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Keine Förderung der Partnersprache

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Autor: Nicole JEgerlehner

«Förderung der Partnersprachen und Öffnung auf die Partnerkultur»: Das verlangten Generalratsmitglieder quer durch alle Parteien vom Freiburger Gemeinderat. In der Bevölkerung solle die Lust geweckt werden, die jeweilige Partnersprache besser zu beherrschen und deren Kultur näher kennenzulernen. Die Parlamentsmitglieder schlugen «einfache, billige und machbare Massnahmen» vor. Unter anderem solle der Austausch zwischen den französisch- und den deutschsprachigen Schulen der Stadt gefördert werden, und die Gemeindeangestellten sollten systematisch mit Sprachkursen unterstützt werden.

Interkulturelle Kompetenz

Dem Gemeinderat geht dies zu wenig weit, wie er in seiner schriftlichen Antwort festhält. Auf acht Seiten legt er dar, dass Freiburg über die Zweisprachigkeit hinausgehen und ein «Pol der interkulturellen Kompetenz» werden solle. Sensibilität, Selbstvertrauen, das Verständnis für das Verhalten und das Denken anderer, Flexibilität – diese Werte will die Regierung in einem ersten Schritt fördern, damit das Verständnis zwischen den kulturellen Gemeinschaften möglich sei.

Zum jetzigen Zeitpunkt sei es aber nicht möglich, systematisch Französisch und Deutsch zu nutzen, schreibt der Gemeinderat: Dies könne nur die Folge einer «historischen Zweisprachigkeit sein, die gut gelebt wird, und das ist heute noch nicht der Fall». Darum will der Gemeinderat den Vorstoss der Generalräte zur Förderung der Partnersprachen nicht umsetzen.

Mit Antwort unzufrieden

«Wir verlangten keine Zweisprachigkeit, auch nicht, dass Deutsch zur Amtssprache wird», sagt der Grüne Andreas Burri am Montagabend im Generalrat. Er sei mit der gemeinderätlichen Antwort nicht zufrieden: «Wir hatten konkrete Vorschläge, doch der Gemeinderat ist auf keinen einzigen eingegangen.»

Gegenüber den FN sagte der Sozialdemokrat Thierry Steiert, für die Urheber des Vorstosses – zu denen er und Burri gehören – sei es klar gewesen, dass in einem zweiten Schritt auch weitere Sprachen gefördert werden sollen. «Aber Deutsch hat in dieser Stadt einen wichtigen Stellenwert, und das hätten wir gerne betont.» Die Schulen würden auf Französisch und Deutsch geführt, die Mitteilungen des Gemeinderates würden im Stadtblatt «1700» auch auf Deutsch übersetzt: «Das zeigt die Wichtigkeit dieser Sprache.»

Abwehr gegen Deutsch

Er erwarte nicht, dass die Stadt von einem Tag auf den andern zweisprachig werde, sagt Steiert. «Aber beispielsweise bei der Anstellung von Gemeindepersonal kann die innere Haltung gegenüber der Partnersprache berücksichtigt werden.» Die Offenheit gegenüber anderen Sprachen könne so gefördert werden, ohne dass Kosten entstünden. Wenn die Regierung in ihrer Antwort «auf den Plurilinguismus abschweift, zeigt dies ihre Abwehr gegenüber der deutschen Sprache und der Zweisprachigkeit», sagt Steiert.

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