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«Ein Velo kann man so gut wie ewig fahren»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auf dem Areal der Blue Factory in der Stadt Freiburg repariert Harald Kust seit letztem Sommer mit grosser Leidenschaft Velos. Freundlich empfängt er die drei ZiG-Journalisten in seiner Werkstatt. Im Interview erklärt der Veloliebhaber, warum das Fahrrad für ihn die Zukunft ausmacht und warum es sich lohnt, sein Fahrrad reparieren und perfekt einstellen zu lassen.

 

Harald Kust, gemäss Ihrer Internetseite fahren Sie bis zu 10 000 Kilometer pro Jahr Rad. Wie ist das möglich?

Ich versuche, alles mit dem Velo zu machen. So fahre ich täglich mit dem Velo zur Arbeit. Zudem fahre ich grundsätzlich machbare Strecken mit dem Velo, etwa von Freiburg nach Bern. Dreissig Kilometer sind nicht viel, wenn man 10 000 Kilometer im Jahr fährt.

Wieso haben Sie ihre Werkstatt hier in Freiburg eröffnet?

Seit 2005 lebe ich in Freiburg. Ich bin wegen des Studiums hergekommen. Ich finde dieses Zweisprachige im Kanton Freiburg sehr reizvoll. Zudem gefällt mir die Stadt sehr gut, ich fühle mich hier wohl. Im letzten Sommer habe ich mich entschieden, meine eigene Werkstatt zu eröffnen. Das war schon lange ein Traum von mir. Ich teile mein Lokal mit Alberto Mauro und Toni Hagen. Die beiden betreiben hier eine Selbsthilfewerkstatt. Das ist praktisch, weil dadurch der Mietpreis günstiger ausfällt.

Was bietet Ihnen der Standort Blue Factory?

Was ich grossartig finde, ist, dass hier jeder jedem hilft und wir wie eine kleine Gemeinschaft agieren. Es hat sich hier mittlerweile ein kleines «Velo-Paradies» entwickelt.

Wie schätzen Sie als erprobter Radfahrer die Fahrradkultur in der Schweiz ein?

Sehr unterschiedlich. In Bern etwa hat es sehr viele Radfahrer, deshalb sind die Radwege dort auch oft gut. Hier in Freiburg kommt die Entwicklung einer Fahrradkultur langsamer voran. Es fahren aber immer mehr Leute mit dem Fahrrad oder mit dem E-Bike. Das ist natürlich herrlich.

Fahren Sie auch Auto?

Nein, ich besitze kein Auto und fahre nur mit dem Velo oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Hier in der Schweiz haben wir ein sehr gut ausgebautes öffentliches Verkehrswesen, und so kann ich bequem mit dem Zug oder mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln reisen.

Warum verkaufen Sie keine neuen Fahrräder?

Meine Idee ist es, so viele Velos wie möglich instand zu setzen. Man kann es mit dem Handykauf vergleichen. Meine Handys sind fünf bis sechs Jahre alt, und das Gleiche gilt für mich bei den Velos. Die meisten Velos kann man auch nach langem Gebrauch wieder funktionstüchtig machen. Bremskabel, Bremsbeläge, Pneus oder andere kleinere Mängel können gut behoben werden – und für sechzig Franken gibt es einen Check mit Funktionskontrolle. Diese Haltung dient der Idee, dass man Ressourcen schont. Wenn der Rahmen keine Risse oder andere Mängel aufweist, kann man ein Velo so gut wie ewig fahren. Mein Rennvelo hat jetzt zirka 80 000 Kilometer auf dem Tachometer, und es stammt aus dem Jahr 2005. Warum sollte ich es weg­werfen?

Sie bieten auch gratis Fahrradreparatur-Kurse an. Weshalb haben Sie sich denn dazu entschlossen?

Es ist ein persönliches Engagement. Ich möchte so viele Fahrräder wie möglich auf der Strasse wissen. Viele kleine Reparaturen können die Besitzer selbst vornehmen und so ihr Velo länger benutzen. Auch kann man nach einem solchen Kurs den Zustand des Velos selbst besser einschätzen.

Sie organisieren auch Velotouren mit dem Rennvelo. Was ist das Wichtigste für Sie auf einer solchen Tour?

Es freut mich immer, der jeweiligen Gruppe neue Strecken zeigen zu können. Mir ist auch sehr wichtig, den Teilnehmern klarzumachen, dass die Tour kein Rennen ist, sondern Spass machen soll. Die Gruppe passt sich immer dem Langsamsten an.

Wie ist Ihre Einstellung zu E-Bikes? Reparieren Sie diese auch?

Ich finde E-Bikes besser als Autos. In einer hügeligen Stadt wie Freiburg ist es eine super Sache, denn Elektrovelos erlauben auch Nichtsportlern, sich schnell und ökonomisch fortzubewegen. Leider ist der Abbau der Rohstoffe für die Akkus noch ein ungelöstes Problem, deshalb sollte man lieber ein herkömmliches Fahrrad fahren, wenn man dazu imstande ist. Aber ich repariere natürlich auch E-Bikes.

Heutzutage gibt es viele Billigvelos. Lohnt es sich, ein solches zu kaufen?

Nein, in der Regel nicht. Solche Velos haben meist keine hohe Qualität und halten deshalb auch nur wenige Jahre. Zudem sind sie oft schlecht eingestellt, und so macht Velofahren keinen Spass. Man kann das Velo natürlich anpassen, dies kostet jedoch schnell mehr als ein neues. Es lohnt sich immer, ein schon vorhandenes Velo zu reparieren.

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