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Klare Vision für Blue Factory gefordert

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Der Freiburger Innovationspark Blue Factory auf dem ehemaligen Cardinal-Gelände in der Stadt braucht mehr Geld: Was bereits seit einigen Monaten klar war, haben Stadt und Kanton gestern offiziell kommuniziert. Je fünf Millionen Franken werden sie dem Grossen Rat respektive dem Generalrat in Form von rückzahlbaren Darlehen beantragen. «Dieses Geld braucht die Bluefactory AG, bis sie in die Gewinnzone kommt», begründet Staatsrat Beat Vonlanthen (CVP) die zusätzliche Finanzhilfe gegenüber den FN.

In die Gewinnzone kommen–also selbstragend sein–soll die Blue Factory ab 2023. Ursprünglich hatten die Verantwortlichen dieses Ziel für 2017 formuliert. Da der Verwaltungsrat den Masterplan für den Innovationspark überarbeitet, es Wechsel in der Direktion gegeben und die Planung der Gebäude mehr Zeit beansprucht habe, verzögere sich die Entwicklung, so Vonlanthen. Auch hätten Verwaltungsrat, Direktion und Aktionäre damit gerechnet, dass es früher möglich sei, Bankkredite aufzunehmen. «Das ist aber schwierig aufgrund der Vorschriften, welche die Banken haben», sagt Vonlanthen. Für Stadt und Kanton stellten die Investitionen jedoch kein Risiko dar, da das Gelände einen höheren Wert habe, als den Preis, den sie dafür bezahlt haben (siehe Kasten).

Vonlanthen betont, dass die Blue Factory zentral sei für die wirtschaftliche Entwicklung Freiburgs und er deshalb auf die Unterstützung von General- und Grossem Rat hoffe.

Grossräte tadeln Vorgehen

Die Fraktionen im Grossen Rat haben sich noch keine Meinung zum beantragten Darlehen gemacht, da die Botschaft dafür noch nicht vorliegt. Eine Umfrage bei den Präsidenten zeigt, dass die meisten die Idee des Innovationsparks weiterhin unterstützen, der erneuten Finanzhilfe jedoch kritisch gegenüberstehen. Deutliche Worte wählt beispielsweise Pierre Mauron (SP, Bulle): «Wohin geht die Blue Factory und wer ist ihr Kapitän? Wir wollen, dass endlich jemand Verantwortung übernimmt.» Dem Grossen Rat würden schrittweise Kredite unterbreitet, für ein so wichtiges Projekt wie die Blue Factory brauche es jedoch einen Gesamtplan. Sein Ratskollege Laurent Thévoz (Grüne, Freiburg) sieht dies ähnlich. Das Mitte-links-Bündnis habe den Innovationspark immer unterstützt, doch es brauche eine klare Vision bezüglich der CO2-Neutralität, die Ziel war, und der kulturellen Aktivitäten, «welche die Blue Factory zu mehr machen sollen als einem blossen Technolgiepark», so Laurent Thévoz.

Emanuel Waeber (SVP, St. Antoni) hat die Blue Factory schon mehrfach kritisiert. «Das heisst aber nicht, dass ich gegen Innovation bin», betont er. Er findet jedoch das Vorgehen des Staatsrates nicht in Ordnung. «Wir fordern Transparenz.»

 Eine Chance für die Stadt

Der neue Stadtfreiburger Syndic, Thierry Steiert (SP), wird das Darlehen vor dem Generalrat verteidigen. Auch wenn fünf Millionen Franken für die Stadt im Verhältnis zum Kanton eine deutlich höhere Investition darstellen, sei die hälftige Aufteilung des Darlehens klar: Stadt und Kanton besitzen je 50 Prozent der Aktien an der Blue Factory. Der Gemeinderat stehe weiterhin hinter dem Innovationspark, da er für die Stadt langfristig sehr wichtig sei. Er bringe Wissenschaftler von internationalem Rang nach Freiburg, gleichzeitig werde das Quartier durchlässig sein und so für die ganze Bevölkerung zugänglich, sagt Steiert.

Auch Generalrat Bernhard Altermatt (CVP) sieht die Blue Factory als grosse Chance für die Stadt. Innovation und Forschung seien die Zukunft. «Dennoch werden wir die Finanzspritze kritisch prüfen», sagt er. Das will auch die FDP-Fraktion tun: «Wie sieht die langfristige Finanzierung aus? Das ist eine der grossen Fragen», sagt Präsident Jean-Pierre Wolhauser. Zudem habe es bisher noch keine konkreten Projekte für kulturelle Aktivitäten gegeben, diese seien aber Teil des Konzepts. «Es gibt viele Ideen, doch alles braucht Geld», sagt Wolhauser. Der Park dürfe kein Fass ohne Boden werden.

Diese Einstellung teilt Pascal Wicht (SVP): «Es ist nicht sehr beruhigend, dass die Blue Factory schon wieder Geld braucht.» Er habe den Eindruck, die Blue Factory wisse nicht, in welche Richtung sie sich entwickeln wolle. «Wir sind skeptisch.»

«Werden uns nicht wehren»

 Wie alle anderen Angefragten weist Elias Moussa (SP) darauf hin, dass seine Fraktion die Botschaft noch nicht habe prüfen können. «Ich kann aber sicher sagen, dass viele Fragen offen sind und wir das Darlehen kritisch anschauen werden.» Für die SP sei zudem zentral, dass das mitten in der Stadt gelegene Gelände in öffentlicher Hand bleibe. «Es soll mit diesem Sektor vorangehen und Stadt und Kanton sollen die Kontrolle darüber haben», sagt Moussa.

«Wir werden uns wohl nicht gegen den Kredit wehren, er scheint notwendig zu sein», sagt Maurice Page (CSP). Und seine Aussage steht für das, was trotz Kritik aus sämtlichen Voten der städtischen und kantonalen Volksvertreter herauszuhören war: Niemand will das Projekt zum jetzigen Zeitpunkt begraben.

Zahlen und Fakten

80 Millionen Franken öffentliche Gelder

Stadt und Kanton haben das Gelände der ehemaligen Cardinal-Brauerei im Zentrum der Stadt Freiburg 2011 für25 MillionenFrankengekauft. 2014 entstand die Bluefactory AG, Stadt und Kanton besitzen je die Hälfte der Aktien. Für die vier Forschungsplattformen, die im Innovationspark angesiedelt sind, sprach der Kanton folgende Beträge: Smart Living Lab:26,2 Millionen Frankenà fonds perdu; Innosquare:2 Millionen Frankenà fonds perdu; Swiss Integrative Center for Human Health:3Millionen FrankenDarlehen und9 MillionenBürgschaftskredit; Biosquare:0,6MillionenFranken Darlehen und3 MillionenBürgschaft. Zusammen mit dem nun beantragten Darlehen von10 Millionenmacht dies80 Millionen Frankenan öffentlichen Geldern aus. Zurzeit arbeiten etwa200 Personenauf dem Gelände, künftig sollen es2500sein.mir

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