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Kinderarbeit erträglich gestalten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: jessica dubois

Wer ihn mit seinen sauberen Jeans und dem modischen «Tschäppli» sieht, würde nie vermuten, aus welchem Milieu Danierick Duarte tatsächlich stammt. In Wirklichkeit ist der Dreizehnjährige jedoch eines von zahlreichen Kindern, die in Nicaragua täglich auf der Strasse unterwegs sind, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen.

Harter Alltag

Doch für rund drei Wochen ist Danierick gemeinsam mit der Nicaraguanerin Lydia Palacios und der Schweizerin Corinne Duc Barman in der Schweiz unterwegs, um im Rahmen einer Sensibilisierungskampagne von E-CHANGER (siehe Kasten) die Schweizer Bevölkerung über die harten Bedingungen in seiner Heimat zu informieren. So unterschiedlich das Trio zu sein scheint, etwas ist ihnen gemeinsam: Sie setzen sich für die Rechte und den Schutz jener nicaraguanischen Kinder und Jugendlichen ein, die aus wirtschaftlichen Gründen auf der Strasse arbeiten müssen.

So auch in Daniericks Familie. Der Schulalltag beginnt für den Jungen um sieben Uhr, doch Tagwache ist bereits um vier Uhr früh. Denn noch vor Unterrichtsbeginn gilt es, Trinkwasser zu holen und auf dem Markt die Tortillas seiner Mutter zu verkaufen. Auch seine Kleider wäscht der Junge selber von Hand. Dennoch ist Danierick glücklich. Denn er weiss: «Meine Mutter liebt und unterstützt mich.»

Schutz vor Missbrauch

Leider trifft dies noch lange nicht auf alle arbeitenden Kinder zu. Viele werden unterdrückt, ausgebeutet und missbraucht. «Aufgrund der wirtschaftlichen Lage ist es nicht unser Ziel, die Kinderarbeit in Nicaragua pauschal zu eliminieren. Dies wäre utopisch, ein Ignorieren der Realität. Doch wir wollen alles daran setzen, den Kindern ein würdiges Leben zu ermöglichen und sie vor Ausbeutung und Missbrauch zu schützen», so Lydia Palacios, Direktorin des Projekts «Turkan Sirpi» (siehe Kasten). Auch Corinne Duc Barman setzt sich für dieses Ziel ein. Dazu reiste sie im Februar 2012 gemeinsam mit ihrem Mann Olivier sowie den vier Kindern für mehrere Jahre nach Nicaragua. «In unserem Umfeld dachten wohl viele, dass wir spinnen», schmunzelt die Schweizerin, «doch wir bereuen dieses Familienabenteuer keineswegs.» Nicaragua wurde zur zweiten Heimat und ist sowohl ihr wie auch ihrer Familie ans Herz gewachsen.

Geschenke statt Zuneigung

Mit der Reise in die Schweiz verliess Danierick zum ersten Mal sein Heimatland. Konfrontiert mit dem ungewohnten Reichtum, gibt Danierick zu, dass er sich manchmal vorstelle, wie es wäre, so viel zu besitzen. «Doch ich konnte hier viele Kinder beobachten, die von ihren Eltern zwar alles Materielle erhalten, jedoch weder Zeit noch Zuneigung geschenkt bekommen. Dies finde ich sehr traurig.» Oft werde er gefragt, ob er gerne in der Schweiz bleiben würde. Doch Danierick weiss, wo er hingehört: «Meine Heimat ist Nicaragua, und die würde ich um nichts in der Welt tauschen. Dort habe ich meine Familie und meine Freunde.»

Danierick Duarte (r.) erzählt von seinem Alltag als Strassenarbeiterkind in Nicaragua und wird heute Abend zu Gast im Kollegium St. Michael sein.Bild Corinne Aeberhard

E-CHANGER:Die Organisation hilft mit Fachkräften

E-CHANGER ist eine Schweizer Organisation mit Sitz in Freiburg, die 1959 mit dem Ziel gegründet wurde, einheimische Projekte in Lateinamerika und Afrika zu unterstützen. Dabei erfolgt die Hilfe von E-CHANGER nicht etwa durch finanzielle Mittel, sondern indem sich freiwillige Fachkräfte für die jeweiligen lokalen Projekte persönlich engagieren. Eines dieser Projekte ist «Tuktan Sirpi» («kleines Kind» in der Miskitosprache), das sich im Norden Nicaraguas für die Rechte und den Schutz von Kindern und Jugendlichen einsetzt.

Im Rahmen der Sensibilisierungskampagne von E-CHANGER findet heute eine Diskussionsrunde zum Thema «Jung sein in Nicaragua und in der Schweiz – Gibt es Unterschiede?» statt. Danierick Duarte wird von seinen Erfahrungen berichten.

Kollegium St. Michael, Diskussion, 18 Uhr.

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