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Mit Quinoa ins neue Jahr

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Heute hat mich meine Allerliebste beim Nachtessen mit einem Quinoasalätchen mit geräucherter Flussforelle an Meerrettichschaum überrascht. Dazu hat sie mit Ingwer beträufelte Passionsfruchtkerne unter den Salat gemischt und einen Zweig glattblätterige Petersilie darauf gebettet. Der Teller präsentierte sich wie eine Tabletop-Stilfotografie aus dem KrautKopf-Kochbuch von Schon & Probst. Ich liess mich kurz täuschen von diesem unerwartet erfrischenden und im Nachhinein zugegebenermassen etwas hipsterigen Food-Design auf unserem üblicherweise eher bürgerlich gedeckten Esstisch. Sekunden später fiel mir aber auf, dass neben dem Terracotta-Teller voller Sinnlichkeit kein Glas 75er-Riesling Clos Saint Hune aus dem Elsass, sondern ein Ikeabecher mit Hahnenwasser stand! Da ist was faul.

 

Anscheinend hatte die Köchin das Maulen und Murren der Kinder noch vor meiner Ankunft zum Verstummen gebracht. Sie sassen nämlich stillschweigend auf ihren Stühlen und glotzten, die Hände zu Fäusten geballt, mit hängenden Köpfen in ihren Teller kulinarischen Albtraums. Man konnte die verlorene Schlacht gegen die Mutter förmlich am Beben ihrer Körper sehen. Doch der Krieg war noch nicht vorbei: Fünf Löffel mussten von diesem widerlichen Zeugs runter, sonst gabs kein Gamen. Das wussten alle drei. Auch die Köchin und Herrscherin über Tablets, Handys und WLAN im Haus. Erziehen heisst Erpressen! Ob diese schwarze Pädagogik auch beim Gatten ansprechen würde, da war sie sich nicht ganz sicher.

Dieser arglistige Hintergedanke seiner Allerliebsten wurde dem zur Geistesgegenwart zurückgekehrten Ehemann und Kindsvater allmählich bewusst. Er hatte ultraplötzlich den Braten gerochen:

Ehemann: Was ist das?

Köchin: Quinoasalat mit geräucherter Flussforelle an Meerrettichschaum, dazu mit Ingwer beträuf…

Ehemann: Und wo sind die Pommes und der Burger?

(Die Kids kichern in sich hinein, Vater zwinkert ihnen zu, 1:0 – der zeig ichs!)

Kritikerin: Schau dich mal an!

Ehemann: …?

Ärztin für Adipositas: Du bist dick!

Ehemann: Come on! Das waren die Festtage. Fressen da, Saufen hier, Weihnachten, Götti-Gotti-Fest, Silves…

Spötterin: Du hast zehn Kilo zugenommen! Und das nicht nur über die Festtage …

Ehemann: Warum weisst du das? Hast du mir nachspioniert?

Spionin: Du kannst dir die Socken nur noch sitzend anziehen, du läufst wie ein Sack Kartoffeln durch die Stadt, in den Hemden siehst du aus wie eine Presswurst, und durch Fettablagerungen in deinem Rachen wird dein Atemschlauch eingeengt, was zur Folge hat, dass du schnarchst.

Ehemann: ICH schnarche? ICH??? Ha! Das wüsste ich also … Pff … Zzs!!! Fett im Atemschlauch … Also nein … Woher hast du denn diesen Quat…

Kid 1: Doch, du schnarchst, Papi!

Kid 2: Man hört es bis in unser Zimmer …

Kid 3: Papi, nid gär das da …

Ehemann: … (Fuck)

Gegnerische Mannschaft: … (1:1)

Ehemann: Und jetzt sollen wir alle dieses trockene Zeugs hier runterwürgen? Ohne Sosse, Mayonnaise oder Ketchup? Ohne Bier? Soll das so was wie eine Strafe sein dafür, dass ich im letzten Jahr das Leben genossen habe? Willst du, dass sie in diesem Jahr bei «Jeder Rappen zählt» für unterernährte Familienväter sammeln müssen, oder was?

Folterin: Ja, und morgen gibt es bildschirmfreien Sahara-Wildreis mit rohem Bitterspinat – der Papi schläft auf der Couch. A Gueta mitenan.

Die Kids stochern eingeschüchtert im Teller herum und träumen von Chicken Nuggets und tagelangem Gamen, währenddessen der Ehemann eine Gabel voll Körner in den Mund schiebt und den Geschmack köstlich findet, aber das würde er nie zugeben, nie, nie, nieee!!!

 

Ehefrau: … (2:1 – Erpressung, meine Lieblingswaffe!)

Liebe Leserinnen und Leser, viel Glück bei euren Vorsätzen fürs 2019.

Pascal Vonlanthen alias Gustav ist Musiker und lebt in Freiburg. Als FN-Gastkolumnist schreibt er regelmässig über selbst gewählte Themen.

Gastkolumne

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