Das Bundesgericht hat entschieden, dass Eltern für Schullager nicht mehr bezahlen müssen. Worum geht es genau?
Das Bundesgericht hat den Artikel 19 der Bundesverfassung genau definiert – also was die Unentgeltlichkeit der Schule zu bedeuten hat. Es ist zum Schluss gekommen, dass von den Eltern nur noch finanzielle Beiträge für die Verpflegung in Lagern, Projektwochen, an sportlichen und kulturellen Aktivitäten sowie in der Hauswirtschaft verlangt werden dürfen. Es geht dabei um Beträge bis 16 Franken pro Tag.
Was bedeutet das für die OS Düdingen?
Im Moment gibt es fast wöchentlich neue Informationen. Der Ball ist bei der Politik, also bei Kanton und Gemeinden. Diese müssen entscheiden, mit welchen finanziellen Beiträgen wir rechnen können. Solange wir das nicht wissen, gibt es zu viele unbekannte Komponenten. Sicher ist, dass wir alles daran setzen, auch in Zukunft Lager durchführen zu können – wie viele und in welcher Form kann ich noch nicht sagen. Das ist eine organisatorische Herausforderung. Wir befinden uns mitten im Schuljahr, der Entscheid ist jedoch per sofort rechtskräftig. Noch ist aber vieles offen. Eine kantonale Arbeitsgruppe erarbeitet derzeit die Details.
Was war Ihre erste Reaktion auf den Gerichtsentscheid?
Ich war zugleich überrascht und irritiert. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es Familien gibt, die Mühe haben, gewisse Beträge zu bezahlen. Der Entscheid ist jedoch sehr radikal, da die Schule gar kein Geld mehr verlangen darf. Jetzt ist gesunder Menschenverstand gefragt. Wir müssen weiter auf die Unterstützung der Gemeinden und des Kantons zählen können, sonst wird die Institution Schule um Jahrzehnte zurückgeworfen.
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