Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Kerzers sagt Ja zu den ARA-Statuten

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Am Morgen vor der Gemeindeversammlung fanden die Bürger von Kerzers ein Flugblatt in ihrem Briefkasten. Darin forderte die Aktionsgruppe Sauberer Murtensee die Bevölkerung auf, an der Versammlung teilzunehmen und gegen die Statutenänderung des ARA-Verbandes Seeland Süd zu stimmen. Die Aktionsgruppe lehnt das Projekt einer neuen Abwasserreinigungsanlage (ARA) am Standort Muntelier ab (die FN berichteten). Die Bürgerinnen und Bürger kamen aussergewöhnlich zahlreich zur Gemeindeversammlung am Donnerstagabend – genau 234 Stimmberechtigte waren es.

Sie stimmten klar für die Statutenänderung und damit für die Erhöhung der Schuldengrenze des ARA-Verbandes. Weil offensichtlich die Mehrheit der Bürger die Hand aufstreckte, wurde auf die genaue Zählung der Ja-Stimmen verzichtet. Nur 21 Personen lehnten die Änderung ab.

Hier geht’s zur Vorgeschichte.

Sie sei «sehr froh» über das Resultat, sagte die Gemeindepräsidentin Nicole Schwab nach der Versammlung gegenüber den FN. «Wir konnten im Voraus nicht abwägen, welche Reaktionen das Flugblatt auslösen würde. Die Bevölkerung hat nun die Arbeit des Gemeinderates unterstützt.»

Die Gemeinde entlasten

Die Gemeindepräsidentin sowie die Gemeinderäte Urs Hecht und Adrian Tschachtli sprachen sich an der Versammlung für die Statutenänderung aus: «Die Finanzierung über den ARA-Verband entlastet uns und lässt uns Raum für andere Projekte in unserer Gemeinde», sagte Schwab. Sie erinnerte daran, dass Kerzers «viele Stunden Überzeugungsarbeit im Verband» geleistet habe, damit dieser die Finanzierung übernehme. Hecht betonte, dass Kerzers im Vorstand des ARA-Verbandes, in dessen Delegiertenversammlung sowie in der Gesamtprojektleitung und in der Baukommission «gut vertreten» sei. Zudem wies er darauf hin, dass viele Fragen zum Projekt in Muntelier auf der Webseite der ARA beantwortet würden.

Bevor Schwab der Versammlung das Wort erteilte, unterstrich sie, dass «wir heute über die Statutenänderung abstimmen, und nicht über den Kredit oder den Standort». So versuchte sie, den ARA-Gegnern frühzeitig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Diese wollten nämlich mit der Ablehnung der Statuten das ganze Projekt kippen.

Die Gegner trugen dennoch ihre Kritik an der geplanten ARA in Muntelier vor. «Hier und jetzt haben wir die Möglichkeit, Nein zu sagen und die Notbremse zu ziehen», sagte ein Kerzerser und meldete sich später erneut zu Wort: «Es ist kein Wille da, das billigere ARA-Projekt zu prüfen.» Ein anderer Bürger zeigte sich skeptisch angesichts der Verschuldungsgrenze des Verbandes, die durch die Statutenänderung auf 90 Millionen Franken angehoben werden soll. «Gegenüber den Investitionskosten bleibt so eine Reserve von 25 Millionen Franken.» Ein solch hoher Betrag könne zu Versuchungen führen. Zudem sei das Projekt noch nicht so ausgereift, dass bereits konkrete Zahlen in die Statuten geschrieben werden sollten. Auch seien andere Projektlösungen vertieft zu prüfen.

«Unendliches Schuldenloch»

Zwei Kerzerser kritisierten in ihren Voten die Aktionsgruppe. «Mit Aktionsgruppen haben wir in Kerzers bereits Erfahrungen gemacht, und das waren nicht besonders gute.» Der zweite Bürger bemängelte, dass man die Aktionsgruppe nicht einordnen könne. «Die sind nicht aus dem Dorf.» Dann stellte er sich hinter den Gemeinderat. Es brauche eine Finanzierung über den Verband, «damit wir nicht in ein unendliches Schuldenloch fallen». Eine Frau erinnerte die Anwesenden daran, dass sie an einer früheren Gemeindeversammlung der Auflösung des Kerzerser ARA-Verbandes zugestimmt hatten. «Der Zug ist nun abgefahren. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, auf welche Weise wir das Billett zahlen – mittels Kredit oder über den Verband.»

Mit Kerzers hat die fünfte Freiburger Verbandsgemeinde klar der Statutenänderung von ARA Seeland Süd zugestimmt. Sagen mindestens drei Viertel der Verbandsgemeinden Ja und repräsentieren diese gleichzeitig 75 Prozent der Bevölkerung, kann die Änderung in Kraft treten. Über den Kreditbetrag für das ARA-Projekt in Muntelier wird an der Urne abgestimmt, voraussichtlich am 25. November.

