Die Vorzeichen standen ungünstig für den FC Giffers-Tentlingen. Wegen Verletzungen und Spielsperren musste Trainer Markus Raemy fast auf ein halbes Dutzend Spieler verzichten. Dennoch startete sein Team engagiert ins Spiel und kam bereits in der 2. Minute zu einer vielversprechenden Möglichkeit: Der aufgerückte Cotting flankte auf den zweiten Pfosten, wo Kryeziu für Lüdi auflegte. Der Kopfball des Mittelstürmers landete jedoch neben dem Tor.
Vogelsang hält Giffers-Tentlingen im Spiel
Dies sollte dann aber für längere Zeit die letzte Offensivaktion der Sense-Oberländer sein, denn Kerzers übernahm unweigerlich das Spieldiktat. Zwei Spieler prägten dabei die Startphase: auf der einen Seite der zu Beginn der Saison vom FC Laupen zu den Seeländern gestossene Marem Ajdaroski, und andererseits FCGT-Goalie Marco Vogelsang. Die beiden lieferten sich beinahe schon ein Privatduell. In der 14. Minute rettete Vogelsang nach einer sehenswerten Direktabnahme von Ajdaroski mirakulös. Und auch drei Minuten später legte der 26-jährige Schlussmann gegen einen weiteren Abschlussversuch der Nummer 9 des FC Kerzers sein Veto ein. Nachdem Ajdaroski den Ball in der 27. Minute vor Vogelsang noch im dümmsten Moment verstolperte, wurde er zwei Minuten später dann doch noch für seine Bemühungen belohnt. Nach einer ersten Chance von Forster drückte er den Ball aus kurzer Distanz über die Linie.
Schlapbach mit Doppelpack
Der Ball rollte auch nach dem Führungstreffer nur in eine Richtung. Kerzers war physisch und spielerisch überlegen und doppelte in der 38. Minute nach. Eine als Flanke gedachte Hereingabe von Yves Schlapbach fand zur Überraschung aller den Weg ins weite Eck. Doch damit nicht genug: Nur drei Minuten später lancierte Fabian Stulz mit einem feinen Pass erneut den schnellen Schlapbach, der mühelos auf 3:0 erhöhen konnte.
Trainer Raemy reagierte in der Pause und nahm personelle und taktische Änderungen vor. Wieder im gewohnten 4-4-2 agierend, vermochten seine Jungs nun das Spielgeschehen ausgeglichener zu gestalten. Unterstützt wurden die Bemühungen der Oberländer durch den 1:3-Anschlusstreffer in der 53. Minute. Yves Durret zog aus über 20 Metern ab und traf wunderschön an Goalie Siffert vorbei in die Maschen.
Klare Torchancen blieben bei den Gästen jedoch weiterhin Mangelware. Bis auf einen Kopfball von Cotting (79.) und einen Gewaltschuss von Lüdi (86.) an die Lattenoberkante hatten die Hausherren den Gegner mehrheitlich im Griff. So schaukelte der FC Kerzers den verdienten Sieg letztlich ziemlich locker über die Runden. Spielmacher Fabian Stulz war besonders von der ersten Halbzeit angetan: «Wir waren in der ersten Hälfte sehr ballsicher und haben dem Gegner unser Spiel aufgedrängt. Wenn wir in den nächsten Partien gleich auftreten, werden wir noch manchem Gegner Mühe bereiten.» Etwas differenzierter fiel die Analyse von FCGT-Trainer Markus Raemy aus: «In der ersten Halbzeit hatten wir zu viele Ballverluste und wurden dafür bestraft. Mit der Leistung in den zweiten 45 Minuten bin ich aber zufrieden. Darauf können wir aufbauen.» Das müssen die Oberländer auch, denn bereits am Dienstagabend empfängt man niemand Geringeres als den souveränen Leader aus Marly.
Telegramm
Kerzers – Giffers-Tent. 3:1 (3:0)
Erli. 100 Zuschauer. SR: M. Kadrijaj (Pezzella/Mannai).Tore:29. Ajdaroski 1:0, 38. Schlapbach 2:0, 41. Schlapbach 3:0, 53. Durret 3:1.
FC Kerzers:Siffert; Spycher, Siegrist, Kaltenrieder, Schulz; Stulz; Forster (61. Goncalves), Sulkoski, Schlapbach; Rotzetter, Ajdaroski (76. Tanner).
FC Giffers-Tentlingen:Vogelsang; Zihlmann (46. Brügger; 83. Berset), Cotting, Hayoz, Aeby; Neuhaus, Philipona, Messerli, Durret (71. Kessler; Kryeziu; Lüdi
Bemerkungen:29. Lattenkopfball Forster, 86. Lattenschuss Lüdi.