Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Kiesgegner wollen in den Gemeinderat

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die CSP, die CVP, die FDP und die Freien Wähler möchten nach den Wahlen vom 28. Februar einen oder mehrere ihrer Vertreter im Gemeinderat Tentlingen wissen. Für den siebenköpfigen Rat stellen sich vier Frauen und fünf Männer zur Verfügung.

Da mit Gemeindepräsidentin Antje Burri-Escher und Beat Waeber gleich zwei von heute drei CSP-Mitgliedern nicht mehr antreten, wird diese Partei am Wahltag rein rechnerisch mindestens einen Sitz verlieren. Die grösste Konkurrenz kommt von einer Liste, die neu in Erscheinung tritt: die Freien Wähler. Sie gehen mit Mirjam Trinchan, Marius Hasler und Jan Jungi ins Rennen. «Wir wollen zwei Sitze gewinnen», sagt André Schorro. Er ist Sprecher der Freien Wähler und auch Präsident des Vereins «Zukunft Tentlingen», der in den letzten Jahren gegen die geplante Kiesabbauzone in der Stersmühle gekämpft hatte. Mindestens ein Sitz ist der Liste aufgrund der Kandidatenzahl sicher.

Da alle Parteien Mühe hatten, Kandidaten zu finden, stand Ende 2015 die Idee einer Einheitsliste im Raum. Auf diese Weise hätten alle vier Parteien ihre Sitze auf sicher gehabt. «Wir haben dann gemerkt, dass das für uns nicht stimmt», sagt André Schorro. «Wenn wir etwas bewegen wollen, dann brauchen wir zwei Sitze im Gemeinderat und müssen deshalb mit einer grösseren Liste antreten.» Er habe schliesslich drei Personen gefunden, die bereit waren, diese Herausforderung anzunehmen.

Die Liste entstand aus dem Verein «Zukunft Tentlingen» und zwei der drei Kandidaten sind Mitglieder des 89-köpfigen Vereins. Der Kampf gegen die Kiesgrube ist ein Hauptbeweggrund für die Liste. «Aber nicht der einzige», so Schorro. «Wir wollen, dass sich die Gemeinde positiv weiterentwickelt, dass sich gute Steuerzahler und mehr Gewerbetreibende ansiedeln», sagt er zu den Zielen der Freien Wähler. Es sei Zeit, dass frischer Schwung in den Gemeinderat komme, neue Ideen und junges Blut. «Das ist dringend nötig.»

Die Freien Wähler haben die Proporzwahl beantragt, um ihre Chancen zu verbessern. André Schorro ist optimistisch, wenn er an den hohen Wähleranteil denke, den die Kiesgruben-Gegner bei der Konsultativabstimmung auf sich vereinigten (siehe Kasten). Zudem sympathisieren die Freien Wähler mit der FDP-Liste, auf der die beiden bisherigen Gemeinderäte Isabelle Portmann und David Rotzetter sind. «Sie haben gut politisiert und sind als Anwohner gegen die Kiesgrube.»

«Unser Ziel ist es, die bisherigen zwei Sitze zu halten», bestätigt denn auch Isabelle Portmann. Sie wie auch ihr Parteikollege hoffen, dass sie die bisherige Aufbauarbeit im Gemeinderat fortsetzen können. Gesunde Finanzen, tragbare Steuern und das Miteinander sind den beiden wichtig. «Wir setzen uns für eine gute Zusammenarbeit innerhalb des Gemeinderates sowie mit Giffers ein», sagt sie. Die Arbeit in der Exekutive sei spannend, herausfordernd und lehrreich. Isabelle Portmann hofft, dass sie als Grossrätin auch eine Brückenfunktion zwischen Kanton und Gemeinde übernehmen kann. Im Gemeinderat sei man nicht immer der gleichen Meinung. Andere Ansichten müssten aber akzeptiert werden, um sachlich diskutieren zu können. Die Kiesgruben-Diskussion habe dazu geführt, dass es in der Gemeinde zwei Lager gebe, sagt Isabelle Portmann. «Jetzt braucht es einen Entscheid des Kantons, dann sehen wir weiter.» Wichtig sei bei dieser Sache auch, wie man kommuniziere und dass der Gemeinderat geeint auftrete.

Hoffen auf ein gutes Team

Auf der CSP-Liste tritt Gerhard Liechti wieder an. Er ist 1996 erstmals in den Gemeinderat gewählt worden, hatte in den letzten zehn Jahren die Verantwortung für die Finanzen und stellt sich für eine weitere Periode zur Verfügung. An seiner Seite kandidiert Claudia Jelk. Die kaufmännische Angestellte hat sich bereits vor fünf Jahren aufstellen lassen und ist im Dorf als Präsidentin des Sportvereins Giffers-Tentlingen und als Mitglied der Planungs- und der Kulturkommission engagiert.

Er hoffe, dass der künftige Gemeinderat–in welcher Zusammensetzung auch immer–es schaffe, die Gräben wieder zu füllen, die in den letzten fünf Jahren durch die Themen Kies und Fusion in der Bevölkerung entstanden seien, so Gerhard Liechti. «Ein gutes Team ist mir wichtig», sagt er, die beiden CSP-Kandidaten würden gerne Teil dieses Teams sein. «Wir hoffen deshalb, dass wir zwei Sitze erreichen.»

Auch die CVP tritt in Tentlingen mit einem Zweier-Ticket und zwei bekannten Namen an: Willy Riedo und Hugette Kaeser stellen sich für eine weitere Periode zur Verfügung. «Wir hoffen auf eine Wiederwahl», sagt Ewald Weissen, Präsident der CVP Giffers-Tentlingen. Die Chancen stünden gut, da die beiden durch ihre Arbeit einen guten Leistungsausweis erzielt hätten. Zudem habe Huguette Kaeser mit Forstwirtschaft, Wasser und Abwasser keine leichten Dossiers gehabt; ebenso Willy Riedo, der für Raumplanung, Gesundheitswesen und Gewässerverbauung zuständig war. «Sie haben im Gemeinderat und in Kommissionen viel Erfahrung gesammelt», so Ewald Weissen. Darauf könne ihre künftige Arbeit im Gemeinderat aufbauen.

Rückblick: Grosse Themen waren Kies und Fusion

D ie Ortsplanung und die Zonennutzungsänderung für die Kiesabbauzone in der Stersmühle haben den Gemeinderat Tentlingen in der letzten Legislatur beschäftigt. Im September 2013 fiel eine Konsultativabstimmung zur Kiesgrube mit 51 Prozent Nein zu 49 Prozent Ja denkbar knapp aus. Der Gemeinderat hat dann das Gesuch um Zonennutzungsänderung beim Kanton eingereicht. Dessen Entscheid steht noch aus. Mit Giffers hat Tentlingen die erste Etappe der Ärgeraverbauung in Angriff genommen und das Mädchenschulhaus Giffers umgebaut, wie die abtretende CSP-Syndique Antje Burri erklärt. Eine Fusion mit Giffers und St. Silvester haben die Tentlinger im Juni 2015 mit 77 Prozent Nein-Stimmen klar abgelehnt. im

Meistgelesen

Mehr zum Thema