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Kerzers ist empört – Salvenach hocherfreut

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«Die Ergebnisse der Studie werden in Kerzers nicht ein Gewitter, sondern einen Tornado auslösen», sagt Grossrat und Kerzerser Ueli Johner. Als er die Studie bezüglich Umfahrungsstrassen am Mittwoch studiert habe, sei das für ihn ein Schock gewesen. «Gehören wir überhaupt noch zum Kanton? Das frage ich mich», sagt Johner.

Zwar sei die Studie durchaus objektiv, jedoch seien nicht alle relevanten Faktoren berücksichtigt worden: «Punkte wie der Bahnübergang im Dorf und der geplante verdichtete Takt der BLS sowie das Kiesvorkommen haben keinen Eingang in die Studie gefunden.» Auch dass Kerzers eine aktive Industrielandpolitik betreibe, sei in der Studie fälschlicherweise nicht berücksichtigt worden.

Über Burg-Löwenberg von Freiburg nach Neuenburg?

Die Kriterien seien so angelegt, dass die Ergebnisse eine Hauptverkehrsachse von Freiburg über Salvenach, Burg-Löwenberg und Sugiez nach Neuenburg rechtfertigten. «Es ist offensichtlich, dass der Kanton diese Achse favorisiert und in diese Richtung arbeitet.» Doch das sei nicht richtig, denn Kerzers werde damit links liegen gelassen. «Ich bemühe mich seit Jahren darum, dass die Verbindung der A1 mit Neuenburg über Kerzers läuft», sagt der Grossrat. «Zudem hat der Kanton schon ab Mitte der 1960er-Jahre über 22 Hektaren Land für die damalige Seetangente und heutige Umfahrung zusammengekauft», so Johner.

Der Präsident der Aktionsgruppe Planung und Entwicklung Kerzers, Fredi Schwab, spricht in seiner Medienmitteilung von Manipulation: «Die Studie entpuppt sich als Rechtfertigungsauftrag mit manipulierten Kriterien, so dass der unnötige, völlig überrissene Verkehrskorridor Freiburg-Neuenburg gut abschneidet.»

Auch Schwab bemängelt, dass nicht alle wichtigen Fakten berücksichtigt worden seien. So sei weder die Barrierensituation, die Förde- rung der Wirtschaftsstrukturen noch der Kiesabbau ein Thema. Zudem stimmten die Zahlen bezüglich Durchgangsverkehr nicht.

Auch Ueli Johner kritisiert die an der Medienkonferenz vom Mittwoch kommunizierte Zahl von 3000 bis 4000 Fahrzeugen pro Tag, die dem Durchgangsverkehr entfallen würden. «Das ist eine reine Hypothese des Staatsrats. Tatsächlich sind es viel mehr», sagt Johner.

Überraschung für Salvenach

 Des einen Leid ist des anderen Freude: Der Gemeindepräsident von Salvenach, Urs Leicht, ist positiv überrascht: «Es ist eine wahre Freude.» Dass seine kleine Gemeinde in der ersten Kategorie landete, hätte er nicht gedacht. Doch wenn man es rein technisch anschaue, sei es halt schon so, dass die Umfahrung in Salvenach Sinn mache. «Bei uns ist der Anteil an Durchgangsverkehr sehr hoch.» Auch er vermutet, dass die Verbindung von Freiburg nach Neuenburg über Salvenach und Burg-Löwenberg verlaufen soll. «Das ist ja schon lange ein Thema.» Dass die Verbindung offenbar von Salvenach nicht über Gurmels, sondern über Courtepin geplant sei, habe wohl damit zu tun, dass eine Verkehrsführung in Gurmels schwierig sei. Auch die Umfahrung in Courtepin landete in der Studie auf dem ersten Platz.

Zwei verschiedene Dinge

Daniel Lehmann, Oberamtmann des Seebezirks, ist erstaunt über die Ergebnisse der Studie. Mehr könne er jedoch nicht dazu sagen, da er die Studie nicht im Detail betrachtet habe. Lehmann erachtet es jedoch als falsch, die Anbindung an die A1 in Zusammenhang mit den Umfahrungsstrassen zu bringen. «Das hat nicht direkt miteinander zu tun.»

Dass die Anbindung an die A1 in Löwenberg erfolge, sei im Übrigen schon seit längerer Zeit klar. «Grossräte aus dem Seebezirk hatten sich gewehrt. Das war ein langes Hin und Her. Auch ich habe mich für Kerzers eingesetzt.» Doch offenbar hätten die Kantone Bern und Freiburg in Absprache mit dem Bund schon seit längerem beschlossen, dass der Anschluss an die Autobahn in Löwenberg erfolgen soll.

T10: Verbindung von Ins nach Murten

D ie grosse Abwesende im Katalog der geplanten Freiburger Umfahrungen oder Bahnübergang-Aufhebungen ist die Verbindungsstrasse Ins-Sugiez-Murten, welche von der T10 nach Löwenberg führt. Einige Stimmen in Kerzers interpretieren nun die gute Evaluierung einer Umfahrung von Burg nach Löwenberg so, dass der Kanton Freiburg damit die Verbindung Ins-Löwenberg als Hauptachse stärken will, und den T10-Anschluss beim Autobahnzubringer Kerzers nicht mehr berücksichtigt.

Staatsrat Maurice Ropraz betont aber, dass Ins-Löwenberg mit dem Bahnübergang Champ-Raclé nicht auf der Liste figuriert, wenn kein konkretes Projekt zur Diskussion steht, respektive kein Land dafür vorgesehen ist. «Es liegt bei unserer Direktion kein politisches Dossier vor», so Ropraz.

Die Verbindung von der T10 nach Löwenberg spiele aber in die Überlegungen für den Regionalrichtplan See ein. Diese Prüfung finde auf Stufe Oberamt und Gemeindeverband See statt, und von dort gebe es Kontakt zu seiner Direktion.

Staatsrat Ropraz betont zudem auf Anfrage, dass ein Umfahrungsprojekt Burg-Lö wenberg, das in der am Dienstag vorgestellten Studie gute Noten erhält, wie alle andere «individuell und nach den gleichen Standards» mit den anderen Umfahrungsprojekten verglichen wurde. Micaël Tille, Sektionschef beim Amt für Mobilität, war gestern für nähere Erläuterungen nicht erreichbar. uh

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