Zahlen und Fakten

Ein Plus von rund 500 000 Franken

«Massiv höhere Erträge» unter anderem bei den Quellen-, Liegenschaftsgewinn- und bei den Gewinnsteuern der juristischen Personen verzeichnete Kerzers in der Rechnung 2017. Der Bereich Finanzen/Steuern schloss um insgesamt rund 1 280 000 Franken besser als vorgesehen. Diese Steuerarten seien generell schwierig abzuschätzen, erklärte der Gemeinderat René Stüssi. Für Kerzers endete damit das vergangene Jahr mit einem Ertragsüberschuss von fast 497 000 Franken. «Wir können dennoch nicht sagen, dass es uns gut geht», sagte Stüssi und verwies auf die Schulden von fast 37 Millionen Franken. Die Verschuldung betrage nun rund 3700 Franken pro Kopf – ein Minus von fast 900 Franken. Stüssi bekam die Zustimmung der Bürger für die Bildung einer Reserve für die Schwimmbad-Sanierung sowie für Abschreibungen des Verwaltungsgebäudes und des Spitals Merlach (je 500 000 Franken).

jmw

 

Landverkauf

Kräuterfirma aus Bern will nach Kerzers zügeln

Die Schaffung von rund 100 neuen Arbeitsplätzen erwartet der Gemeinderat in Kerzers. Denn die Firma Egli’s frische Küchenkräuter AG hat ein Kaufgesuch für Industrieland im Gebiet Stöckenteilen gestellt. Das Unternehmen ist auf die Produktion und die Vermarktung von frischen Schnittkräutern, Sprossengemüse und essbaren Blumen spezialisiert. Der jetzige Standort der Firma in Riedbach bei Bern lasse eine Erweiterung des Betriebes nicht mehr zu.

Der Kerzerser Gemeinderat möchte eine zirka 11 000 Quadratmeter grosse Parzelle in der Industriezone zum Preis von 170 Franken pro Quadratmeter an die Firma Egli’s verkaufen. Die Gemeindeversammlung stimmte diesen Plänen diskussionslos zu. Der Gemeinderat hob an der Versammlung hervor, dass es erste Gespräche zwischen Egli’s und dem benachbarten Logistikunternehmen Krummen AG zur Nutzung von Synergien gebe.

jmw

 

Bahnübergang

Beim zweiten Anlauf spricht Kerzers den Kredit

Der Bahnübergang an der Industriestrasse ist in einem schlechten Zustand und muss saniert werden. Die Kosten betragen gemäss Voranschlag 278 000 Franken. Die Gemeinde und die SBB teilen diesen Betrag hälftig auf.

Der entsprechende Kredit von 139 000 Franken war an der Gemeindeversammlung von vor einem Jahr zurückgewiesen worden. Die Bürger forderten den Gemeinderat damals auf, den Kostenvoranschlag der SBB zu überprüfen.

Laut Gemeinderat Adrian Tschachtli sei dies nun geschehen. Der Voranschlag sei korrekt und im Kreditbetrag seien bereits Reserven enthalten. Zudem hätten die SBB versichert, dass es sich um einen Maximalbetrag handele. Tschachtli wies daraufhin, dass laut SBB der Bahnübergang bald ein Sicherheitsrisiko darstelle.

Ohne Wortmeldungen und bei drei Gegenstimmen genehmigten die Stimmbürger von Kerzers den Kredit.

jmw

 

Schwimmbad

Die Gesamtsanierung wird über vier Millionen Franken kosten

Anhand von Fotos zeigte Gemeinderat René Stüssi den nicht mehr zeitgemässen Zustand des Kerzerser Schwimmbades auf. Die Anlage wurde in den 1960er-Jahren erstellt; eine Sanierung erfolgte 1987. In den vergangenen Jahren seien lediglich kleinere Massnahmen durchgeführt worden, um den Betrieb aufrechterhalten zu können.

Die Wasseraufbereitung geschieht momentan in einer Chlorgasanlage. Aus Sicherheitsgründen sind diese in neuen Schwimmbädern verboten. «Der Kanton könnte in ein oder zwei Jahren deswegen die Schliessung des Bades verlangen», warnte Stüssi. Er fuhr fort: Die Attraktivität des Plansch­beckens sei gering und biete nicht viel Abwechslung. Dabei seien junge Familien mit Kindern wichtige Besucher. «Kinder sind die Badegäste der Zukunft», so Stüssi. Die Umkleidekabinen seien zu klein für Familien mit Kinderwagen, und das Schwimmbad sei nicht hindernisfrei, fuhr er fort. Eine Gesamtsanierung sei nun notwendig.

Die Kosten dafür veranschlagte Stüssi mit 4 230 000 Franken. Der Grossteil entfalle auf die Arbeiten an den Becken, dem Planschbecken und der Wasseraufbereitungsanlage. 900 000 Franken seien für den Gästebereich, die Küche und die Umkleidezonen vorgesehen. Stüssi möchte den Kiosk in ein Selbstbedienungsrestaurant umbauen. Im Umkleidebereich werde es eine neue Raumeinteilung geben.

Damit aus dem Schwimmbad eine hindernisfreie Anlage wird, seien ein neuer Treppeneinstieg und ein rollstuhlgerechter Wasserbeckenrand für das 50-Meter-Schwimmbecken vorgesehen. Ein akkubetriebener Schwimmbadlift solle den Zugang zum Nichtschwimmerbecken erleichtern.

Der Rahmenkredit für die Gesamtsanierung wurde an der Gemeindeversammlung angenommen. Drei Personen stimmten dagegen, Wortmeldungen gab es keine.

jmw

 

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema