Autor: Lukas Schwab und Margrit Sixt
«Der Kerzerslauf ist politisch und konfessionell neutral», schreibt das Organisationskomitee des Kerzerslaufs in einem offenen Brief an die Interessengruppe «Kiesgrube Kerzers Nein». Das OK sei im Vorfeld nicht über den Flyer, der sich inhaltlich auf den Kerzerslauf bezog, informiert worden, und distanziere sich in aller Form von der Aktion. Die Kiesgruben-Gegner würden die Popularität des Kerzerslaufs für politische Zwecke missbrauchen, so das OK: «Unbeteiligte können beim Lesen des Papieres leicht den Eindruck erhalten, das OK Kerzerslauf stehe hinter der Aktion.» Für sie sei es deshalb fragwürdig, ob eine solche Aktion ohne Vorinformation der Veranstalter mit den Regeln der Fairness zu vereinbaren sei. «Wir erwarten eine Erklärung und eine Entschuldigung für das für uns nicht tolerierbare Vorgehen.»
Der Kerzerslauf wäre vom Kiesabbau direkt betroffen, da die Strecke durchs Abbaugebiet führt. «Sollte es einmal zum Abbau kommen, werden wir, wie wir es immer getan haben, mit den Behörden das Gespräch suchen und eine für beide Seiten akzeptable Lösung suchen», schreibt das OK.
Robert Konrad von der IG Kiesgrube Kerzers Nein hält in einem den FN vorliegenden Antwortbrief fest, die IG bedaure, dass das OK nicht über die Aktion informiert worden sei. Konrad erklärt, eine rechtzeitige Information sei nicht möglich gewesen, weil die Aktion spontan und mit äusserst kurzer Vorlaufzeit durchgeführt worden sei. «Wir waren aber pingelig darauf bedacht, dass optisch keine Verwechslung mit den offiziellen Materialien entstehen konnte.» Aus Sicht der IG sei es diesbezüglich zu keinerlei Irritationen gekommen und er sei überzeugt, mit der Aktion dem Kerzerslauf einen guten Dienst erwiesen zu haben. Schliesslich würde durch den Kiesabbau ein wichtiger Teil der Laufstrecke tangiert.
«Teil der Dorfentwicklung»
Viele der laut eigenen Angaben rund 250 Mitglieder der IG wohnen im Gebiet Pfisters Reben und Lindenhubel, das ans Abbaugebiet angrenzt. Im Quartier wohnt auch Silvan Jampen, Präsident der FDP des Seebezirks. Er hält fest, nicht alle Quartierbewohner seien generell gegen die Kiesabbaupläne. Für ihn persönlich sei das Vorhaben Teil der Dorfentwicklung. Es sei jedoch klar, dass man die Anliegen und Sorgen der Bürger ernst nehmen müsse. Er sei aber überzeugt, «dass sich der Gemeinderat dessen bewusst ist und das auch so machen wird».