Wem beim aktuellen Winter das Skifahren verleidet, kann eine neue Sportart ausprobieren: Kitesurfen. Bei diesem Wassersport steht man auf einem Surfbrett, hält mit den Händen ein Drachensegel und lässt sich vom Wind ziehen. Bisher war Kitesurfen in der Schweiz verboten, unter Vorbehalt kantonaler Bestimmungen. Nun bringt eine Änderung des Bundes einen Paradigmenwechsel, wie der Staatsrat mitteilt. Kitesurfen ist ab sofort auf allen Gewässern erlaubt, Kantone und Gemeinden können dies aber einschränken.
Freiburg lässt das Kitesurfen neu auf vier Gewässern zu: Auf weiten Teilen des Neuenburger-, Murten- und Greyerzersees und auf einem Teil des Schiffenensees. Am Südufer des Neuenburgersees war es bereits erlaubt gewesen. In bestimmten Zonen auf den vier Seen und auf allen anderen Seen des Kantons bleibt das Kitesurfen aber wegen des Vogelschutzes verboten.
Um die Gebiete zu bestimmen, hat die Sicherheits- und Justizdirektion eine Arbeitsgruppe gebildet; neben Verantwortlichen des Kantons waren Kitesurf-Vertreter sowie Mitglieder des Trägervereins für das Naturschutzgebiet Grande Cariçaie dabei. «So konnten wir die heiklen Zonen bezüglich Vogelschutz bestimmen, und gleichzeitig konnten Kitesurfer ihre Bedürfnisse einbringen», sagt Lorraine Ducommun, wissenschaftliche Beraterin bei der Sicherheits- und Justizdirektion. Sie könne nicht sagen, ob die neue Regelung viele Kitesurfer an die Freiburger Gewässer ziehen werde. «Die schweizweite Verordnung entstand jedoch, weil Kitesurfer Lobbying betrieben haben», sagt Ducommun.
Damit Kitesurfer Bootsfahrern nicht in die Quere kommen, können Gemeinden Einwasserungs- und Anlegezonen ausscheiden. Und mit Badenden sollte es keine Konflikte geben: Die Kitesurf-Saison findet im Frühling oder Herbst statt, wenn es windet; nicht aber bei Badewetter im Sommer. mir
