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Killian Mottet und die richtige Dosis an Emotionen

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Mit 30 Jahren besser denn je: Gottérons Topskorer Killian Mottet.
Keystone

Der Schlussspurt wird für Gottéron nervenaufreibend. Es brauche die richtige Dosis an Emotionen, sagt Topskorer Killian Mottet und erklärt, wie ihm persönlich eine Psychotherapie dabei hilft, die Emotionen im Griff zu behalten.

Im spannenden Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation sind gute Nerven gefragt. Dass die Emotionen schnell hochgehen, zeigte sich am Donnerstagmorgen im Gottéron-Training. Es war 11:10 Uhr, die Trainingseinheit noch längst nicht beendet, als Trainer Christian Dubé seine Unzufriedenheit laut herausschrie. Gerade als man dachte, er habe sich beruhigt, zerschellte er seinen Stock an der Bande, verschwand in der Kabine und kehrte nicht mehr zurück – nicht einmal für die Interviews. Erst am späten Nachmittag war er per Telefon erreichbar. Was ihn derart in Rage brachte, wollte er jedoch nicht sagen. «Das bleibt intern. Etwas hat mir überhaupt nicht gefallen – und dann ist es eben passiert. Ich bin ein intensiver Mensch, die Spieler kennen mich», so Dubé.

«Mit der Wut im Bauch»

«Das sind halt die Emotionen, das kommt vor. Wir wussten aber ehrlich gesagt nicht genau, warum er so wütend war», sagte Topskorer Killian Mottet nach dem Training. «Aber nach der ärgerlichen Niederlage gegen Zug ist es wichtig, dass auch wir Spieler am Freitag mit der Wut im Bauch spielen – das muss man von Beginn an sehen.» Mit Lausanne ist dabei womöglich der richtige Gegner zur richtigen Zeit zu Gast im St. Leonhard. Und das gleich in doppelter Hinsicht: Erstens waren die Waadtländer zuletzt Freiburgs Lieblingsgegner. Gottéron hat nur zwei seiner letzten sechs Spiele gewonnen – beide gegen Lausanne. Zweitens ist der LHC auch der Gegner, gegen den Emotionen fast schon garantiert sind. In den beiden letzten Duellen ging es hoch zu und her, beide Male kam es nach Spielschluss noch zu Wortgefechten zwischen den beiden Mannschaften. «Stimmt, es gibt die eine oder andere Geschichte. In dieser Saison sind es tatsächlich die heisseren Derbys als gegen Bern oder Genf. Freuen wir uns also auf Freitag», sagt Mottet.

Der schmale Grat

Der Stürmer ist selbst gerne dort, wo es Provokationen und Gerangel gibt, auch das war in den letzten Spielen gegen Lausanne ersichtlich, als Mottet rund um das gegnerische Tor höchst erfolgreich darin war, die Gegner zu nerven. «Ich weiss nicht, ob man wirklich gerade sagen kann, dass ich das gerne mache», sagt er mit einem Schmunzeln. «Aber manchmal gehört das zum Spiel. Wenn ich das Gefühl habe, es muss sich etwas bewegen in unserem Spiel, versuche ich dabei zu helfen, diese Bewegung in Gang zu setzen.» Es sei allerdings ein schmaler Grat. «Überschreitet man die Limite, drohen unnötige Strafen oder Energieverlust.» Lange hatte Mottet Mühe damit, auf diesem schmalen Grat zu wandern. In früheren Jahren verlor er sich manchmal in Privatfehden, war instabil, mal brillant, dann wieder lange unsichtbar.

EMDR-Therapie als Hilfe

Erst in der letzten und in noch ausgeprägterer Form in der aktuellen Saison avancierte Mottet zum konstanten Topstürmer. Er mache etwas, das ihm helfe, es gebe eine Person, mit der er sich austauschen könne, hatte der 30-Jährige auf die Frage nach den Gründen für die neu gewonnene Konstanz lange jeweils etwas kryptisch geantwortet, ohne näher darauf eingehen zu wollen. Erst nach zwei Jahren spricht er nun offen darüber, was er macht: eine EMDR-Therapie. EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was ins Deutsche übersetzt so viel heisst wie Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung. Es ist eine Methode, bei der man sich belastenden Erinnerungen stellt und dabei auf die Hand des Therapeuten schaut und dieser mit den Augen folgt. «Ich habe damit angefangen, als innert kurzer Zeit meine beiden Grossväter starben. Das hat mich sehr mitgenommen.» Er habe in der Zeitung von dieser Therapieform gelesen und es einfach mal versucht. Im Sommer besucht er etwa zwei Sitzungen pro Monat, während der Saison manchmal nur eine, weil er sich danach oft zunächst einmal müde und leer fühlt. «EMDR hat mir in den letzten zwei Jahren sehr dabei geholfen, meine Emotionen im Griff zu behalten und immer wieder den Kopf freizubekommen», sagt Mottet.

Viertbester Skorer der Liga

Ob seine deutliche Leistungssteigerung in den letzten zwei Saisons damit zusammenhänge, könne er nicht abschliessend sagen, es komme immer viel zusammen. «Aber Fakt ist, dass es diese und letzte Saison definitiv nicht schlecht läuft für mich.» Mit 22 Toren und 23 Assists ist er der viertbeste Skorer der Liga. Auch in den verbleibenden sechs Meisterschaftsspielen will er Gottéron helfen, sich direkt für die Playoffs zu qualifizieren – mit Toren und der richtigen Dosis an Emotionen.

Dubé verlangt wieder Playoff-Eishockey

Als Gottéron vor knapp zwei Wochen in Lausanne 2:1 gewann, hatte Christian Dubé im Vorfeld von seinen Spielern Playoff-Eishockey gefordert. «Und tatsächlich war unser Auftritt intensiv. Genau das verlange ich auch jetzt wieder.» Mit seinem Wutausbruch im gestrigen Training dürfte Dubé dieser Forderung gebührend Nachdruck verliehen haben. «Hoffen wir, dass die Message bei den Spielern angekommen ist», sagt er dazu schmunzelnd. Änderungen sind bei Gottéron im Vergleich zum Spiel vom Dienstag gegen Zug nicht vorgesehen. mf

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