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Kolossaler Abschied nach kolossaler Karriere

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Christian Stucki ist ein Koloss, aber ebenso kolossal war sein Wirken im Schwingsport in den letzten 15 Jahren. Am Sonntag bestreitet «der Stucki» am Seeländischen in Lyss, vor seiner Haustür, sein letztes Kranzfest. Mit 38 Jahren.

Niemand kann Christian Stucki verwechseln. An seiner Postur und dem übergrossen Kopf identifiziert man ihn von weit. Würde man die blinden Silhouetten von 280 Schwingern eines Eidgenössischen Schwingfests aneinanderreihen und betrachten, so gäbe es bei einem Einzigen keinen Zweifel: Dies und kein anderer ist der Stucki.

Allein schon mit seinen 198 cm und dem zwischen 140 und 150 kg schwankenden Gewicht war Christian Stucki für alle ein unangenehmer Gegner. Auch 190-cm-Schwinger kamen sich neben ihm schmächtig vor. Alle sahen sie eine Wand vor sich. Stefan Zbinden, vierfacher Eidgenosse, verlor gegen Stucki im vorletzten Gang des Kilchberger Schwingets 2008. Danach musste er vor der Fernsehkamera sagen, wie es gewesen sei. In seiner unverfälschten Sensler Mundart sagte der gross gewachsene Schwinger aus Oberschrot bei Plaffeien in einem einzigen Satz, wie es ihm und allen anderen in den Duellen mit Stucki jeweils geht: «Wemù mitùm Stucki zämegrüüfft, chunntis fiischter.» Wenn man mit dem Stucki zusammengreift, wird es finster.

Der sanfte Riese

So riesig er an Gestalt ist, so sanft ist Christian Stucki im Gemüt. Vor dem Eidgenössischen 2019 in Zug wurde er von Schwingerkönig Matthias Sempach unter die Favoriten gereiht, obwohl er die letzten Monate vor dem Fest wegen Verletzungen nicht hatte schwingen können. Sempach hatte nur ein Bedenken: «Hoffentlich ist er nicht wieder zu lieb.» Tatsächlich hatte man oft den Eindruck, dass sich Stucki während der Gänge um die Gesundheit seiner Gegner Sorgen macht. In Zug selber hatte er tatsächlich Gelegenheit dazu: Im 3. Gang wuchtete er den Luzerner Turnerschwinger Werner Suppiger ins Sägemehl. Suppiger verdrehte sich die Schulter und blieb liegen. Stucki kniete bei ihm und versuchte ihm so lange zu helfen, bis professionelle Hilfe kam.

Der Schissdräck vor dem Kuss

Wenn es darum geht, die ehrliche Meinung kundzutun, ist Christian Stucki nicht der Sanfte. Er ist nie unhöflich oder verletzend, aber die Diplomatie hat er nicht erfunden. Klar zu hören war dies am Eidgenössischen Fest 2013 in Burgdorf. Die Berner waren damals als Mannschaft derart überlegen, dass das Einteilungskampfgericht ab dem 6. Gang die besten Berner gegeneinander schwingen liess. Zuerst Stucki gegen Matthias Glarner, danach Glarner gegen Matthias Sempach. Stucki und Glarner stellten und banden sich auf diese Weise gegenseitig zurück. Das Vorgehen der Einteiler war legal, aber unpopulär. Stucki kommentierte es am TV mit markigen Worten: «Das isch eifach e Schissdräck.»

Das gleiche Fest in Burgdorf lieferte zuletzt unvergessliche Szenen und Bilder. Stucki und Sieger Sempach grinsten sich nach dem Schlussgang am Boden an. Als beide wieder standen, drückte Stucki seinem Rivalen einen herzhaften Kuss auf die Stirn. Es war ein zärtlicher Ritterschlag.

Der Grand Slam

Bis heute ist Christian Stucki einer von nur zwei Schwingern, die alle drei grossen Feste (Kilchberger Schwinget, Unspunnenfest, Eidgenössisches Fest) mindestens einmal gewonnen haben. Der andere ist Jörg Abderhalden. In gewisser Weise ist Stuckis «Grand Slam» noch ein wenig schöner beziehungsweise reiner. In Kilchberg 2008, bei Unspunnen 2017 und in Zug 2019, wo er mit dannzumal 34 Jahren der mit Abstand älteste Schwingerkönig der Geschichte wurde, regelte er alles aus eigener Kraft jeweils im Schlussgang. Abderhalden dagegen hatte es bei seinem Unspunnen-Sieg 1999 nicht in der eigenen Hand. Er musste auf ein Remis im Schlussgang zwischen Silvio Rüfenacht und Christian Vogel hoffen. Die Hoffnung erfüllte sich. Andererseits ist Abderhaldens Bilanz an Eidgenössischen mit drei Königstiteln überragend.

Andrang in Lyss

Das Seeländische Fest ist eines von jährlich sechs Gauverbandsfesten im Berner Verband, und kein besonderes. Aber am Sonntag wird der siebenfache Eidgenosse im «Grien» einen kolossalen und somit würdigen Ausstand geben. Die 5000 Plätze sind seit langem verkauft.

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