Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Kirchenmusik überwindet Grenzen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Kirchenmusik überwindet Grenzen

Orthodoxe und katholische Liturgie im Vergleich

Die Bedeutung der Liturgie auf dem Weg zur vollen Gemeinschaft der Kirchen steht im Mittelpunkt der derzeit an der Universität Freiburg laufenden Studienwoche über «orthodoxe und katholische Liturgie im Vergleich». Dabei wird besonders auf die wichtige Stellung der Kirchenmusik verwiesen.

Als Gastdozenten der bis Sonntag dauernden Studienwoche, zu der das Institut für ökumenische Studien der Universität Freiburg eingeladen hat, sind nicht nur ein orthodoxer Liturgieprofessor aus Minsk und Moskau sowie ein katholischer Gregorianik-Spezialist aus Essen eingeladen, sondern auch zwei russische orthodoxe Erzbischöfe des Moskauer Patriarchats. Erzbischof Ionafan von Cherson in der Ukraine ist ein passionierter und international anerkannter Kirchenmusiker. Der 55-jährige Spezialist für Chorgesang hat mit seiner vor kurzem fertig gestellten «Liturgie des Friedens der Welt» nach achtzig Jahren erstmals wieder ein vollständiges liturgisches musikalisches Werk der russischen orthodoxen Kirche für den gottesdienstlichen Gebrauch geschaffen.

Rückgriff auf Zeit
der ungetrennten Kirche

Ionafans «Liturgija Mira» schlägt symbolisch eine gesangliche Brücke zwischen den beiden grossen christlichen Kulturen des Ostens und des Westens, indem der Komponist auf Traditionen aus der Zeit der ungetrennten Kirche zurückgreift. Er unterlegt die kirchenslawischen Texte der Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomus mit Melodien des gregorianischen Chorals der lateinischen Kirche. Nicht zufällig trägt das Werk daher auch den doppelten Titel «Liturgija Mira – Missa de Angelis».

Die «Liturgie des Friedens der Welt» ist der Öffentlichkeit seit dem vergangenen Jahr zugänglich. Es wurde eine CD mit dem Kammerchor Kiew hergestellt, die in internationalen Wettbewerben verschiedene Preise erhielt. Das Projekt wurde mit Unterstützung der Benediktinermönche von Chevetogne (Belgien) und des deutschen Hilfswerks Renovabis in der ukrainischen Stadt Cherson realisiert.
Erzbischof Ionafan betonte in einer Vorlesung während der Studienwoche, dass die gregorianischen Gesänge, die der Musik der «Liturgija Mira» zugrunde liegen, von ihrem Ursprung her in vielem den orthodoxen Griechen verpflichtet seien, die zur Zeit der frühen gregorianischen Choräle – 5. bis 7. Jahrhundert – in Süditalien und auf Sizilien lebten.
Der Brückenschlag zwischen Ost und West gelang immer wieder. Ionafan erinnerte in Freiburg daran, dass im 18. Jahrhundert der italienische Stil im russischen Kirchengesang aufkam. Italienische Komponisten begannen in Russland Chor-Konzerte für den russischen Gottesdienstgebrauch zu schreiben. Im 19. Jahrhundert drang der deutsche Choral in den Gottesdienst der russischen Kirche ein.

80 Jahre Stillstand

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schliesslich erlangten Komponisten wie Rachmaninow einen hohen Bekanntheitsgrad, die sich unter anderem zum Ziel setzten, sich im Kirchengesang vom italienischen und deutschen Stil zu lösen. Doch brachte bald die Revolution der Bolschewiken und die blutige Verfolgung der russischen Kirche die intensive Arbeit russischer

Komponisten für einen Zeitraum von über achtzig Jahren zum Stillstand.

Erstmals im Westen werden Elemente der «Liturgija Mira» am kommenden Sonntag während einer Heiligen Messe in der Freiburger St.-Nikolaus-Kathedrale im Beisein von Erzbischof Ionafan aufgeführt. Die meisten der Chorsänger werden vom Schweizer Romanos-Chor gestellt, der sich unter der Leitung von Peter Vitovec seit Jahren dem ostkirchlichen Chorgesang verschrieben hat.

Ökumenisches Engagement

Die «Liturgie des Friedens der Welt» ist dem 1978 in den Armen von Papst Johannes Paul I. verstorbenen Metropoliten Nikodim gewidmet, einem Wegbereiter des ökumenischen Engagements der russischen Kirche. Der russische orthodoxe Erzbischof Longin aus Düsseldorf erinnerte im Rahmen der Studienwoche an Leben und Werk von Metropolit Nikodim.

Hauptreferent der Studienwoche ist Vladimir Khulap, Professor für Liturgiewissenschaft an der Orthodoxen Theologischen Fakultät in Minsk und Prorektor des Biblisch-Theologischen Instituts des hl. Andreas in Moskau. Stefan Klöckner, Professor für Gregorianik und Liturgik an den Folkwanghochschulen Essen, würdigte die «Liturgija Mira». Kipa

Die CD «Liturgija Mira» kann für 30 Franken bezogen werden bei: Institut für ökumenische Studien, avenue de l’Europe 20, Universität Miséricorde, 1700 Freiburg.
Kollekte für
Leukämie-Kranken

Die Kollekte des Gottesdienstes am nächsten Sonntag in der Kathedrale ist für Arseniy Taraban bestimmt, den sechsjährigen Sohn des Sekretärs des Erzbischofs. Das an Leukämie erkrankte Kind wird mit seiner Mutter nach durchgestandener Chemotherapie in der Schweiz zu einem Erholungsurlaub bleiben. Das Institut für ökumenische Studien hat mit Hilfe eines Freundeskreises die Medikamente und die nötige finanzielle Unterstützung besorgt.

Erzbischof Ionafan hat angekündigt, dass er während des Gottesdienstes den beiden Freiburger Ökumenikern Guido Vergauwen und Barbara Hallensleben, die die Studienwoche organisierten und sich für die Genesung von Arseniy einsetzten, eine Auszeichnung des Metropoliten des Moskauer Patriarchats in Kiew, Vladimir, verleihen werde. Kipa

Meistgelesen

Mehr zum Thema