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Von wegen Männersache

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Wie viele Polizistinnen gibt es in der Schweiz? Und ist die Frauenquote wirklich so tief? Erleben Polizistinnen Sexismus im Einsatz? Wie steht es um Autoritätsprobleme, und wie geht die Freiburger Kantonspolizei damit um? Um der Frage auf den Grund zu gehen, wie eine Frau den Polizeidienst erlebt, haben wir mit der Freiburger Polizistin Morgane Brülhart gesprochen.

Nach der Lehre zur Polizei

«Schon als Kind träumte ich davon, den Beruf der Polizistin zu erlernen», sagt Brülhart. Ihr war es einerseits wichtig, Kontakt zu Menschen zu pflegen und andererseits, ihnen zu helfen. Deshalb empfand sie diesen Beruf als sehr ansprechend.

Die täglichen Herausforderungen und die Abwechslung möge sie besonders, erklärt die Freiburgerin, denn kein Tag sei in ihrem Alltag als Polizistin vergleichbar mit einem anderen. Bevor sie die Polizeischule begann, absolvierte sie eine Lehre als Bäckerin-Konditorin-Confiseurin. Denn die Altersgrenze, um sich überhaupt als Aspirantin oder Aspirant bewerben zu dürfen, beträgt 21  Jahre. 2016 absolvierte Brülhart dann die Polizeischule und seit 2017 arbeitet sie bei der mobilen Einsatzpolizei (siehe Box).

Beruf und Familie

Für Frauen ist es je nach Berufsfeld oft schwierig, Beruf und Familie zu vereinbaren, vor allem, wenn Kinder im Spiel sind. Auch die Arbeitszeiten bei der Polizei sind nicht immer fix, sondern unregelmässig. Laut Brülhart weiss man zwar, wann man beginnt, aber nie, wann man dann Feierabend hat. Zudem müssen Polizistinnen und Polizisten natürlich auch Nachtdienst leisten. Der Gedanke drängt sich auf, dass es sich als schwierig erweisen könnte, unter diesen Umständen eine Familie beziehungsweise eine Partnerschaft zu pflegen. Für Morgane Brülhart ist der Beruf Polizistin jedoch ohne grössere Pro­bleme mit dem Privatleben zu vereinbaren: Sie selber hat einen Freund, der ebenfalls als Polizist arbeitet. Dadurch wird ihre Situation zwar zum Sonderfall. Sie habe aber keine Probleme, Kompromisse zu finden, um mit ihren Kolleginnen und Kollegen oder mit ihrem Freund Zeit verbringen zu können, sagt Brülhart. Für sie liessen sich der berufliche und der private Lebensbereich momentan ohne weiteres vereinbaren, erklärt Brülhart.

Auch Mütter als Polizistinnen

Ob ein solch ungeregelter Arbeitsalltag für eine etwas ältere Polizistin, die eventuell Kinder hat, oder deren Partner nicht auch bei der Polizei arbeitet, auch so unproblematisch ist, darf aber bezweifelt werden: Nicht nur auf die Institution der Polizei bezogen, sondern allgemein erfordert die Schweizer Familienpolitik oft von Frauen, im Job kürzerzutreten.

Der Pressesprecher der Freiburger Kantonspolizei, Bernard Vonlanthen, versichert aber, dass sie sehr viele Mütter in ihren Reihen hätten. Diese fänden, dass es eine Frage der Organisation sei und sich somit die Tätigkeit als Polizistin und das Leben als Mutter absolut miteinander vereinbaren liessen. Der Arbeitgeber könne für fast jede Situation eine Lösung anbieten, so Vonlanthen.

Eine Frau in diesem Beruf?

Laut Polizistin Brülhart müsse man unbedingt sportlich sein, um den Beruf der Polizistin ausüben zu können. Natürlich solle man auch eine gewisse Portion Sozialkompetenz mitbringen – da mache das Geschlecht keinen Unterschied. Was auch nicht fehlen dürfe, sei eine grosse Selbstsicherheit, vor allem als Frau.

Es könne nämlich immer noch vorkommen, dass man als Frau im Einsatz als minderwertig betrachtet werde und daher Anweisungen nicht akzeptiert würden. Deswegen müsse man in einem Ernstfall überzeugend wirken und standhaft bleiben können.

Frauenanteil steigt

Es stellt sich die Frage, ob man auf so sexistisches Verhalten im Dienst nicht von offizieller Seite härter reagieren müsste. Sexismus, dem man bei der Ausübung einer öffentlichen Tätigkeit ausgesetzt ist, auf solche Weise wegzustecken, beseitigt die Wurzeln des Pro­blems unseres Erachtens nämlich keinesfalls.

