch werde auch die Kapazität der Kreuzung leicht erhöht. Mit den Inseln werde zudem die Sicherheit der Fussgänger erhöht.

Laut Rebetez wird derzeit für den Sektor Löwenberg, der sich in den nächsten Jahren stark entwickeln werde, eine ganzheitliche Verkehrsstudie durchgeführt. Um das Projekt McDonald’s nicht zu blockieren, habe sich der Kanton aber entschieden, nicht auf die Studie zu warten und die Kreuzung Grande Ferme frühzeitig anzupassen.

Von dieser Studie hat Christian Haldimann bisher nichts gehört und auch sonst bemängelt er die Informationspolitik des Kantons. «Ich bin enttäuscht, dass nie jemand vom Tiefbauamt mit uns vor Ort war.» Das vorgelegte Projekt ist für ihn keine Lösung. Er will deshalb eine Einsprache gegen die Neugestaltung der Kreuzung machen. «Ich habe mit dem Bauprojekt von McDonald’s kein Problem, aber mit der Verkehrssicherheit.» Und diese werde mit der geplanten Anpassung nicht verbessert. Wenn er sich jetzt nicht zur Wehr setzte, heisse es später, er sei einverstanden gewesen.

 Enttäuschung bei Bauherrn

Ferdinand Kumle von der Basler Firma P&F Immobilien, welche die McDonald’s-Filiale plant, macht keinen Hehl daraus, dass er möglichst bald bauen möchte. Die Eröffnung des Restaurants sei für diesen Herbst vorgesehen, im Falle von Einsprachen würde sie sich auf Sommer 2014 verschieben, sagt Kumle auf Anfrage. Es gehe aber nicht nur um das Restaurant, auch für die Mieter der geplanten Gewerbehalle, wo Gewerbebetriebe mit insgesamt rund 20 Arbeitsplätzen einziehen werden, sei es schade. «Wenn es Einsprachen gegen die Verkehrserschliessung und damit weitere Verzögerungen gibt, wäre das aus unserer Sicht sehr traurig», so Kumle. Er werde sich in diesem Fall überlegen, mit einer Schadenersatzforderung an die Einsprecher heranzutreten. Dass die Einsprecher nicht ein Problem mit dem Bauprojekt, sondern mit der Erschliessung haben, weiss er. «Aber nicht wir haben die vorliegende Lösung ausgewählt, sondern der Kanton Freiburg», so Kumle. Seine Firma sei nie gegen einen Kreisel als Lösung gewesen. «Hätte man sich für einen Kreisel entschieden, wären wir aber nicht bereit gewesen, die Kosten alleine zu tragen.»

Vorgeschichte: Verfahren läuft seit Januar 2011

Im Januar 2011 lag das Baugesuch für ein McDonald’s-Restaurant mit 150 Sitzplätzen und einem Bestellschalter für Autofahrer (McDrive) sowie für eine Gewerbehalle mit rund 1200 Quadratmetern Fläche öffentlich auf. Gegen das Projekt gingen vier Einsprachen ein. Sie richteten sich nicht direkt gegen das Bauvorhaben, sondern kritisierten die Verkehrssituation. Die Zu- und Wegfahrt zum Industriegebiet sei bereits heute gefährlich, vor allem für Fahrzeuge, die vom Industriegebiet Richtung Murten einbiegen wollten, so die Kritik. Mit dem zusätzlichen Verkehr durch das Fast-Food-Restaurant werde sich die Situation verschlimmern. Die Einsprecher forderten deshalb, dass ein Kreisel gebaut wird.

Laut einer Verkehrsstudie liegt die durchschnittliche Zahl der Zu- und Wegfahrten zum Industriegebiet heute bei rund 100 Fahrzeugen pro Stunde. Mit dem Restaurant sollen in Zukunft rund 78 zusätzliche Fahrzeuge pro Stunde dazukommen.

Bewilligung mit Auflagen

Im März 2012 wurde die Baubewilligung erteilt. Allerdings mit der Auflage, dass das Restaurant erst eröffnet werden darf, wenn die Verkehrserschliessung verbessert ist. Gegen die Baubewilligung reichte Christian Haldimann von der im Industriegebiet ansässigen Haldimann AG eine Beschwerde ein, weil er mit dem Mehrzweckstreifen als Verkehrslösung nicht einverstanden war. Die Beschwerde wurde nun abgewiesen und das Baugesuch für die Umgestaltung der Kreuzung liegt öffentlich auf (siehe Haupttext). luk

 

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