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Kill Betty*

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Denke ich an Betty B., überkommen mich Mordgelüste. Betty wohnt in der Nachbarschaft. Pünktlich zur Adventszeit steht sie bei mir vor der Tür, knipst ihr 1000-Watt-Lächeln an und streckt mir einen Teller mit selbst gebackenen Guetsli entgegen. Aber nicht einfach ein paar abverreckte Brunsli und gut gemeinte Spitzbuben, sondern Kunstwerke von beängstigender Perfektion.

Denn Betty B. macht aus Prinzip alles richtig: Sie wallt den Teig millimetergenau aus–sie hat ja das Teighölzli-Set «color» (mit Gelinggarantie!), und sie müht sich nicht mit einem lumpigen Guetsli-Förmli ab, sondern stanzt mit der Guetsli-Schablone «Schneesterne» 19 Kekse aufs Mal aus («ohne Teigresten!»). Obendrauf kommt natürlich nicht einfach Zuckerguss, sondern essbares Goldpulver («Setzen Sie goldige Akzente!»). Essbares Gold?! Kann man da nachher auf dem Klo Gold waschen, oder was?

Aber Betty B. probiert halt immer gern was Neues aus. Sie war ja auch die Erste, die aus dem Italienurlaub das Tiramisu-Rezept nach Hause brachte, als unsereins noch meinte, Mascarpone sei ein schmieriger Mafia-Pate.

Kein Quartierfest, an dem Betty nicht ihre «Täschli» mitbringt («Der Hit zum Dessert, Apéro und Zvieri!») oder ihre Gipfeli oder Ravioli, denn Betty hat nicht nur den «Täschler», sie hat auch den «Gipfeler» und den «Raviolino» («Der Vorteil: Sie wissen genau, was in Ihren Ravioli drinsteckt!»). Es hängt mir zum Hals raus. Ich will doch nicht wissen, was in meinem Essen steckt, solange es schmeckt.

 

 Neben Betty fühle ich mich minderwertig, das hasse ich so an ihr: Ich koche, sie zaubert was Leckeres auf den Tisch. Ich weine beim Zwiebelschneiden, sie hat den Zwiebelschneider «Speedy» («Tränenfrei Zwiebeln schneiden!»). Die Geschenkpapierrollen quetsche ich hinter den Schrank, Betty schafft «clever Ordnung» mit dem «Geschenkpapier-Organizer».

Die Frau macht mich fertig. Für alles hat Betty ein Rezept, für jedes Problem die Lösung und das passende Küchenutensil. Und wo es kein Problem gibt, erfindet sie einfach eins–und die passende Küchenhilfe aus antihaftbeschichtetem Silikon gleich dazu. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie gross deren Küche sein muss, damit sie all den praktischen Kram unterbringen kann, sonst koche ich noch über vor Neid.

Wenn ich diese patente, omnipotente, stets perfekte Küchenhexe das nächste Mal sehe, dann zeige ich ihr mit dem Fleischmesser «Le chef» («hervorragend ausbalanciert»), wer hier der Boss ist …

Dingdong!

«Betty! Schön dich zu sehen. Und deine Guetsli sehen ja wieder himmlisch aus. Das wäre jetzt aber wirklich nicht nötig gewesen …»

* Kolumne mit Produktplatzierung

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