Freiburg ist einer von drei offiziell zweisprachigen Kantonen, und die Förderung der Zweisprachigkeit ist in der kantonalen Verfassung festgehalten. Die Grossräte Simon Bischof (SP, Ursy) und Laurent Thévoz (Grüne, Freiburg) machten in einer Anfrage an den Staatsrat darauf aufmerksam, dass Vereine und politische Parteien wegen fehlender Ressourcen Probleme haben, die Kommunikation in beiden Amtssprachen sicherzustellen. Sie schlugen deshalb vor, dass jede Freiburger Organisation mit der Rechtsform eines Vereins auf Verlangen die Übersetzungsdienste des Kantons in Anspruch nehmen könnte.
Dem Anliegen, die Übersetzungsdienste zur Verfügung zu stellen, erteilt der Staatsrat in seiner Antwort nun eine klare Absage. «Dies entbehrt einer gesetzlichen Grundlage», so der Staatsrat. Es sei davon auszugehen, dass Vereine auch nur zum Übersetzen ihrer Jahresberichte ausführlich von einem solchen Angebot Gebrauch machen würden.
Jede Direktion, die Staatskanzlei, das Freiburger Spital und das Netzwerk für psychische Gesundheit verfü- gen über einen Übersetzungsdienst. Zusammen entsprechen die Übersetzer 9,95 Vollzeitstellen, um Dokumente vom Französischen ins Deutsche zu übersetzen. Deutsch auf Französisch wird intern übersetzt, oder es werden staatsexterne Übersetzer beauftragt. Dies habe sich bewährt. Würde man dem Vorschlag der Grossräte Folge leisten, müsste eine grössere Anzahl neuer Übersetzer angestellt werden. Man würde der Wirtschaftsfreiheit widersprechen; der Staat wolle nicht wettbewerbsverzerrend in den Markt eingreifen. uh