Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Kerzers bekommt Industrieland bewilligt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gestern vor einer Woche hat die Gemeinde Kerzers Post erhalten, auf die sie lange gewartet hat: Der Kanton teilte der Gemeinde mit, dass er ihre Ortsplanungsrevision genehmigt (siehe FN vom 1. Mai). An der Revision habe der Gemeinderat von Kerzers nun «fast ein Jahrzehnt» gearbeitet, sagte Gemeinderat Martin Maeder am Donnerstagabend an der Gemeindeversammlung. Dass der Kanton nun grünes Licht für die Pläne gegeben habe, sei «eine Genugtuung», so Maeder. Juristisch sei alles rechtens gelaufen; der Gemeinderat habe die Beschwerden und Einsprachen korrekt behandelt.

Bis Ende Mai Zeit

Damit sprach Maeder indirekt die Beschwerde der Aktionsgruppe «Planung und Entwicklung Kerzers» an, die der Kanton mit der Genehmigung der Ortsplanungsrevision abgewiesen hat. Die Gruppe um Fredi Schwab hatte Beschwerde gegen die Revision eingereicht, weil damit laut ihrer Ansicht die Verkehrsprobleme im Dorf nicht gelöst würden. Bis Ende Mai kann die Aktionsgruppe ihre Beschwerde ans Kantonsgericht weiterziehen. Ob sie dies tut, ist noch offen: Präsident Fredi Schwab wollte sich gestern auf Anfrage der FN nicht dazu äussern.

Auch der Bund könnte bis Ende Mai Beschwerde gegen die Ortsplanungsrevision einreichen, wie Maeder an der Gemeindeversammlung erklärte. Wegen des restriktiveren Raumplanungsgesetzes könnte insbesondere dem Bundesamt für Raumentwicklung das neu eingezonte Industrieland ein Dorn im Auge sein: Die Gemeinde zont mit ihrer Ortsplanungsrevision unter anderem die beiden Industriegebiete Moosgärten Nord und Süd ein, die zusammen knapp 60 000 Quadratmeter gross sind und in Gemeindebesitz übergehen.

Gemeinde braucht Land

Dem Kanton gingen diese Einzonungen zu weit: In einer ersten Beurteilung hat die zuständige Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion diese Zonen noch als zu gross eingestuft; die Gemeinde musste darum nochmals über die Bücher. Der Kanton hat die Ortsplanungsrevision nun aber doch im Sinne der Gemeinde beurteilt: In Gesprächen habe der Gemeinderat dem Kanton aufzeigen können, dass Kerzers dringend neues Industrieland brauche, erklärte Maeder nach der Versammlung gegenüber den FN. «Schliesslich hat der Kanton die Industriezonen so übernommen, wie sie die Gemeinde geplant hat.»

Trotzdem: Die Bagger würden noch nicht in Kürze auffahren, wie Martin Maeder erklärte. «Zuerst müssen wir die Detailbebauungspläne ausarbeiten.» Geplant ist unter anderem, dass sich die Landi auf dem neu eingezonten Industrieland Moosgärten Nord niederlässt–so wird das jetzige Areal neben dem Bahnhof mitten im Dorf frei für neuen Wohnraum.

Diskussionen reaktivieren

Während Kerzers künftig also genügend neues Industrieland für seine Firmen haben dürfte, bleibt der Verkehr ein aktuelles Thema. «Das Thema Verkehr wird uns weiter beschäftigen», sagte Maeder. Mit der genehmigten Ortsplanungsrevision habe die Gemeinde nun eine Grundlage für neue Diskussionen. In der Arbeitsgruppe Verkehr, in welcher Gemeinderäte und Mitglieder der Aktionsgruppe «Planung und Entwicklung» sitzen, sei in der letzten Zeit nichts mehr gelaufen, sagte Maeder. Der Gemeinderat wolle nun wieder das Gespräch suchen. Der Gemeinderat und die Aktionsgruppe «Planung und Verkehr» haben die Gespräche aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen abgebrochen: Die Aktionsgruppe wollte ihr eigenes Verkehrskonzept umgesetzt haben, dies wollte aber der Gemeinderat nicht. «Wir müssen die gesetzlichen Vorgaben von Bund und Kanton beachten», sagte Maeder am Donnerstag im Hinblick auf die weiteren Diskussionen.

 Wie die Gemeinde ihr Verkehrsproblem lösen will, ist also noch nicht klar. Sicher ist: Auf der Murtenstrasse–der oft verstopften Hauptschlagader von Kerzers–werden die Autofahrer noch eine Weile im Stau stehen. Die Sanierung der Murtenstrasse wird nämlich frühestens diesen Herbst beginnen, wie Gemeinderat Urs Bratschi bei der Präsentation der Rechnung sagte.

Die Gemeinde schliesst die Rechnung 2013 bei einem Aufwand von 24,7 Millionen Franken mit einem Defizit von 186 000 Franken ab. Die Pro-Kopf-Verschuldung beläuft sich auf 5320 Franken; gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Zunahme von 600 Franken.

Generalrat: Im März stimmen die Kerzerser ab

O b es in Kerzers einen Generalrat geben wird, entscheiden die Bürger am 8. März 2015 an der Urne. Eine Arbeitsgruppe werde nächstens ihre Arbeit aufnehmen, informierte Gemeindeschreiber Erich Hirt am Donnerstag. Im Februar haben die Parteien ein Gesuch für die Einführung eines Generalrats deponiert. Das Parlament würde in Zukunft die Gemeindeversammlung ersetzen. Unterstützen die Kerzerser das Vorhaben, können sie bei den Gemeinderatswahlen im März 2016 50 Mitglieder ins Gemeindeparlament wählen.

Ob grosse Gemeinden einen Generalrat brauchen, ist auch auf kantonaler Ebene ein Thema: Zwei Grossräte wollen mit einer Motion Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohnern zu einem Generalrat verpflichten. Der Staatsrat empfiehlt die Motion zur Ablehnung. Kerzers wäre vom Zwang wohl bald betroffen: Die Gemeinde zählt knapp 5000 Einwohner. hs

Meistgelesen

Mehr zum Thema