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Keiner soll sich ausgeschlossen fühlen

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Ungläubig blickt die Gruppe Jugendlicher zum uniformierten Mann mit dem Parkometer hoch. Soeben haben sie sich auf der Schützenmatte (Grand-Places) niedergelassen, nun kommt der Uniformierte und verlangt eine Benutzungsgebühr. Nach einem kurzen Wortwechsel folgt die Auflösung: Der Mann ist verkleidet, die Aktion gehört zum Anlass «Parc-au-mètre2» und soll die Diskussion über die Nutzung öffentlicher Plätze lancieren (siehe Kasten).

«Es hat ganz verschiedene Reaktionen gegeben», sagt Marc Volery, der sich einen Nachmittag lang als Gebühreneintreiber versucht hat. «Die Jugendlichen wollen kostenlose öffentliche Plätze, einige ältere Personen fanden, kostenpflichtige Plätze wären wohl sauberer.»

Geteilte Meinungen

Auch beim Stein des Anstosses, dem Freiburger Stadtstrand «Fribourg Plage» gehen die Meinungen weit auseinander. «Dieser Strand macht den ganzen Platz kaputt», sagt ein Jugendlicher, und eine junge Frau bemerkt: «Ein Grossteil der Schattenplätze ist dadurch nicht mehr zugänglich für Leute, die nicht konsumieren wollen.» Etwas anders sieht dies eine junge Mutter, die mit ihrem Kind den Stadtstrand besucht hat: «Für den Kleinen ist es schön, wenn er im Sand spielen kann. Zudem ist die Atmosphäre gut und es läuft etwas.»

Je weiter der Nachmittag fortschreitet, desto öfter blickt die Sonne hinter den Wolken hervor. Immer mehr Besucher versammeln sich auf der grossen Wiese, wo sie Federball spielen, ein Feierabendbier trinken oder der Diskussionsrunde zuhören, die unter freiem Himmel und in Liegestühlen zum Thema «Kostenpflichtiger öffentlicher Raum?» stattfindet. Hauptpunkt der vom Journalisten François Mauron geleiteten Diskussionen ist «Fribourg Plage»: Sie finde die Veranstaltung grundsätzlich eine guteIdee, sagt Erika Schnyder (SP), Syndique von Villars-sur-Glâne, kritisiert aber, dass für den ganzen Strandbereich eine Konsumationspflicht gilt. Auch Jean-Charles Beaud von der Präventionsorganisation Reper ist nicht gegen den Strand, sagt jedoch: «Mich stört, dass durch die Absperrungen der Öffentlichkeit Schattenplätze und Picknicktische weggenommen werden.» Eine solche Installation ohne Absperrungen sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich, sagt Karl Ehrler, Mitveranstalter von «Fribourg Plage», und unterstreicht auch die positiven Seiten: «Viele Familien kommen hierher, weil sie sich durch die Veranstaltung sicherer fühlen.»

Nicht ausgeschlossen sein

Es gebe kein allgemeingültiges Modell für die Gestaltung öffentlicher Plätze, sagt Geograf Lucas Oesch. Zudem sei deren Privatisierung normal. «Es ist jedoch wichtig, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt und alternative Angebote für die weniger Finanzkräftigen bestehen.» Die Stadt Genf zum Beispiel stellt im Sommer in diversen Pärken Jugendliche an, welche Liegestühle und kleinere Animationen kostenlos anbieten. «Es ist natürlich auch immer eine finanzielle Frage», sagte Gemeinderat Thierry Steiert (SP). «Aber die Idee mit den Liegestühlen gefällt mir.»

Reflexionstag:

«Kostenpflichtiger öffentlicher Raum?»

Organisiert haben den Anlass «Parc-au-mètre2» die Strassensozialarbeiter der Organisationen Reper, Villars Animation und Pastorale de Rue. Die Schützenmatte in Freiburg sei ein gutes Beispiel, um über die Nutzung von öffentlichem Raum zu sprechen, sagte Adrien Oesch von der Präventionsorganisation Reper. Einerseits dienten Angebote wie der Freiburger Stadtstrand «Fribourg Plage» dazu, den schlechten Ruf der Schützenmatte loszuwerden. Andererseits seien aber die Leute dadurch gezwungen, auf öffentlichen Plätzen zu konsumieren, sagte Adrien Oesch. «Wir haben keine Patentlösung, wie man es machen müsste. Aber wir wollten mit diesem Reflexionstag die Diskussion über den öffentlichen Raum anregen», so Oesch. Neben einem Grill, Tischen, Bänken und Liegestühlen boten die Veranstalter auch eine Diskussionsrunde zum Thema «Kostenpflichtiger öffentlicher Raum?».rb

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