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Kirchenrat: «Chur stellt Bucheli als Lügner dar»

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«Pfarrer Bucheli will sich Huonders Entscheidung fügen»: Das schrieb das Bistum Chur am Donnerstag in einem «Faktenblatt», welches das Bistum den Medien zuschickte. Der Bürgler Pfarrer Wendelin Bucheli soll im Gespräch mit Bischof Vitus Huonder vom 2. Februar erklärt haben, er werde sich der Entscheidung des Bischofs fügen, Bürglen zu verlassen. Der Kommunikationsbeauftragte der Kirchgemeinde Bürglen, der derzeit als Buchelis Sprecher fungiert, sieht das jedoch anders.

Das Gespräch zwischen Vitus Huonder und Wendelin Bucheli hat laut Mitteilung des Bistums Chur am 2. Februar stattgefunden. Es sei auf Wunsch von Generalvikar Martin Kopp, des direkten Vorgesetzten von Bucheli, unter vier Augen geführt worden. Bischof Huonder habe Bucheli mitgeteilt, dass er «aufgrund des gravierenden Vorfalls» nicht in Bürglen bleiben könne: Bucheli hatte im Oktober ein lesbisches Paar gesegnet. Bucheli habe keine Gründe geltend gemacht, warum er in Bürglen bleiben wolle, sondern «erklärte, er sehe ein, dass er den Bischof in eine schwierige Lage gebracht habe und nicht in Bürglen bleiben könne. Er sagte, er werde sich der Entscheidung des Bischofs fügen», heisst es im Schreiben aus dem Ordinariat Chur.

Bischöfe sind sich einig

Nach diesem Gespräch habe ein weiteres zwischen den Bischöfen Huonder und Charles Morerod stattgefunden. Dazu heisst es in dem Faktenblatt: Zwischen den beiden Bischöfen habe «Einvernehmen über die Tatsache» geherrscht, dass Pfarrer Bucheli in das Bistum Lausanne-Genf-Freiburg zurückkehren werde. «Nach dem Gespräch mit Morerod entschied Bischof Vitus aufgrund des klaren Ergebnisses des Gesprächs mit Pfarrer Bucheli, dass er diesen um Demission als Pfarrer von Bürglen bitten werde.»

Kirchenrat zeigt sich irritiert

 Keine Freude über dieses Papier zeigt man in der Kirchgemeinde Bürglen. Peter Vorwerk, Vizepräsident des Kirchenrats Bürglen und Kommunikationsbeauftragter in der Sache Bucheli, bestätigt, dass dieses Gespräch stattgefunden habe.

Der Kirchenrat Bürglen schrieb gestern in einer Medienmitteilung, er sei irritiert über das «Factsheet» des Bistums Chur. «Die Aussagen im Factsheet decken sich zwar mit dem Brief, den Bischof Vitus Huonder am 4. Februar an Wendelin Bucheli geschrieben hatte», so der Bürgler Kirchenrat. Bucheli habe dieses Schreiben und die darin erhaltenen Aussagen aber umgehend zurückgewiesen, «weil es nicht seinen Aussagen im Gespräch mit dem Bischof entspreche». Er habe stattdessen um ein weiteres Gespräch ersucht.

«Nicht würdig»

Für den Kirchenrat besteht der Verdacht, dass es sich beim Factsheet aus Chur um eine «kommunikative Offensive» handle, «um das angeschlagene öffentliche Image des Bistums Chur wieder herzurichten». Dass das Bistum Chur das Ansehen Buchelis nun öffentlich infrage stelle und «ihn indirekt gar als Lügner hinstellt», befremdet den Kirchenrat. Dies sei «eines bischöflichen Ordinariats nicht würdig», heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Der Bürgler Kirchenrat steht weiterhin vorbehaltlos hinter Pfarrer Wendelin Bucheli und hofft auf ein klärendes Gespräch zwischen Bucheli und Vitus Huonder. Bis anhin sei aus Chur noch kein Terminvorschlag für dieses Gespräch eingetroffen.

Noch kein Termin

«Wir kommentieren keine Stellungnahme des Bürgler Kirchenrats», liess Giuseppe Gracia, Sprecher des Bistums Chur, auf Anfrage verlauten. Man warte als nächsten Schritt das Gespräch zwischen Bucheli und Charles Morerod, Bischof von Lausanne, Genf, Freiburg, ab. Laure-Christine Grandjean, die Sprecherin dieses Bistums, bestätigte, dass man für dieses Gespräch derzeit nach einem Termin suche.

Wendelin Bucheli war für eine persönliche Stellungnahme nicht zu erreichen.kch/njb

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