Die Kiwi-Vögel in Neuseeland verlieren allmählich ihren Sehsinn – doch das scheint die putzigen Tiere nicht zu stören. Das berichten neuseeländische Forscher, die 160 Okarito-Kiwis untersucht haben: Ein Drittel der Vögel hatte Augenschäden, drei Exemplare waren sogar ganz blind. Abgesehen davon aber waren sie kerngesund. Und sie überlebten in der freien Wildbahn: Mit ihrem exzellenten Geruchs-, Hör- und Tastsinn fanden die nachtaktiven und flugunfähigen Vögel genügend Nahrung – und auch Artgenossen, um sich zu paaren.
Den Sehsinn benötigen die Okarito-Kiwis offenbar nicht. Deshalb entwickle dieser sich aktiv zurück, vermuten die Forscher. Ob sich dieser Vorgang der Evolution noch weiter beobachten lässt, hängt allerdings davon ab, ob die Okaritos nicht aussterben werden. Denn eingeschleppte Hermeline sowie das Schwinden ihres Lebensraums gefährden sie. In freier Wildbahn leben heute nur etwa 400 Exemplare.