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Die Landwirtschaft und der Klimawandel

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Christian Freiburghaus, der in Neuenegg einen landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftet, teilt seine Einschätzung zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft in einem ZiG-Gespräch mit. Die allgemeine Trockenheit sei einer der wichtigsten Faktoren und sehr ernst­zu­neh­men, meint Freiburghaus. Wegen der Trockenheit nähmen die Pflanzen nicht genug Energie auf, die sie zum Wachsen, aber auch für die Fotosynthese bräuchten. Es könne zum Ausfall ganzer Ernten kommen – für die Bauern würde also ein Grossteil des jährlichen Verdiensts wegfallen.

«Agrarheute», eine Nachrichtenseite für die Landwirtschaft, berichtet ausserdem, dass sich Schädlinge wegen der häufigeren Dürreperioden schneller vermehren, die Ernte vernichten oder sie durch den Befall zur Gefahr für die Gesundheit der Menschen machen können.

Wie sich während des Gesprächs herausstellt, ist Wassermangel ein weiterer Problemfaktor: Fast jeder Bauer hat seine eigene Wasserversorgung auf Vorrat für Vieh, Feld und manchmal auch für den eigenen Haushalt. Wenn also durch vermehrte Trockenheit das Wasser knapp werde oder sogar versiege, könne es sehr schwierig werden, mit dem Bauernhof durch das Jahr zu kommen, meint Freiburghaus. Er selbst musste im Jahr 2018 Viehfutter von einem anderen Bauernhof zukaufen, da wegen des Wassermangels der Ernteertrag nicht hoch genug war.

Ernteausfälle möglich

Zusätzlich könnten in Zukunft auch Stürme, die durch den Klimawandel begünstigt würden, die Ernten stark gefährden. Somit ist die Trockenheit bei weitem nicht der einzige entscheidende Faktor. Laut «Umweltnetz Schweiz» würde ein globaler Temperaturanstieg von zwei Grad Celsius zur Folge haben, dass jährlich mindestens zehn Prozent der globalen Ernte ausfallen. Das würde sich in der Schweiz vermutlich nicht anders verhalten.

Nicht zuletzt spielen Pflanzenschutzmittel eine Rolle beim Thema Klimawandel und Landwirtschaft. Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats forderte in einer parlamentarischen Initiative die Reduktion der Risiken für die Umwelt durch den Einsatz von Pestiziden. Sie schlägt vor, den Verbrauch bis 2027 zu halbieren. Dann würde jedoch auch der Ernteertrag sinken, bemerkt Freiburghaus. Dazu kämen Probleme mit der Stallhygiene, der Verarbeitung und der Lagerung von Lebensmitteln.

Speziell in der Schweiz zeigt sich ein weiteres Problem der Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft: dessen Wirkung auf die Alpweiden. Laut Agroscope, dem Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung, wird es wegen der ansteigenden Temperaturen schwerer, für das Vieh auf Dauer grüne, saftige Weiden zu finden. Auch das könnte sich längerfristig auf den Ertrag in der Landwirtschaft auswirken.

Alles in allem drohen also zusätzlich zum bereits eher geringen Verdienst der Bauern die Einnahmen noch zu sinken. Insofern könnte der Klimawandel zur Folge haben, dass es immer weniger Bauern gibt: Der Beruf wird finanziell immer weniger attraktiv, da im Verhältnis zum Aufwand, der in den eigenen Betrieb gesteckt wird, nicht mehr genug Verdienst herausschaut. Das folgende Zitat aus dem Appell mehrerer deutscher Bauernverbände, verfasst im Rahmen der Uno-Klimakonferenz in Paris 2015, fasst diese Problematik zusammen: «Die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe und damit die Ernährungssicherheit der Menschheit stehen weltweit auf dem Spiel.»

Gewaltige Anstrengungen stehen der Landwirtschaft bevor. Auch die Bauern selbst wissen noch nicht, wohin die Entwicklungen führen werden. Freiburghaus jedoch zeigt sich zuversichtlich und meint, dass die Bauern für die Versorgung unabdingbar seien und somit zu ihren Gunsten einiges geändert werde. Er ruft die Konsumentinnen und Konsumenten dazu auf, für die Rettung des Klimas auch mal tiefer ins Portemonnaie zu greifen und mit dem Konsum von lokalen Lebensmitteln die Landwirte der Region zu unterstützen.

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