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«Kino für die Ohren»

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Man kennt den Effekt aus 360-Grad-Videos und der Virtual Reality: Aus allen Richtungen strömen Töne auf einen ein und erzeugen einen Klang­raum, der nichts mehr zu tun hat mit herkömmlichem Stereo-Ton. Was mit solchen immersiven Tontechniken heute alles möglich ist, kann das Publikum am Wochenende am ersten Immersive Sound Festival im Equilibre in Freiburg entdecken. Dafür wird auf der Bühne des Theaters ein sogenannter Klangdom mit 23  Lautsprechern aufgebaut. Dazu kommt das Lautsprecher-Orchester, das der Freiburger Tontechniker Bernhard Zitz 2018 lanciert hat. Mehrere Künstler und Experten werden die Besucherinnen und Besucher mit Vorträgen, Hörbeispielen und Konzerten während dreier Tage in die Welt des dreidimensionalen Klangs einführen.

Der Computer macht die Musik

Initiant des Festivals ist Jocelyn Raphanel mit seinem Verein Acousmatikland. Der Amateurmusiker mit Hang zur akusmatischen Musik arbeitet als Tontechniker im Equi­libre, wo er diese Woche den Lautsprecher-Dom für sein Festival aufbaut. Auf die Idee sei er 2018 an einem Festival in Brüssel gekommen, das ihm aufgezeigt habe, was heute alles möglich sei. Den Begriff der Akusmatik prägte in den Siebzigerjahren der Franzose François Bayle, Komponist elektroakustischer Musik. Er verstand darunter Musik ohne sichtbare Klang­erzeugungsmittel, also eine Situation des «reinen Hörens». 1974 schuf er sein Acousmonium, ein Lautsprecher-Orchester, das bis heute in Betrieb ist. «Arbeitet man mit vielen im Raum verteilten Lautsprechern, kann man damit spielen und dreidimensionale Klanglandschaften schaffen», erklärt Jocelyn Raphanel.

Heute sei dank moderner Computertechnik noch viel mehr möglich. Wenn der Computer nach mathematischen Vorgaben den Einsatz der Lautsprecher berechnet, entstehen Klangfelder voller feiner, fliessender Bewegungen. Dies nennt sich Ambisonics, und wie es klingt, werden die Besucherinnen und Besucher des Festivals im Klangdom hautnah erfahren. «Es ist wie Kino für die Ohren», sagt Raphanel. «Jeder Zuhörer entwickelt im Kopf seine eigenen Tonwelten und seine eigenen Bilder.»

Zentren in Zürich und Genf

Wer mehr über Akusmatik und Ambisonics wissen möchte, kann Vorträge von Fachleuten besuchen. Für diesen eher wissenschaftlichen Teil des Festivals ist Damien Cesbron verantwortlich. Der Lehrer für Musikinformatik und Synthesizer am Konservatorium Freiburg hat unter anderem Experten der Musikhochschule Genf und der Hochschule der Künste Zürich eingeladen. «Das sind die grossen Schweizer Zentren in diesem Bereich», erklärt Cesbron. «Wir bringen sie in Freiburg zusammen.» Auch Jean-Marc Duchenne, französischer Komponist akusmatischer Musik, der am Samstag im Equilibre ein Konzert gibt, wird zwei Vorträge halten.

Nebst Duchenne werden am Samstagabend auch Studenten der Musikhochschule Genf und Schüler des Konservatoriums Freiburg auftreten. Am Freitag bestreiten zwei Freiburger den Festivalauftakt: Bernhard Zitz mit seinem Lautsprecher-Orchester und Manuel Oberholzer alias Feldermelder, der mit seiner elektronischen Musik international erfolgreich ist. Bernhard Zitz wird vor allem sechzehn eigene Lautsprecher zum Einsatz bringen, aber auch den Ambisonics-Dom nutzen. Feldermelder führt zwei eigene Werke auf, von denen eines speziell für das Festival entstanden ist. Er werde dafür den Dom und das Lautsprecher-Orchester mischen, verrät er.

«Auf solchen Systemen zu spielen, ist für einen Künstler genial», sagt Manuel Oberholzer. «Aber auch für das Publikum ist es eine spezielle Erfahrung.» Diese Art von Musik spreche viele Leute an, ergänzt Bernhard Zitz. Er merke, dass die Schwelle tiefer sei als bei manchen anderen kulturellen Anlässen. Das Ganze habe etwas sehr Spielerisches, auch beim Festival im Equi­libre, sagt Jocelyn Raphanel: «Der Ton bewegt sich im Raum, und auch die Besucherinnen und Besucher können sich frei bewegen. Sie können stehen, sitzen oder liegen und sich von den Klangwelten überraschen lassen.»

Programm

Drei Tage im Zeichen des Klangs

Das Immersive Sound Festival dauert von Freitag bis Sonntag. Am Freitag- und am Samstagabend gibt es Konzerte, am Samstag- und am Sonntagnachmittag Vorträge. Am Sonntag findet zudem ein «akusmatischer Brunch» statt, bei dem das Publikum Hörproben entdecken kann.

cs

 

Equilibre, Freiburg. Fr., 5. April, bis So., 7. April. Programm und Reservation: www.acousmatik.land. Eintritt frei, aber auf Anmeldung.

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