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Eine KV-Lehre mit hohen Anforderungen

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Was sind die Vorzüge einer Banklehre? Drei ZiG-Journalistinnen haben mit Fran­cine Etienne-Ledermann gesprochen. Sie ist in der Personalabteilung der Freiburger Kantonalbank (FKB) verantwortlich für die Ausbildung der Lehrlinge und Praktikanten.

 

Francine Etienne-Ledermann, würden Sie rückblickend etwas anders machen in Ihrer beruflichen Laufbahn?

Nein. Nach meiner kaufmännischen Lehre bei der Post und einer Tätigkeit in einem anderen Bereich arbeitete ich bei der FKB zuerst am Kundenschalter. Als die Stelle für die Ausbildungsbetreuung der Lehrlinge und Praktikanten frei wurde, sah ich dies als Chance. Nach zehn Jahren macht es mir immer noch Freude, junge und motivierte Personen durch ihre Ausbildung zu begleiten.

Welches sind Ihre täglichen Beschäftigungen?

Mein Ziel ist es, die Lehrlinge und Praktikanten bestmöglich zu begleiten. Ich kümmere mich um die Bewerbungen, führe Bewerbungsgespräche, erstelle Einsatzpläne, begleite die Personen bei ihrer Arbeit und bilde sie auch täglich weiter aus. Als Krönung feiere ich natürlich mit den Absolventinnen und Absolventen ihren erfolgreichen Lehrabschluss.

Laut dem Dachverband Swissbanking absolvieren jährlich 1200 Personen die kaufmännische Lehre bei einer Bank. Diese Lehre ist also sehr beliebt. Warum ist das Ihrer Meinung nach so?

Ich denke, dass eine Lehre bei der Bank oder andere kaufmännische Lehrgänge eine gute Basis für das spätere Berufsleben sind. Nach der Lehre stehen alle Tore in die Arbeitswelt offen. KV-Leute sind überall gefragt und können vielerorts eingesetzt werden. Mit einer Ausbildung bei der Bank erlangen die Lehrlinge schon früh Wissen aus dem Wirtschaftsbereich. Eine Banklehre ist ausserdem sehr abwechslungsreich. Die Lehrlinge wechseln alle paar Monate den Sektor und haben so Einblick in viele verschiedene Tätigkeiten.

Eine Banklehre gilt als vergleichsweise herausfordernd. Was macht sie so anspruchsvoll? Welche Kompetenzen müssen die Auszubildenden mitbringen?

Die Anforderungen an unsere Auszubildenden sind sehr hoch. Sie müssen gute Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen haben. Aber auch die Motivation und das Interesse am Beruf spielen eine Rolle. Themen wie Anlagen oder Hypotheken sind zwar äusserst spannend, aber komplex und verknüpft. Das erfordert logisches Denken.

Es gibt verschiedene Profile innerhalb des kaufmännischen Lehrgangs. Den Lehrgang mit einem B-Profil, der für Schülerinnen und Schüler gedacht ist, die in der Schule etwas Mühe bekunden, bietet die FKB nicht an. Warum nicht?

Da die KV-Lehre bei der Bank meist anspruchsvoller ist als eine KV-Lehre in einem anderen Sektor, möchten wir sicherstellen, dass die Auszubildenden keine grosse Mühe haben in der Schule. Wer schulische Schwierigkeiten hat, jedoch im Betrieb einen guten Eindruck hinterlässt, erhält sicher die Möglichkeit, in ein B-Profil zu wechseln.

Die FKB bietet zusätzlich zu einer dreijährigen KV-Lehre ein 18-monatiges Allround-Praktikum an. Worin besteht der Unterschied?

Das Allround-Praktikum kann erst absolvieren, wer die Matura oder die Handelsmittelschule abgeschlossen hat. Die Praktikantinnen und Praktikanten gehen nicht mehr zur Schule, sondern besuchen monatlich Weiterbildungsmodule. Das bringt mit sich, dass die Praktikanten fast zu hundert Prozent im Betrieb tätig sein können. Die Arbeitssektoren sind aber die gleichen wie bei einer KV-Lehre.

Man könnte einwenden, dass man so Zeit verschwendet, weil man direkt eine KV- Lehre absolvieren könnte, dabei das Gleiche lernt – und erst noch Geld verdient. Welche Vorteile sehen Sie bei einem Allround-Praktikum?

Schon an der OS zu entscheiden, wie die eigene Zukunft aussehen soll, ist sehr früh. Deshalb bietet ein Praktikum die Möglichkeit, auch nach der gymnasialen Ausbildung noch in den Banksektor einzusteigen. Die Praktikantinnen und Praktikanten sind zudem reifer und haben ein selbstbewussteres Auftreten, daher werden ­ihnen anspruchsvollere Arbeiten anvertraut.

Nach der Lehre oder dem Praktikum fragt sich: Wie weiter? Was geben Sie Ihren Ausgebildeten für Tipps?

