Nach 20 Jahren wird die Kindertagesstätte «La Souris verte» im Alt-Quartier in Freiburg am 30. Juni ihre Türen schliessen. Grund für diesen Entscheid sind die fehlenden Finanzen. Bis jetzt habe man vieles mit Freiwilligenarbeit und schlecht bezahltem Personal gemacht, sagte Nelly Plaschy-Gay, Ko-Präsidentin des Quartiervereins Alt. Nun habe sich jedoch niemand mehr finden lassen, der sich bereit erklärt, für nicht einmal 2000 Franken im Monat die 50-Prozent-Stelle der Leiterin zu übernehmen. Deshalb hatten die Verantwortlichen der Kindertagesstätte dem Gemeinderat der Stadt Freiburg beantragt, die bereits bestehenden Subventionen von 25 000 Franken zu verdoppeln. «Der Gemeinderat wollte sich jedoch nicht einmal auf eine Unterredung einlassen», sagte Nelly Plaschy-Gay enttäuscht.
Krippen haben Priorität
Gemeinderätin Antoinette de Weck bestätigte gegenüber den FN, dass die Stadt eine Erhöhung der Subventionen abgelehnt hatte und erklärte: «Wir können nicht auf alle Forderungen eingehen, sonst hätten wir viel zu hohe Ausgaben.» Zudem, so führte de Weck aus, priorisiere der Gemeinderat Krippen. «Die meisten Leute, die arbeiten, brauchen eine ganztägige Betreuung für ihre Kinder», begründete de Weck. Die nun von der Kindertagesstätte «La Souris verte» nicht mehr in Anspruch genommenen Subventionen bleiben im Budget. rb