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Keine «Gefahr der Feminisierung»

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Der «provozierende Begriff» Feminisierung taucht laut dem neunköpfigen Frauenrat der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) «immer wieder dort auf, wo traditionell von Männern gestaltete Lebensbereiche zunehmend auch von Frauen mitgestaltet werden». Dabei werde von einer Übervertretung von Frauen ausgegangen, die sich statistisch nicht belegen lasse, heisst es im Schreiben, das kürzlich auf der Webseite des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI) publiziert worden ist. SPI-Projektleiterin Eva Bauman-Neuhaus führte bis im März 2018 das Sekretariat des Frauenrats.

88 Prozent in der Seelsorge

So sind laut dem Schreiben im Jahr 2012 unter den Seelsorgenden mit Universitätsabschluss in den Pfarreien 12 Prozent Frauen tätig gewesen, aber 88 Prozent Männer. Bei den Frauen wurden hier die Pastoralassistentinnen gezählt, bei den Männern die Priester, Ordenspriester, Diakone und Pastoralassistenten.

In der Katechese befänden sich die Frauen allerdings in der Überzahl, was die Situation in den Lehrberufen widerspiegle. Dasselbe unter den Gläubigen. Die Gründe dafür sind laut dem Frauenrat abgesehen von der höheren Lebenserwartung noch nicht geklärt.

Für den Frauenrat ist «die Präsenz von gut ausgebildeten Frauen in der Kirche nicht das Problem der Kirche, sondern Teil seiner Lösung». Sie trügen zum «Aggiornamento», also zur Erneuerung der Kirche bei.

Dementsprechend empfehlen die acht Frauen sowie Frauenratspräsident Denis Theurillat den Schweizer Bischöfen insbesondere, Diskussionen über Geschlechterrollen offen und differenziert zu führen und auf einer wertschätzenden Rede von Frauen in der Kirche zu bestehen. Zudem sei eine gleich starke Vertretung von Frauen und Männern in Leitungs- und Entscheidungsgremien der Kirche anzustreben. Gleichzeitig sollten die Bedürfnisse der Männer bezüglich Spiritualität und Arbeit in der Religionspädagogik untersucht werden.

Das Schreiben beantwortet eine Frage der SBK aus dem Jahr 2015: «Was hält der Frauenrat von der ‹Gefahr der Feminisierung der Kirche›?» Anlass zur Frage waren Diskussionen in der evangelisch-reformierten Kirche. Dies ist der Einleitung zur Publikation auf der SPI-Webseite zu entnehmen.

Den Bischöfen präsentiert

Auf der SPI-Webseite ist auch die Entstehung des Schreibens beschrieben. Das Dokument wurden demnach während eines Workshops mit Unterstützung der Luzerner Pastoraltheologieprofessorin Stephanie Klein entwickelt und im Frühling 2018 den Bischöfen übergeben.

An der Bischofskonferenz im März 2019 präsentierte eine Frauenratsdelegation das inzwischen auch auf Italienisch und Französisch übersetzte Schreiben. Nun liegt der Ball bei den Kommissionen und Arbeitsgruppen der SBK. Diese sollen sich mit den Empfehlungen und deren Umsetzung auseinandersetzen.

An Kommissionen verschickt

Das Schreiben sei am 1. März an alle Präsidentinnen und Präsidenten der Kommissionen und Arbeitsgruppen der Schweizer Bischofskonferenz sowie an alle katholischen Co-Präsidentinnen und -Präsidenten der ökumenischen Gesprächskommissionen der Bischofskonferenz zugestellt worden, teilte die Sprecherin der Bischofskonferenz, Encarnacion Berger-Lobato, auf Anfrage mit.

Dem Schreiben habe man die Bitte beigefügt, «sich mit den Leitideen und -empfehlungen des Frauenrats auseinanderzusetzen und zu überlegen, wie diese in ihrem jeweiligen Organisations- und Handlungsbereich umgesetzt werden können».

«Die Präsenz von gut ausgebildeten Frauen ist nicht das Problem der Kirche.»

Frauenrat der SBK

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