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Klassentreffen der besonderen Art

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: URS HAENNI

Eigentlich stehen die Jahrgänge 1945 und 1946 schon kurz vor der Pension oder sie sind bereits in den Ruhestand getreten. Doch für einmal waren sie am Freitag wieder die Jüngsten. Erstmals wurden nämlich auch sie eingeladen zum alle zwei Jahre stattfindenden Klassentreffen der ehemaligen Muntelierer Schüler.

Von den zehn eingeladenen 1945ern und 1946ern erschienen allerdings nur drei zum feierlichen Anlass im Hotel Bad. «Das sind halt die Jungen. Bei ihnen ist der Bezug zum Dorf nicht mehr der gleiche wie früher bei uns», meint ein um zehn Jahre älterer Ex-Schüler.

Gesamthaft konnte sich der Organisator Aimé Fehr allerdings einer guten Teilname erfreuen. Von 103 eingeladenen ehemaligen Muntelierer Schülern nahmen rund zwei Drittel am Anlass teil.

Mutter und Sohn am Klassentreffen

Jeder Anwesende trug ein Namensschild, auf dem auch gleich der Jahrgang aufgedruckt war – von 1914 bis 1946. Die Familie Giauque war gleich doppelt vertreten mit Mutter Trudy (Jahrgang 1917) und Sohn André (1945).

Wenn auch der Anlass als Klassentreffen bezeichnet wurde, so stimmte dies natürlich nicht ganz. Gemeinsam war den Anwesenden im «Bad» einzig, dass sie alle irgendeinmal in Muntelier zur Schule gingen. Doch tatsächlich sassen sehr viele zusammen in der Schulbank. Vor dem Krieg hatte Muntelier noch eine Gesamtschule, das heisst, dass Erstklässler und Neuntklässler zusammen unterrichtet wurden. Für Erwin Fasnacht (Jahrgang 1934) hatte dies noch den Vorteil, dass er bereits als Drittklässler zu verstehen versuchte, was der Lehrer den Neuntklässlern erklärte. Dies half ihm dann auch, die Sek-Prüfung zu schaffen. Wie er am Freitag mit rund 60 Jahren Verspätung erfuhr, gab dies bei seinen Jahrgängerinnen böses Blut, welche damals den Sek-Übertritt nicht schafften.

Monatliches Klassentreffen der 80-Jährigen

Während Olive Fehr (Jahrgang 1928) den Hauptgang bereits gegesssen hat, kommt noch Edith Schumacher ins «Bad» und setzt sich an ihren Tisch. Beide haben den gleichen Jahrgang, und beide wohnten gleich gegenüber der Hauptstrasse. Sie seien immer zusammen zur Schule gelaufen, erst in Muntelier, später in die Sek Murten. Hausaufgaben hätten sie zusammen gemacht, einmal bei der einen und einmal bei der anderen zuhause. Und noch heute würden sie sich mit zwei Schulkolleginnen aus Murten einmal im Monat privat treffen.

Gleichzeitig die Schulbank drückten auch der spätere Syndic Jürg Fasnacht und Vize-Syndic Herbert Humaire (beide Jahrgang 1946). Humaire erinnert sich, dass damals nicht alle Schüler vor den Lehrern gleich waren. So wurde er von der Lehrerin Aubert halt eher in die Mangel genommen als Jürg Fasnacht, Sohn des damaligen Gemeindepräsidenten. Eine halbe Stunde in der Oberstufe bei Lehrer Kühni erhielt Humaire von diesem eine Ohrfeige, damit er wisse, beim wem er jetzt in der Schule sei, doch die Gunst des Lehrers hatte sich gewendet: Fortan kam der Syndic-Sohn dran, selbst wenn Humaire «Seich gmacht hett.»

Französisch-Nachhilfe im Schloss

Immer gerne in Muntelier zur Schule ging die älteste lebende Muntelierer Schülerin, Alice Bulajew-Fasnacht (Jahrgang 1914). Sie wisse nicht mehr genau, welche Fächer sie am liebsten gehabt habe. Rechnen, nein, das nicht gerade, und in Französisch musste sie noch im Schloss Nachhilfestunden nehmen. Aber später sei sie nach Murten zur Schule gegangen – sie sei eine Gescheite gewesen – und noch später nach Freiburg. Dass sie dort in eine katholische Schule kam, habe ihr nichts ausgemacht, aber nach Neuenburg wollte sie nicht. Sie hatte Angst vor dem Umsteigen mit dem Zug.

So wurden die Anekdoten im Hotel Bad immer reger ausgetauscht – wie man im Herbst den Barren in den Singsaal schob und dort Turnunterricht hatte; wie man im Krieg den Mantel zum Unterricht anbehielt, weil nicht geheizt wurde; vom ersten Lehrer, der ein Telefon besass – und als das Personal im «Bad» langsam abtischte, da verschoben sich noch einige bis in die späten Abendstunden in den «Hecht» und tauschten weitere Geschichten von damals aus.

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