Was könnten die Gründe dafür sein, dass es dieses Autoritätsproblem noch immer gibt? Wenn man sich die Zahlen anschaut, ist die Polizeiarbeit immer noch eine typische Männerdomäne – auch wenn der Frauenanteil bei den Polizisten der Kantonspolizei Freiburg inzwischen bei rund zwanzig Prozent liegt. Natürlich ist Sexismus ein gesellschaftliches und politisches Problem, und die Polizei allein kann mit ihrem Frauenanteil daran nicht viel ändern. Aber wäre es nicht genau ihre Aufgabe, sexistische Handlungen und Äusserungen zu ahnden und die Frauen im Polizeidienst nicht damit alleinzulassen? Morgane Brülhart zerstreut jedoch diese Eindrücke und erklärt, dass sich der Polizeialltag für Frauen nicht unbedingt schwieriger gestalten müsse und dabei die eigene Einstellung und die Zusammenarbeit mit den Berufskollegen eine zentrale Rolle spielten.

Kein Platz für Sexismus

Angesichts des Phänomens, dass Polizistinnen in ihrem Alltag durch Straftäter und Straftäterinnen öfter mit Sexismus konfrontiert werden, scheint es, als ob es Frauen im Beruf durchaus manchmal schwerer haben – nicht aufgrund der Institution selber, sondern vielmehr aufgrund des Sexismus in der Gesellschaft. Wie sieht es bei den Strukturen der Polizei aus? Vonlanthen zeigt sich überzeugt, dass Sexismus bei der Polizei keinen Platz habe und nicht toleriert werde. Schliesslich würden die Frauen die gleiche Aufnahme- und Abschlussprüfung machen wie Männer.

Auch mehr Aspirantinnen

Wie wir von der Freiburger Kantonspolizei erfahren haben, ist der Beruf des Polizisten längst kein typischer Männerberuf mehr; Frauen bekämen dieselben Chancen wie Männer. Trotzdem sind Frauen im Polizeiberuf nach wie vor eher selten. In Brülharts Team ist die Untervertretung der Frauen beispielsweise deutlich zu erkennen: Die Gruppe umfasst acht Personen, davon sind zwei weiblich. Allerdings ist ebenfalls festzustellen, dass der Frauenanteil in der Polizei über die Jahre zugenommen hat. Auch bei der Zahl der Aspirantinnen ist ein ähnlicher Trend zu verzeichnen: Ihr Anteil liegt seit 2018 bei rund einem Viertel. Vielleicht ist dies ein Zeichen, dass sich diesbezüglich in der Gesellschaft langsam etwas tut.

Brülhart meint, dass sich der Frauenanteil noch weiter erhöhen werde, Frauen aber wohl in der Minderheit bleiben würden. Vielleicht hat sich der Ruf des Männerberufs zu sehr in unserem Weltbild verfestigt. Es wird voraussichtlich noch lange dauern, bis das Geschlechterverhältnis bei der Polizei annähernd ausgeglichen ist, aber die Gesellschaft steckt mitten in einer Entwicklung, die in diese Richtung steuert. Brülhart geht auf diesem Weg voran: Der Beruf gefällt ihr sehr. Momentan hat sie keine Aufstiegspläne; sie möchte noch mehr Erfahrungen sammeln. Sie schliesst jedoch nichts aus, denn man wisse nie, was die Zukunft bringe. Zumal es an Möglichkeiten nicht mangle.

 

«Schon als Kind träumte ich davon, den Beruf der Polizistin zu erlernen.»

Morgane Brülhart

Freiburger Polizistin

Zur Arbeit

Ein typischer Tag von Polizistin Brülhart

Ein typischer Arbeitstag sieht bei Morgane Brülhart so aus: Der Tag beginnt mit einem Gruppenrapport. Ihr Chef informiert sie über die wichtigsten Geschehnisse, die im Voraus geplant werden konnten und gibt die Prioritäten des Tages vor. Dabei kann es sich zum Beispiel um Kontrollen oder Verhaftungen handeln. Danach geht sie mit ihren Arbeitskollegen auf Patrouille. Das bedeutet, dass sie auf Kontrollgang und dort, wo es sie braucht, direkt einsatzbereit sind. «Vieles passiert aber auch unmittelbar», berichtet Brülhart: Unfall, Einbruch, Diebstahl, Vermisstmeldungen und mehr.

zig

 

 

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