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Keine Einheitssuppe für die Bildung

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«Das tertiäre Bildungssystem in der Schweiz: zwischen Wettbewerb und Komplementarität»–unter diesem Titel sprach Astrid Epiney, Rektorin der Universität Freiburg, gestern zu den Ehemaligen und Freunden der Universität Freiburg, die im Vorfeld ihre Generalversammlung abgehalten hatten.

Sie habe kürzlich gesehen, dass eine Schweizer Universität mit «employability», also mit «der direkten Verwertbarkeit im Arbeitsleben» geworben habe. «Dies, obwohl es grundsätzlich eher nicht die Aufgabe der Uni ist, die Studenten auf ein bestimmtes Berufsbild vorzubereiten.» Auf der anderen Seite gebe es an Fachhochschulen Pilotprojekte, um auch Studenten ohne Berufserfahrung eine Ausbildung zu ermöglichen. «Es besteht eine Tendenz zur Konvergenz der Profile, obwohl das Ziel doch eigentlich die Komplementarität wäre», sagte Epiney.

Eine weitere Veränderung, die an den Universitäten seit einigen Jahren spürbar sei, sei die Ökonomisierung der Forschung. Unter anderem sei etwa die Forschung zunehmend durch Drittmittel finanziert. Dies ermögliche zwar eine Erweiterung des Handlungsspielraums der Hochschulen. Es berge jedoch auch die Risiken, dass ein zu weitgehender Einfluss Privater auf das Wissen entstehe. «Private wollen sich Mitspracherechte sichern und die Ergebnisse der Forschung könnten nicht mehr voll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.» Auch seien nicht alle Forschungsbereiche gleich attraktiv für Drittmittel.

 Um den Herausforderungen der beiden Tendenzen zu begegnen, hatte Epiney auch bereits einige Vorschläge. So sei es wichtig, dass «die öffentliche Finanzierung aufrechterhalten wird und sich wenn möglich noch ein bisschen nach oben entwickelt.» Und würden dennoch Drittmittel eingesetzt, sei es wichtig, die Transparenz sowie die Freiheit der Forschung, der Methode, des Personals und der Kommunikation zu behalten. «Dies ist nicht nur eine theoretische Forderung», betonte Epiney. So habe eine Stiftung der Universität Freiburg einen Beitrag im hohen einstelligen Millionenbereich geboten für eine zehnjährige Professur–«und den Professor hatten sie auch schon.» Dieses Angebot habe sie natürlich abgelehnt.

Was die besondere Rolle der Universität in der Schweizer Bildungslandschaft betreffe, müssten die verschiedenen Elemente der Systeme profiliert werden. So will Epiney an der Universität Freiburg etwa die Interdisziplinarität fördern. «Das ist eine Besonderheit der Unis, weil wir ein Ganzes sind», erklärte sie. «Die Gesellschaft kann nur verlieren, wenn wir uns angleichen und eine Einheitssuppe haben.»

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