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Kirche ohne Frauen? «Ein Irrsinn!»

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«Mit diesem Papst ist der Zeitpunkt gekommen, für eine geschwisterliche Kirche nach Rom zu pilgern»: Diesen Geistesblitz hatte Pastoralassistentin Hildegard Aepli vor einiger Zeit. Er führte zum Projekt «Kirche mit den Frauen». Dessen Anliegen: Männer sollen nicht mehr ohne Frauen über Funktion und Rolle der Frauen in der katholischen Kirche entscheiden. Dieses Anliegen möchte eine siebenköpfige Pilgergruppe am 2. Juli in Rom Papst Franziskus überbringen. Dafür nehmen die Pilger 1000 Kilometer unter die Füsse und hoffen, dass 1000 Gleichgesinnte bei der Ankunft in Rom dabei sein werden.

Dass das Anliegen nicht nur von Frauen getragen wird, bestätigte die Anwesenheit des Basler Bischofs Felix Gmür an der Medienorientierung in Bern. Gmür will ebenso wie der St. Galler Bischof Markus Büchel in Rom sein, wenn die Pilgergruppe dort eintrifft. «Eine Kirche ohne die Frauen, das wäre ein Irrsinn», begründet Gmür in Bern seine Unterstützung des Projekts. Er wisse aus Erfahrung, wie gut es sei, wenn Frauen in kirchliche Entscheidungsprozesse einbezogen würden. Nicht weil sie besser wären, sondern «weil sie dazugehören, weil jeder und jede ihre und seine Stimme einzubringen hat», so Gmür.

Priorin pilgert mit

Das genaue Ziel ist offen: Die Initianten möchten, dass ein gemeinsamer Dialogprozess in Gang kommt. Entsprechend tritt die Gruppe nicht für das Frauenpriestertum ein – ein Begriff, der an der Medienorientierung gar nicht gefallen ist. «Wir wollen pilgernd eine Grundlage für einen Dialog schaffen. Daher sagen wir nicht, welches Thema zuerst drankommen soll», erläutert Hauptinitiantin Aepli.

«Wer die Frauen nicht hören will, schneidet sich von wertvollen Erfahrungen und Charismen ab», betont Irene Gassmann, Priorin des Benediktinerinnenklosters Fahr bei Zürich, die im Projekt-Kernteam mitwirkt. Denn schon die Benediktsregel spreche davon, dass der Abt bei Entscheidungen alle Brüder und Schwestern anhören solle, erläutert die Ordensfrau. Sie will selber eine Teilstrecke mitpilgern – und zwar im Pilgergewand und nicht im Ordenskleid, wie sie gegenüber kath.ch verrät.

Direkter formuliert es Lea Stocker, Ärztin und Mitpilgerin. Die katholische Kirche habe in gewissen Fragen «den Anschluss an die Realität verloren», sagt die 36-Jährige. Sie bezeichnet sich als «Frau der Postmoderne, die an Gott glaubt». Sie akzeptiere, dass die katholische Kirche langsam sei, «aber ich akzeptiere nicht, dass sie stillsteht–weil sie mir wichtig ist». Dass es den Initiantinnen nicht bloss um ein kirchenpolitisches, sondern um ein spirituelles Anliegen geht, verdeutlichen der Ort der Medienorientierung – die Krypta der Berner Dreifaltigkeitskirche – und zwei symbolhafte Gegenstände: Ein dicker Reissverschluss soll zeigen, dass die Verbindung von Mann und Frau über Christus geschieht – dargestellt mit dem Schieber des Reissverschlusses.

Hoffen auf Papstaudienz

Auf dem Pilgerweg wird ausserdem ein Läufer mitgetragen: ein 150 Jahre altes Stück Leinen, von Ordensfrauen gewoben und von einer Ordensfrau aus dem Kloster Eschenbach/LU bestickt mit den Namen des Kernteams und mit wichtigen Daten des Projekts. Es enthält 32 Fächer, in denen Anliegen anderer Menschen mitgetragen werden sollen.

Das Kernteam hofft, mit Papst Franziskus Eucharistie zu feiern oder gar eine Audienz bei ihm zu bekommen. Zwei handgeschriebene Briefe hat der Papst in dieser Sache bereits erhalten. Von der Antwort aus dem Vatikan, Papst Franziskus nehme im Juli keine öffentlichen Auftritte wahr, lassen sich die Pilgernden nicht entmutigen: «Der Papst hat sich schon öfter nicht an Regeln und Vorgaben gehalten», sagt Hildegard Aepli hoffnungsvoll schmunzelnd.

Via den Nuntius in Bern haben sich die Initiantinnen, mit dem vollen Einverständnis von Bischof Büchel, in Rom angemeldet und mit einem Bild von Papst Franziskus die Bestätigung erhalten, dass die Botschaft angekommen ist.

Zahlen und Fakten

Ein langer Weg für Frauen und Männer

Ab dem 2. Mai pilgern sechs Frauen und ein Mann von St. Gallen nach Rom. Sie wollen nach 1000 Kilometer Fussmarsch am 2. Juli den Papst treffen und ihm eine Botschaft übergeben. Es ist möglich, sie etappenweise zu begleiten. Gerade auf dem Schweizer Streckenabschnitt bis Chiavenna bis 11. Mai sind alle eingeladen, sich dem Pilgertross anzuschliessen. Auf der Homepage stehen Treffpunkte und Abmarschzeiten. Gestartet wird jeden Morgen um 8.15 Uhr. Die Länge der Etappen beträgt zwischen 11 und 26 Kilometern.kath.ch

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