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Klavierspiel mit Licht und Schatten

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Die virtuose, effektbetonte «Campanella» von Franz Liszt ist verklungen, beschliesst das Konzertprogramm. Zahlreiche Bravorufe und warmer Applaus in der Aula der Universität Freiburg. Die attraktive, in langer, heller Robe barfuss auftretende Künstlerin hat mit ihrem Spiel und ihrer Persönlichkeit die Herzen vieler Konzertbesucher erobert. Zu Recht?

Nun, Alice Sara Ott schenkte dem Publikum ein auserlesenes Programm mit zahlreichen technisch und musikalisch anspruchsvollen Kostbarkeiten, Kompositionen von Beethoven, Bach, Bach-Busoni und Liszt. Die junge deutsch-japanische Pianistin verfügt über schnell huschende Finger, über eine klare Artikulationsfähigkeit. Ihre Technik ist allerdings nicht untrüglich; schwierige, dynamisch fordernde Oktav- und Akkordkaskaden werden häufig im verschwenderischen Pedalgebrauch ertränkt. Und einige ihrer Interpretationen neigen zu Gefälligkeit, mangeln an Raffinesse, an Tiefgründigkeit.

Ludwig van Beethoven kündigte mit seinen drei Sonaten op. 31 (1801/1802) eine Wende seines Klavierschaffens an, bezeichnete seine Kompositionen als intensives musikalisches Experimentieren. Überragend ist die von Alice Sara Ott vorgestellte 2. Sonate in d-Moll. Welch ein Beginn! Ein arpeggierter Dreiklang, der leise aus der Stille sich nach oben rankt, der mit den nächsten, kontrastierenden Allegro-Takten und dem eintaktigen Adagio ein gewaltiges Universum faszinierendster Schöpfungskraft aufreisst. Die Pianistin meistert diesen Satz mit schlichtem, klar artikuliertem Spiel. Aber wo bleibt die sprechende, Gewohnheiten sprengende Ausdrucksintensität, die innere Spannung? Das tänzerische, leicht melancholische, manchmal auch ungestüme Allegretto behagt der Pianistin besser, sie lässt sich zu engagiertem, kontrastreichem Spiel herausfordern.

Technische Grenzen

Die Fantasie und Fuge in a-Moll BWV 944 von Johann Sebastian Bach werden wie ein «Vorspiel» zur Bearbeitung von Bachs Chaconne (aus der d-Moll-Partita für Violine solo) durch Ferruccio Busoni vorgestellt. Nach einer fein und warm gezeichneten, immer klar durchhörbaren Fuge wirft sich die Pianistin unmittelbar in die höchst virtuose, durch die vielen Oktaven und weitgriffigen Akkorde vertrackte Chaconne. Und hier stösst Alice Sara Ott an technische und interpretatorische Grenzen. Die Variationsstruktur ist manchmal kaum erkennbar, das Pedal versteckt allzu oft schnelle Akkordfolgen. Licht und Schatten hinterlassen auch die sechs «Grandes Etudes de Paganini» von Franz Liszt: ein natürliches, ungekünsteltes Spiel, einige bezaubernde Momente, etwa in feinem Passagenwerk (Etüden Nr. 2/5), aber auch unbewältigte Schwierigkeiten.

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