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Kerzers will seinen Dorfkern beleben

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Im Oktober 2007 brannte in Kerzers ein Haus an der Burgstatt bis auf die Grundmauern ab. Heute, sechs Jahre später, klafft am Brandort noch immer eine Lücke. Zwar wollten die Besitzer das Gebäude wieder aufbauen, doch sie scheiterten an den strengen Vorgaben des kantonalen Amtes für Kulturgüter (die FN berichteten).

Die Burgstatt-Brandruine sei wohl das «leidigste Beispiel» für den strengen Ortsbildschutz des Dorfkerns, sagte Gemeinderat Martin Maeder am Montag an einem Informationsabend. Im Dorfkern stehen viele alte Bauernhäuser, die schon lange nicht mehr als solche genutzt werden. Auch gehört zu etlichen dieser Häuser ein freies Stück Land–die frühere «Hostet». Die Häusersind renovationsbedürftig, unddie Grundeigentümer möchten das freie Land mitten im Dorf bebauen. Ihnen sind aber, wie den Besitzern der Burgstatt-Brandruine, wegen dem strengen Ortsbildschutz oft die Hände gebunden.

«Prägnantes Bauerndorf»

Nun will die Gemeinde Kerzers ein Entwicklungskonzept mit klaren Vorgaben für den Dorfkern ausarbeiten. Weil dabei das kantonale Kulturgüteramt ein gewichtiges Wort mitzureden hat, war am Informationsabend auch dessen Chef Stanislas Rück vor Ort. «Kerzers ist das grösste und prägnanteste Bauerndorf im Kanton Freiburg», sagte er und unterstrich damit die Bedeutung des national geschützten Dorfkerns. Die Siedlungsstruktur des Dorfkerns zeichnet sich laut Rück durch viel Freiraum aus–eben durch diese alten «Hosteten»; die Baustruktur durch ist geprägt durch «ei- ne gewaltige Dachlandschaft» und «tiefe Dächer».

Die Aufgabe für die Gemeinde ist also nicht einfach: Sie muss einen Konsens finden zwischen den strengen Vorgaben des Kulturgüteramts und den Interessen der Grundeigentümer. Zumindest steht die Gemeinde nicht zeitlich unter Druck: Der Kanton klammert den Ortsbildschutzperimeter von der laufenden Ortsplanungsrevision aus, damit diese nicht blockiert wird.

Viele der über hundert Anwesenden erhofften sich wohl am Montagabend mehr Klarheit darüber, inwieweit die Gebäude im Dorfkern verändert werden dürfen. Der mit dem Projekt beauftragte Thomas Berz vom Büro «BHP Raumplan» zerschlug aber die Erwartungen: «Wir können heute noch keine konkreten Lösungen für einzelne Grundstücke bieten.» Vielmehr müsse man zuerst das Verfahren, das heute nicht mehr klar ist, vereinfachen und die Detailregelungen reduzieren. Das Ziel ist laut Berz: Die landwirtschaftlichen Gebäude umnutzen, sanieren und verdichten, Gewerbe betreiben und das Bauland bebauen. «Der Dorfkern soll lebendig bleiben.» Auch für Stanislas Rück gibt es einen gewissen Spielraum: Bei der Umnutzung von Bauernhäusern sei vieles machbar, und punktuelle Neubauten seien realisierbar. «Aber die Bauernhäuser sollen nicht einfach zu Mehrfamilienhäusern umgebaut werden.»

Eigentümer diskutieren mit

Das Entwicklungskonzept will die Gemeinde innerhalb eines Jahres erarbeiten und verabschieden. Neben Vertretern der Gemeinde und der Planungskommission will die Gemeinde zwei bis drei Vertreter der Grundeigentümerschaft in die Diskussion miteinbeziehen.

Fakten

Vier Strassenzüge definieren den Kern

Der alte Dorfkern von Kerzers liegt innerhalb des Strassenrechtecks Kreuz- und Fräschelsgasse sowie Vordere und Hintere Gasse. Rund um dieses Viereck ist das Dorf gewachsen, die Gebäude im Dorfkern sind deshalb geschützt. Aber auch ausserhalb des Dorfkerns–etwa an der Bahnhofstrasse–gibt es Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen.hs

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