Henner Kleinewefers hat sich als Wirtschaftsprofessor regelmässig kritisch zu Freiburg geäussert. Ein Dorn im Auge ist ihm die hohe Steuerbelastung. Er hat auch stets auf das niedrige Pro-Kopf-Einkommen hingewiesen. Im Jahre 2005 veröffentlichte das Bundesamt für Statistik letztmals Zahlen zum Volkseinkommen. Damals lag Freiburg auf dem 24. Rang. Aber auch der Ressourcenindex für den Finanzausgleich (NFA) ist für ihn Beweis, dass Freiburg im Vergleich mit den meisten anderen Kantonen arm ist. Seine Analyse bestätigt ihn in seiner Vermutung, dass die Welschfreiburger wirtschaftskritisch sind.
Gute Kräfte wandern aus
Als Professor attestiert er Freiburg zwar ein sehr gutes Schulsystem. «Aber die guten Absolventen wandern fast alle ab», gibt er zu bedenken und macht dafür das ungenügende Angebot an Stellen für hochqualifiziertes Personal verantwortlich.
Verfügbar ist im Kanton Freiburg dagegen Bauland zu vergleichsweise niedrigen Preisen. «Die Landpreise reflektieren den Entwicklungsstand und die Standortgunst. Niedrige Preise sind ein Zeichen für niedrige Attraktivität», sagt er. «Freiburg ist preislich attraktiv, weil es ansonsten so unattraktiv ist», ergänzt er. So ist für ihn die Zuwanderung kein Zeichen der Attraktivität. «Sie ist für Freiburg eher eine Belastung als ein Gewinn», mahnt er und denkt an hohe Ausgaben für Schulen, Spitäler usw. az