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Die Vergangenheit des Kim Mey

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Die ganze Familie möchte den Vater Kim mit einem besonderen Geschenk überraschen. Jonas, der zwölfjährige Sohn, lädt deshalb die Amerikanerin Tevi Gardiner nach Österreich ein. Die grosse Unbekannte, die in jungen Jahren für seinen Vater Kim eine wichtige Rolle spielte. 1980 floh dieser mit Tevi aus dem kriegsversehrten Kambod­scha und beide erhielten Asyl in Österreich. Gemeinsam wachsen sie fortan in behüteten Verhältnissen auf, die ihnen nach grauenhaften Erlebnissen bei den Roten Khmer Halt geben. Kim macht seinen Weg und wird ein erfolgreicher Architekt. Tevi kommt später bei Verwandten in Paris unter und heiratet in Amerika einen erfolgreichen Fotografen.

Was ist in geschehen?

Die beiden Flüchtlingskinder geben kaum etwas von ihrer Vergangenheit preis. Doch Kim, der mit seiner österreichischen Ziehschwester eine Familie gründet, erzählt immer wieder, wie er Tevi auf der Flucht beschützte und sie meilenweit durch den Dschungel schleppte.

Seine drei Kinder saugen diese Geschichte auf und sehen ihren Vater als Helden, welcher der brutalen Unterdrückung der Roten Khmer mit grossem Mut entkam und sich selbstlos für andere Verfolgte einsetzte.

Tevis Geschichte

Die geheimnisvolle Tevi nimmt Jonas Einladung an und überrascht damit alle. Ganz besonders aber Kim, der nie verstanden hat, weshalb sie sich ohne ersichtlichen Grund und ohne ein Abschiedswort aus seinem Leben geschlichen hatte. Zum Entsetzen aller Beteiligten erzählt Tevi am Geburtstagsfest eine total andere Version ihrer beider Leben und der Flucht aus Kambodscha, und plötzlich steht Kim nicht mehr als Held, sondern als Verbrecher da.

Das grausame Pol-Pot-Regime

Beinahe vier Jahre dauerte die brutale Herrschaft der Roten Khmer, welche einem Viertel der Bevölkerung das Leben kostete. Die Leute starben Hungers, wurden zu Zwangsarbeit verurteilt, gefoltert und hingerichtet. Besonders gebildete Leute wollte man in der ehemaligen französischen Kolonie «umerziehen» und zwang sie zu harter Landarbeit. Zu diesen gehörte Tevi und ihre Familie. Kim hingegen, aus armseligen Verhältnissen stammend, geriet in den Sog der Roten Khmer.

Judith W. Taschler lässt alle Betroffenen über lange Strecken persönlich zu Wort kommen. Eine Erzählweise, die die einzelnen Schicksale eindrücklich wiedergibt. Geschickt verbindet sie die schrecklichen Kindheitserinnerungen von Kim und Tevi mit deren späteren «heilen» Leben in Österreich. Damit gibt sie dem grausamen Dahinvegetieren im kambodschanischen Dschungel mehr Gewicht. Atemlos liest man sich durch dieses aufrüttelnde Werk und glaubt gegen Ende, endlich die Wahrheit hinter Kims Jugendjahren bei den Roten Khmer entdeckt zu haben. Wie in vielen ihrer Romane überrascht die Autorin jedoch zum Schluss mit einer komplett anderen Version des Geschehens, und es stellt sich die Frage: Ist Kim Täter oder Opfer? Nach gründlicher Recherche präsentiert die Autorin einen raffiniert aufgebauten zeitgeschichtlichen Roman mit Tiefgang.

Judith W. Taschler: «Das Geburtstagsfest», Roman, 350 S. München: Droemer 2019.

Giovanna Riolo ist freie Rezensentin.

Zur Person

Bereits das siebte Buch

Judith W. Taschler ist 1970 in Linz, Oberösterreich, geboren und mit sechs Geschwistern, vielen Tieren und einer Menge Büchern in einem grossen Haus aufgewachsen. Sie arbeitete als Sekretärin, Horterzieherin und Autoverkäuferin, studierte Germanistik und Geschichte in Innsbruck. Sie unterrichtete einige Jahre als Deutschlehrerin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Innsbruck. Seit 2012 ist sie freischaffende Autorin. 2011 erschien ihr erster Roman «Sommer wie Winter», 2013 folgte «Die Deutschlehrerin» und ein Jahr später «Apanies Perlen». Weitere Romane sind «Roman ohne U», «Bleiben», «David» und nun «Das Geburtstagsfest.»

im

«Atemlos liest man sich durch dieses aufrüttelnde Werk.»

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