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Kerzers, die kenianische Enklave

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Die 36. Ausgabe des Kerzerslaufs dürfte als Jahr der Rekorde in die Historie des Traditionslaufes eingehen. 9521 Läuferinnen und Läufer–so viele wie nie zuvor–hatten sich angemeldet. 8596 Athletinnen und Athleten–ebenfalls so viele wie nie zuvor–erreichten am Samstag das Ziel.

Auch auf der 15-km-Strecke gab es Rekorde zu vermelden. So verbesserte der Kenianer Thomas Lokomwa mit 43.13,0 Minuten den sieben Jahre alten Streckenrekord seines Landsmanns Stanley Salil um zwölf Sekunden. Bei den Frauen lief die Kenianerin Lucy Murigi schneller als alle anderen vor ihr. 49.27,1 Minuten benötigte sie für die 15 Kilometer rund um Kerzers und drückte damit den Streckenrekord um beeindruckende fünfzehn Sekunden.

Lokomwa überlegen

Wie alle Jahre hatte der Veranstalter wieder Läuferinnen und Läufer aus Kenia an den Kerzerslauf eingeladen. Obwohl der letztjährige Sieger Edwin Kiptoo heuer nicht am Start war, wurde der Lauf wiederum zum Feuerwerk der Läuferschar aus Ostafrika. Die Kenianer belegten geschlossen die Plätze eins bis neun, Marathon-Europameister Viktor Röthlin wurde als bester Nicht-Kenianer Zehnter.

Überflieger des 36. Kerzerslauf war der 27-jährige Thomas Lokomwa. Auf dem Weg zu seinem sensationellen Streckenrekord bestimmte er das Renngeschehen nach Belieben. Bis zu Kilometer elf führte Lokomwa die siebenköpfige Spitzengruppe an, ehe er beim Aufstieg auf den Golaten mit einer Machtdemonstration für die Entscheidung sorgte. «Ich habe in der Steigung versucht, Druck zu machen und die Gruppe zu sprengen. Als ich oben ankam und mich umdrehte, sah ich, dass ich allein voraus war», sagte der Kenianer.

Untypische Vorbereitung

 Der Rest war nur noch Formsache und ein Rennen gegen die Uhr. «Ich wollte unbedingt den Streckenrekord unterbieten.»

Das Lokomwa eine neue Bestzeit gelang, kam nicht von ungefähr. Einerseits waren die äusseren Bedingungen am Samstag ideal. Bei angenehmen Temperaturen und beinahe Windstille mussten sich die Läufer anders als in früheren Jahren weder mit frühsommerlichen Temperaturen noch mit einem steifen Gegenwind auf den letzten Rennkilometern abmühen. Andererseits hatte sich das Läuferteam von Thomas Lokomwa–für kenianische Verhältnisse–schon fast «überprofessionell» auf den Kerzerslauf vorbereitet. «Wir sind bereits am Vortag des Rennens nach Kerzers gekommen», sagte der Sieger. «Wir haben uns gut über das Streckenprofil informiert. Wir wussten, dass es beim Golaten einen starken Aufstieg gibt, und haben diese Situation auch trainiert.»

Im Gegensatz zu seiner Landsfrau Lucy Murigi, die beim Frauenrennen erst im Ziel erfuhr, welche Zeit sie gelaufen war, und die erst Minuten später darauf hingewiesen wurde, dass sie neuen Streckenrekord aufgestellt hatte, war Lokomwa während des ganzen Rennens auf dem Laufenden. «Wir wollte diesen Rekord, und wir haben alles dafür getan.»

 Kogei wieder auf Platz 2

Hinter Lokomwa, der über 10 Kilometer eine Bestzeit von 28 Minuten aufweist, lief David Kogei auf Rang zwei. Der 27-Jährige, der im Vorjahr um 27 Sekunden den Sprung zuoberst aufs Podest verpasst hatte, musste sich diesmal um neun Sekunden geschlagen geben. Yano Abraham wurde bei seiner Kerzerslauf-Premiere Dritter.

 

 

«Als ich nach der Golaten-Steigung oben ankam und mich umdrehte, sah ich, dass ich allein voraus war.»

Thomas Lokomwa

Sieger Kerzerslauf

«Wir wollten diesen Rekord, und wir haben alles dafür getan.»

Thomas Lokomwa

Sieger Kerzerslauf

Frauen: Lucy Murigi unwiderstehlich

L ucy Murigi war am 36. Kerzerslauf eine Klasse für sich. Die 27-jährige Kenianerin lag von Anfang an in Führung, forcierte nach einem Kilometer das Tempo und liess so schon früh die Konkurrenz hinter sich. Einzig Landsfrau Lucy Macharia vermochte der Pace von Murigi einigermassen zu folgen, bei Kilometer sieben war aber auch sie abgeschüttelt. «Ich fühlte mich gut. Ich kannte die Strecke aus dem Vorjahr und wusste, wo ich Lucy abhängen kann», sagte Murigi, die im Vorjahr Vierte geworden war. Wie stark Murigi lief, zeigt ihre Schlusszeit: Mit 49.27 Minuten war sie 15 Sekunden schneller als die bisherige Rekordhalterin Caroline Chepkwony (Ken) im Jahr 2012.

Spielmann als Achte

Angesichts der afrikanischen Übermacht lag für die Schweizer Läuferinnen ein Podestplatz ausser Reichweite. Als beste Schweizerin klassierte sich Ursula Spielmann-Jeitziner einen Tag nach ihrem zweiundvierzigsten Geburtstag auf dem achten Platz. Mit 54.59 Minuten lag ihre Zeit allerdings beinahe vier Minuten hinter der Schweizer Rekordzeit von 1999 (Daria Nauer, 51.11). Spielmann, die Anfang April beim Marathon in Zürich die EM-Limite anstrebt, hatte den Kerzerslauf 1992 und 1996 gewonnen.

Favoritin Martina Strähl führte auf den ersten vier Kilometern das Schweizer Feld an. «Im letzten Monat hatte ich eine Dauererkältung. Ab Kilometer drei hat es mir die Nase zugemacht, und ich konnte kein hohes Tempo mehr laufen», so die 26-Jährige, die am Ende Neunte wurde. ms

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