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Flüchtlingshilfe mal anders?

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Sich für einen Beruf entscheiden, eine Lehrstelle suchen, Bewerbungen versenden und auch die eine oder andere Absage erhalten, mag für unsereiner hart klingen, doch wie mag es wohl sein, wenn man die Sprache nicht spricht und die Verwandten und Bekannten mehrere Hundert Kilometer weit weg wohnen? Diese Frage beantwortete uns ein junger Afghane, der aufgrund von Diskriminierung aus dem Iran geflüchtet ist und mit seinen jungen 23 Jahren womöglich mehr Absagen für Lehrstellen bekommen hat, als ein Schweizer Jugendlicher je bekommen wird.

Sprachliche Fortschritte

Als jemand, der selbst eine solche Situation im Bewerbungsprozess erlebt hat, konnte uns Rassoul Ebrahimi als Interviewpartner am besten Auskunft geben. Zurzeit wohnt er in einer Wohngemeinschaft. Dank der Vorlehre als Montage-Elektriker konnte er viele Erfahrungen im Beruf sammeln. Nicht nur für seine berufliche Zukunft hat ihn diese Vorlehre unterstützt, sondern auch sprachlich konnte er viel Neues dazulernen. «Viele Firmen schauen darauf, wie gut man Deutsch spricht und versteht», so Rassoul, der zuerst aus seiner Heimat in den Iran und vor fast vier Jahren dann in die Schweiz flüchtete.

In der Schweiz dürfen nicht alle Asylsuchenden arbeiten. Dazu sei ein spezieller Aufenthaltsstatus erforderlich, wie Rassoul erklärt. Also erschweren nicht nur mangelnde Sprachkenntnisse, sondern auch das mangelnde Wissen der Firmen und Ausbildner bezüglich des Asylstatus die Lehrstellensuche. Die Unternehmen schauten die Bewerbungsdossiers häufig nicht an, weil sie oft nicht wüssten, was der Aufenthaltsstatus des Immigranten zu bedeuten habe, sagt Rassoul.

Eine Vorlehre als Lösung?

Die Anforderungen an Lernende und Bewerber sind hoch, aber auch von Beruf zu Beruf und von Firma zu Firma unterschiedlich. Allerdings werden überall sehr gute schulische Leistungen erwartet, was nicht nur für Asylsuchende, sondern auch für Schweizer Lehrlinge eine Herausforderung darstellt. Oft sind auch die Bildungssysteme in den Herkunftsländern der Immigranten nicht so gut wie in der Schweiz. Dazu komme, wie Rassoul erwähnt, die sprachliche Barriere. Dass Asylsuchende die gesetzten Standards erfüllen, ist deswegen vielfach unwahrscheinlich.

Um Immigranten und Asylsuchenden den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, können diese sogenannte Vorlehren absolvieren (siehe Kasten). Dieses Bildungsprogramm wurde 2018 vom Staatssekretariat für Migration in Zusammenarbeit mit achtzehn teilnehmenden Kantonen in die Wege geleitet. Eine Vorlehre gibt anerkannten Flüchtlingen einerseits die Möglichkeit, die Sprache zu erlernen. Andrerseits können sie sich so ein Bild des Berufs machen und sich mit den Anforderungen – zum Beispiel beim Umgang mit dem anderen Geschlecht und mit den Vorgesetzten oder mit den Gepflogenheiten bezüglich der Pünktlichkeit – vertraut machen. All dies sind Kompetenzen, die sie als künftige Lernende mitbringen müssen. «Zuerst spricht man nicht so viel, aber man kann einfach fragen, ob die anderen mit einem Hochdeutsch sprechen oder etwas wiederholen können.» So schlug sich Rassoul durch, und nun spricht er fast einwandfrei Deutsch. Was ihm aber Schwierigkeiten bereitet, ist die Zweisprachigkeit im Kanton Freiburg: Diese mache das Sprachenlernen für Flüchtlinge doppelt kompliziert, erklärt Rassoul.

Arbeitsmarkt

Ein Erfolgsmodell für die Integration?

Das System der Vorlehre, das Asylsuchenden den Einstieg in eine Berufslehre erleichtern soll, kann sich als Win-win-Situation erweisen, wie das Beispiel Baselland zeigt: Jedes Jahr bleiben dort zirka zehn Prozent der Lehrstellen offen. Diese Lücken können nun durch Vorlehren für Asylsuchende gefüllt werden – organisiert durch Flüchtlingsorganisationen. Eine solche ist z’RächtCho NWCH. Diese Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, Immigranten als funktionierende Mitglieder in die Schweizer Gesellschaft einzugliedern, wozu auch der Einstieg ins Berufsleben beiträgt.

Auch der Kanton Freiburg bringt über eine Plattform Unternehmen mit Flüchtlingen und vorläufig aufgenommenen Asylsuchenden in Kontakt. Es ist eine Partnerschaft zwischen der Direktion für Gesundheit und Soziales, dem Freiburger Arbeitgeberverband, ORS und Caritas. Die Plattform FRintegration.ch soll zwischen Asylsuchenden und Unternehmen vermitteln. Sie fungiert nicht nur als Schwarzes Brett für Inserate für Lehrstellen, Praktikums- und Ausbildungsplätze. Unternehmen können auch direkt auf die Dossiers der arbeitsberechtigten Personen zugreifen und diese einsehen. Die Bewerbungsdossiers werden durch ORS und Caritas Schweiz auf der Plattform veröffentlicht.

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Quellen: www.frintegration.ch; www.zraechtcho.ch; SRF Regionaljournal Baselland und Regionaljournal Freiburg

Zur Ausbildung

Die Vorlehre in der Schweiz

Die Vorlehre ist eine Überbrückungslösung für Jugendliche im Alter von 15 bis 21  Jahren. Sie soll die Jugendlichen bei Problemen wie ungenügenden Sprachkenntnissen oder ungenügender persönlicher Reife, die sich zum Beispiel durch Unzufriedenheit mit der Berufswahl im Lauf der Lehre äussert, unterstützen. Die Vorlehre dauert ein Jahr und basiert wie eine normale Berufslehre auf einem Lehrvertrag. Einen Teil der Vorlehre bildet auch die Berufsschule, die die Lernenden je nach Ausbildungsstand ein- oder zweimal pro Woche besuchen. Die Vorlehre soll den Jugendlichen den Einstieg in das erste Lehrjahr eines Berufs ermöglichen.

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Quellen: www.berufsberatung.ch; www.wikipedia.org

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