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KMU-Einbrechern das Handwerk gelegt

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Einen schwarzen Mini Cooper würde man nicht gleich als Einbrecherfahrzeug verdächtigen. Und doch hat eine Frau richtig reagiert, als sie die Polizei anrief, weil sie drei Männer in einem Mini Cooper um fünf Uhr am Morgen des 31. März von einer Schreinerei in Kleinbösingen davonfahren sah.

Aus dieser Meldung ergab sich eine Verfolgung der Polizei, die rund 100 Kilometer später in Yverdon in der Verhaftung der drei Männer endete. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wusste: Die drei Männer–ein Franzose, ein Algerier und ein Franko-Marokkaner–gehörten zu einer Bande aus dem Grossraum Paris, auf welche die dortige Polizei schon länger ein Auge geworfen hatte. Die Meldung aus Kleinbösingen mit der anschliessenden Verhaftung war somit der Auslöser, um die Bande auffliegen zu lassen. Die Freiburger Polizei nahm drei Personen fest, ihre Kollegen im Kreis Val-de-Marne in Frankreich neun Personen, wie die Fahnder beider Länder gestern an einer Pressekonferenz in Freiburg bekannt gaben.

Bande mit Spezialisten

Es handelt sich um eine kriminelle Organisation, welche die französische Polizei nach dem Kopf der Bande «Benkaci» nannte. Der 30-jährige Anführer war bereits früher für verschiedene Einbrüche verurteilt worden, führte seine Bande aber vom Gefängnis aus weiter. Jede Person in Benkacis Netz hatte eine bestimme Rolle: Nebst Einbrechern und Hehlern gehörte auch ein Informatiker dazu, welcher die gestohlene Ware für den Weiterverkauf «reinigte», wie der französische Kommissar Thierry Galy sagte.

 Insgesamt konnten die Polizeibeamten beider Länder Material im Wert von über einer Million Euro beschlagnahmen. Hauptsächlich handelte es sich um Informatikmaterial.

Während dem Bandenchef in der Region Paris rund 30 Diebstähle zur Last gelegt werden, ergaben die Ermittlungen in der Schweiz rund 40 Einbrüche im Kanton Freiburg, 15 im Kanton Bern und vereinzelte in der Waadt, alle begangen in einem Zeitraum von etwa zehn Monaten (siehe Kasten). Die Diebesbande hat dabei eine Marktnische «bearbeitet»: kleine und mittlere Unternehmen. Unter den aufgedeckten Delikten figuriert kein Einbruch in eine Wohnung. Gemäss dem Freiburger Kommissar Jean-Pascal Tercier waren die Einbrecher nicht bewaffnet; dies sei bei Einbrüchen sowieso selten der Fall.

Rückgang 2013

«Für den Kanton Freiburg handelt es sich um eine der grössten Fälle von Bandenkriminalität im Bereich Einbrüche der letzten Jahre», erläuterte Florian Walser, Chef der Kriminalpolizei. Die Untersuchung habe aufgezeigt, dass die Schweiz für Einbruchdiebstähle eine Art Schatzkammer werde. Während bisher eher die Grenzkantone betroffen waren, häufen sich nun Einbrüche in Binnenkantonen wie Freiburg. Allerdings birgt dies für Einbrecher ein gewisses Risiko. Nur weil sie so tief im Landesinnern waren, konnten die Polizisten den Mini Cooper am 31. März so weit verfolgen.

Walser zeigte auch auf, dass 2012–im Jahr, als die Bande in Freiburg am aktivsten war–die Zahl der Einbrüche im Kanton stark zugenommen hatte. Diese Tendenz sei 2013 wieder etwas zurückgegangen.

Vincent Taty, Verantwortlicher der Abteilung Einbrüche bei der Polizei Val-de-Marne, sagte, dass Einbrecher für ihre Raubzüge im Ausland jeweils gewisse Zonen aussuchten und in diesen flächendeckend Einbrüche begingen. Deshalb könne es zu solchen Spitzenwerten kommen.

Ein Lob hatte der französische Kommissar Thierry Galy für die Zusammenarbeit mit den Freiburger Kollegen übrig. Er arbeite schon 25 Jahre mit ausländischen Kollegen zusammen: «Es ist aber das erste Mal, dass wir einen so durchschlagenden Erfolg vermelden können. Die Beziehungen zu unseren Freiburger Kollegen waren einfach, offen und pragmatisch.»

Die drei in der Schweiz verhafteten Männer würden wahrscheinlich im Kanton Freiburg vor Gericht gestellt, sagte Staatsanwalt Fabien Gasser. Die neun Verhafteten inklusive des Kopfes der Bande kommen vor die französische Justiz.

Chronologie

Kriminelle Spur quer durch den Kanton

Die Spur der verhafteten Einbrecherbande zog sich durch ganz Freiburg. Sie hat ihren Anfang in der Zeit vom 18. bis 20. Mai 2012 bei Immobilien- und Treuhandbüros in Murten. Am 11. und 12. August 2012 brachen die Diebe in Rossens und Farvagny ein, sie suchten Firmengebäude im Freiburger Beaumont-Quartier auf, drangen in zwei grössere Unternehmen in Bulle ein und schädigten schliesslich auch ein Unternehmen in Schmitten. Am 1. September 2012 drangen Einbrecher der Bande in Büros von Sozial- und Gesundheitsorganisationen an der Daillettes-Strasse ein. Am 16. Dezember war eine Firma in Flamatt an der Reihe. Im März dieses Jahres folgten weitere Einbrüche in Freiburg, und am 31. März wurde ihnen dann der Einbruch in Kleinbösingen zum Verhängnis. Es sollte der letzte Einbruch auf Freiburger Boden sein.uh

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