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«Keine eigene Junioren? Die Realität sieht anders aus»

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Autor: frank Stettler

EishockeyDer 44-jährige Bürgi ist für die Junioren der Freiburger (Gottéron MJ) verantwortlich. Nachdem der Zuger von 2001 bis 2005 als Sportmanager bei Gottéron tätig war, kehrte er vor drei Jahren als Ausbildungschef zurück. Zuvor war er Cheftrainer beim EVZ-Nachwuchs (1995 bis 2001).

Daniel Bürgi, wie steht es um den Nachwuchs bei Gottéron?

Es gibt sicher viel zu tun. Aus meiner Sicht muss man unseren Nachwuchsbereich zurzeit zweiteilig betrachten. Im unteren Bereich, bei den Moskitos 12 Jahre und jünger, haben wir die Breite und das Niveau, welches wir benötigen. Anders sieht es im oberen Bereich aus, wo wir zu kleine Kader haben und die Qualität nicht stimmt.

Wie kam es zu diesen Mängeln, etwa bei den Novizen?

Es gab eine Phase, von 2005 bis 2007, in der viele Fehler gemacht wurden. Grundsätzliche Voraussetzungen wurden nicht beachtet. So wurde etwa die Rekrutierung vernachlässigt oder es wurden Fehler in der Ausbildung begangen. Als Folge mussten wir den Abstieg der Novizen-Elite in die Novizen-Top hinnehmen. Deshalb suchen unsere besten Talente auf dieser Stufe auch nach Alternativen. Diese Verluste sind extrem schwierig zu kompensieren. An dieser Stelle möchte ich aber festhalten, dass beispielsweise die Wechsel von Tristan Scherwey oder Arnaud Montandon zum SCB nichts mit einer mangelnden Ausbildung bei Gottéron zu tun gehabt haben, sondern dass es sich dabei um ganz persönliche Entscheide gehandelt hat.

Dennoch gibt es immer wieder Kritik im Umfeld des Clubs, wonach Gottéron zu wenig auf den eigenen Nachwuchs setzen würde.

Diesen Vorwurf kann ich absolut nicht nachvollziehen. In den letzten Jahren haben Birbaum, Loeffel, Sprunger, Ciaccio, Hasani, Mottet und Lauper den Sprung in die Nationalliga A geschafft. Was will man noch mehr? Keine eigene Junioren? Die Realität sieht anders aus. Ich habe meine liebe Mühe mit dieser Kritik. Anderswo läuft es nicht anders oder besser. Aber es gibt natürlich gewisse Spieler, die glauben, sie hätten das Niveau für die oberste Spielklasse, in Wirklichkeit aber weit davon entfernt sind …

Gottéron hat also kein Nahwuchsproblem?

Wir sind auf einem guten Weg und haben ein Niveau im Nachwuchsbereich, das sich sehen lassen kann. Zentral ist für mich die Langfristigkeit. In zwei Jahren kann man alles kaputt machen. Der Wiederaufbau benötigt hingegen fünf bis sieben Jahre. Der Aufwand ist enorm, und nicht alle haben die nötige Geduld dafür.

Wie viel Geld investiert Gottéron jährlich in die Junioren?

Insgesamt ist es über eine Million Franken. Das Budget hat sich in den vergangenen Jahren stets leicht gesteigert, so konnten wir zum Beispiel beim Personal aufstocken.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit anderen Clubs aus der Region?

Als ich 2007 zurückgekehrt bin, war die Situation katastrophal. Vieles lag im Argen. In den vergangenen drei Jahren hat sich der Dialog zwischen den Vereinen wieder deutlich gebessert. Die Gespräche sind gut, der Austasch, etwa mit B-Lizenzen, klappt. So haben wir zum Beispiel mit Düdingen auf Stufe Moskito eine sehr gute Zusammenarbeit.

Welche Visionen haben Sie als Ausbildungschef?

Wir wollen jeden Tag besser werden. Und wir müssen alles dafür tun, dass wir unsere Talente halten können. Heute ist es so, dass wir bereits bis zu den 14-Jährigen hinunter Verträge abschliessen. Es ist deshalb wichtig, dass wir das Projekt Schule und Beruf weiter vorantreiben. Wir stehen hierfür in ständigem Kontakt mit dem Kanton und der dafür zuständigen Departementschefin Isabelle Chassot sowie dem Chef des Amtes für Sport, Benoît Gisler, aber es geht nicht so schnell vorwärts, wie wir es gerne haben möchten. Aus meiner Tätigkeit im Gemeinderat von Gurmels weiss ich jedoch, dass die Mühlen der Politik langsamer mahlen.

Für Sie ganz persönlich, welches sind Ihre Herausforderungen?

Es ist ein täglicher Kampf mit dem Kanton, den Spielern, den Agenten und den Eltern. Alle verfolgen ganz individuelle Interessen und wollen so weit wie möglich kommen. Aus diesem Grund ist mein Job auch so vielseitig.

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