Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Kinder früher schulisch erfassen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Kinder früher schulisch erfassen

Schulpräsidenten Deutschfreiburgs treffen sich in St. Silvester

Die Pisa-Studie hat gezeigt, dass es sinnvoll ist, die Kinder möglichst früh schulisch zu erfassen. Die Einführung eines zweiten Kindergartenjahres ist eine Möglichkeit, eine andere ist die Einführung der so genannten Basisstufe.

Von IMELDA RUFFIEUX
Zwei Schulen haben sich auf den Aufruf der Direktion für Erziehung, Kultur und Sport für die Teilnahme am Schulversuch «Basisstufe» gemeldet: Fräschels für Deutschfreiburg und Bärfischen für den französischsprachigen Teil. An diesen beiden Schulen werden ab Herbst Kinder von vier bis acht Jahren – also vom Kindergarten bis zur zweiten Klasse – gemeinsam unterrichtet. Freiburg nimmt damit an einem Pilotversuch teil, der in 15 Kantonen durchgeführt wird. Die Lehrpersonen werden für dieses zusätzliche Engagement mit zwei Lektionen entlastet und in Weiterbildungskursen auf diese Aufgabe vorbereitet.

Nach drei Jahren werden die Ergebnisse des Versuchs evaluiert, wie Reto Furter an der Versammlung der Schulpräsidentinnen und -präsidenten in St. Silvester erklärte. Der Vorsteher des Amtes für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht informierte die Schulverantwortlichen über aktuelle Entwicklungen im Schulwesen.

Sechsjährig auf unterschiedlichen Entwicklungsniveaus

Die Auswertung der Pisa-Studie habe gezeigt, dass Länder mit früherer Einschulung besser abschneiden als andere, hielt Reto Furter weiter fest. In diesem Zusammenhang wird auch die Einführung eines zweiten Kindergartenjahres wieder aktuell; eine schon oft gestellte Forderung, die aber einen politischen Entscheid bedingt. «Die Phase der Einschulung muss flexibler gestaltet werden», ist er überzeugt. Sechsjährige Kinder weisen teilweise einen sehr unterschiedlichen Entwicklungsstand auf. Dieser Tatsache werde bisher wenig Rechnung getragen. Bei der Lancierung der Basisstufe hätten einige Gemeinden Interesse gezeigt, aber auch Bedenken angemeldet, führte Furter weiter aus.

Bei der Idee eines zweiten Kindergartenjahres stellt in vielen Gemeinden vor allem die Finanzierung ein Problem dar. Der Vertreter der Erziehungsdirektion nahm die Anregung entgegen, die Kosten für diesen Schritt genau zu berechnen. Da sich ein Rückgang der Schülerzahlen abzeichnet, wäre es nach seiner Auffassung möglich, die frei werdenden Mittel allenfalls für das zweite Kindergartenjahr einzusetzen.

Schulleitung im Gesetz verankern

Bereits weit über die Versuchsphase hinaus ist das Thema Schulleitung. Nach einer vor zwei Jahren abgeschlossenen Pilotprojektphase soll die Schulleitung an Primarschulen – analog zu den Direktorien an OS-Schulen – nun etabliert werden. Die Rahmenbedingungen für diese neue Funktion sind festgelegt worden: Stellenbeschrieb, Entschädigung und Verantwortlichkeit.

Gerade Letzteres entspricht anscheinend einem Bedürfnis, wie sich aus der Diskussion der Schulpräsidenten ergab: Es muss genau geklärt sein, welche Verantwortung die Schulleitung, der Schulpräsident, das Lehrerteam, das Inspektorat, der Gemeinderat usw. haben. Reto Furter betonte, dass Lehrpersonen, die diese Funktion übernehmen, entlastet bzw. entschädigt werden müssen. Mit der geplanten Verankerung der Schulleitung im neuen Schulgesetz können viele Unsicherheiten behoben werden.

Reto Furter nahm aus der Versammlung die Anregung entgegen, dass die Erziehungsdirektion die Entscheide über die Klasseneinteilung früher fällen sollte als am festgelegten Datum vom 15. Juni. Dies würde den Gemeinderäten die Verhandlungen (Kündigung bzw. Neuanstellung) mit Lehrpersonen wesentlich erleichtern.

Der Amtsvorsteher wies auch darauf hin, dass Freiburg bezüglich Fremdsprachen wie bisher in der dritten Klasse mit dem Französischunterricht beginnen wird. In etwa fünf Jahren soll aber damit angefangen werden, das Englisch von der siebten auf die fünfte Klasse zu verschieben.

Verhaltensregeln an der Schule

Nach Problemen mit verhaltensauffälligen Schülern wurde im Sensebezirk auf OS-Stufe ein Leitfaden für Eltern erarbeitet. Diesem wichtigen Anliegen soll anfangs September, zu Beginn des neuen Schuljahres, mit einem Aktionstag mehr Gewicht verliehen werden. Zugleich ist eine Vertiefung des Themas an den Schulen geplant: Ziel ist die Erarbeitung von Verhaltensregeln, einer Art Schul-Charta, dies unter Einbindung der Eltern. Oberamtmann Marius Zosso, Mitglied des OS-Vorstandes, regte an, diesen Schritt auch auf Primarschulstufe auszuweiten.
Erstmals Hochschulabsolventen

Am 14. Juli werden erstmals Studentinnen und Studenten der Pädagogischen Hochschule (PH) ihr Diplom erhalten. Das bringt auch für die Schulpräsidenten Änderungen mit sich, denn sowohl die Ausbildung an sich wie auch die Abschluss-Unterlagen unterscheiden sich von denen des Lehrerseminars.

In der dreijährigen Ausbildung gibt es zum Beispiel keinen Unterschied mehr zwischen den Stufen Kindergarten (KG) und Primarschule. Nach einem Jahr Ausbildung entscheiden die Studierenden, ob sie sich auf Stufe KG bis zweite Primarklasse (Basisstufe) oder auf der dritten bis sechsten Primarstufe spezialisieren wollen. Die angehenden Lehrpersonen besuchen mehr Praktika und setzen sich in einer Diplomarbeit intensiv mit einem pädagogischen Thema auseinander.

Der Zugang zur Hochschule geschieht in den meisten Fälle über die Matura (ins Lehrerseminar trat man nach Abschluss der OS ein) oder über einen Zweitberuf und einen einjährigen Einführungskurs. Die Diplomierten sind alle so genannte «Generalisten», die sich während der Ausbildung in bestimmten Bereichen profilieren konnten, etwa in Sprachen, in Technischem oder Bildnerischem Gestalten, wie Gabriel Schneuwly, Abteilungsleiter an der PH, ausführte.

Grosser Wert wird auf die Partnersprache gelegt: Freiburg hat die einzige Pädagogische Hochschule der Schweiz mit einer deutsch- und französischsprachigen Abteilung unter einem Dach. Alle Studierenden besuchen in der Grundausbildung mindestens 15 Prozent des Unterrichts in der Partnersprache. im

Meistgelesen

Mehr zum Thema