Die Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und für Lehrlinge und Praktikanten identisch. Man kann sich in dem Gebiet spezialisieren, das einen am meisten interessiert. Man kann auch eine Weiterbildung an der Hochschule für Wirtschaft (HSW) oder die Höhere Fachschule in Banking and Finance absolvieren.

Was können Sie über den Durchschnittslohn eines Banklehrlings sagen?

Da wir an unsere Lehrlinge höhere Anforderungen stellen, ist es logisch, dass der Lohn bei einer Banklehre etwas höher liegt als in anderen KV-Lehrgängen. Dass ein deutlicher Lohnunterschied besteht zwischen Lehrlingen und Praktikanten, ist klar: Eine Praktikantin ist fünf Tage pro Woche im Betrieb tätig, ein Lehrling meist nur zwei oder drei. Praktikanten erfüllen zudem anspruchsvollere Aufgaben.

Immer mehr Unternehmen achten in letzter Zeit vermehrt darauf, dass sich weibliche und männliche Angestellte die Waage halten. Wie sieht dies momentan bei der FKB aus?

Frauen und Männer sind jeweils gleich gut vertreten in unseren Betrieben. Auch bei den Lehrlingen und Praktikantinnen und Praktikanten achten wir darauf, dass es ausgeglichen ist. In einem Jahr sind es manchmal mehr Männer, im darauffolgenden Jahr mehr Frauen. Es kommt auch immer auf die eingehenden Bewerbungen an. Erste Priorität haben natürlich die Leistung und das Erscheinungsbild.

Sie sind schon seit einigen Jahren in diesem Berufsfeld tätig. Erkennen Sie Unterschiede bezüglich der Art der Ausbildung im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung?

Es gibt regelmässige Reformbestrebungen, bei denen man schon Unterschiede erkennen kann. Zum Beispiel gibt es seit dem letzten Jahr Teilkompetenzen zu erfüllen, die schon weiter in den digitalen Bereich gehen. Die Jugendlichen müssen in diesem Bereich gut ausgebildet sein, da er immer wichtiger wird. Im Jahr 2022 wird eine sehr grosse Reform stattfinden. Nähere Details sind zurzeit aber noch nicht bekannt.

Zum Thema

1200 Lehrlinge jedes Jahr

Laut dem Dachverband Swissbanking absolvieren 1200 Personen jährlich eine kaufmännische Lehre im Bankensektor. Diese bietet den Jugendlichen vielerlei Herausforderungen. Um sie bewältigen zu können, müssen die Lehrlinge Fach-, Methoden-, und Sozialkompetenzen mitbringen. Die hohen Ansprüche könnten einer der Gründe dafür sein, warum die Anzahl der Lehrabschlüsse schweizweit in den letzten Jahren abgenommen hat. Allerdings trägt die Vielfältigkeit des Berufs, zum Beispiel der Umgang mit Privatkundschaft, die Investition in Anlagen oder das Vergeben und Aufnehmen von Krediten, dazu bei, dass im Bankensektor nur wenige Lehrabbrüche – nämlich nur etwa 3 Prozent – zu verzeichnen sind. zig

 

«Die Lehre bei der Bank ist eine gute Basis für das spätere Berufs­leben. Es stehen alle Tore in die Arbeitswelt offen.»

Praktikum bei der FKB

Spannendes Angebot für Maturanden

Die Freiburger Kantonalbank bietet ein spezifisches Praktikum für Personen mit Matura oder einem Handelsmittelschulabschluss. Das Praktikum dauert 18  Monate und ist ähnlich aufgebaut wie die dreijährige kaufmännische Lehre im Bankensektor. Allerdings wird das theoretische Grundwissen nicht wie bei der Lehre in der Schule erworben, sondern im Rahmen von Kursen. Die Praktikantinnen und Praktikanten behandeln die gleichen vielfältigen Themen wie die Lehrlinge.

«Ein Vorteil bei der Wahl des Praktikums ist das Alter», sagt Noé Koller, Allround-Praktikant bei der FKB. Meist sind die Praktikantinnen und Praktikanten schon über 20  Jahre alt. Somit verfügen sie über eine grössere Belastbarkeit und sind selbstbe­wusster im Auftreten. Ihnen werden darum auch anspruchsvollere Arbeiten anvertraut. Als kleinen Nachteil des Praktikums sieht Koller die Tatsache, dass man mit dem Weg über die Matura etwas «Zeit verliert». Dafür stehen nach einem Praktikum bei der FKB aber andere Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung als nach einer Bank­lehre. zig

 

Steckbrief

Noé Koller

Wohnort: Dompierre

Beruf: Allround-Praktikant bei der FKB

Ausbildung: Gymnasium mit Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht

Ein Arbeitstag: Hängt vom Sektor ab, in dem man beschäftigt ist. In der Vermögensverwaltung Zeitung lesen, Börsenkurse verfolgen, Telefonanrufe und Mails beantworten, Investitionsvorschläge für Kundinnen und Kunden erarbeiten.

Positive Aspekte: Vielseitigkeit.

Negative Aspekte: viele Administrationsarbeiten.

 

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